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2499 - Das Opfer

2499 - Das Opfer

Titel: 2499 - Das Opfer
Autoren: Uwe Anton
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wird ungeduldig!
    Die Superintelligenz trat näher zu ihm, damit auch die String-Legaten näher heranrücken konnten. Einen Schritt, zwei Schritte, drei ... endlich, endlich nahe genug. Keine zehn Meter war er in diesem Augenblick von ihm entfernt.
    Die ideale Distanz, dachte Rhodan. Er brauchte nur noch die Ablenkung, die Mondra ihm nicht hatte verschaffen können.
    Eine große Ablenkung. Eine bedeutende.
    Und es gab nur eine, eine einzige, die bewirken konnte, was er benötigte.
    Er schottete seine Gedanken von den schrecklichen Bildern ab, die die Spiegel der String-Legaten ihm zeigten, versuchte, irgendwie die nötige Kraft zu gewinnen. Er konzentrierte sich, machte sich klar, welches Opfer in dieser Sekunde von ihm gefordert war.
    Ein schweres Opfer, ein zwiespältiges Opfer.
    Aber es gab keine andere Möglichkeit.
    Perry Rhodan ließ kurz entschlossen seine Ritteraura los.
    Und fühlte sich, als werde ihm die Seele selbst entrissen.
     
    3.
    Terra
    21. November 1347 NGZ
    Der Kristallschirm schien in Flammen zu stehen und zu pulsieren.
    Immer wieder schlugen hellrot lodernde Energien in ihn hinein, und er leuchtete in immer kürzeren Abständen hell auf und dehnte sich dabei aus. Zwar zog er sich jedes Mal wieder auf seine ursprüngliche Größe zusammen, doch Reginald Bull fragte sich, wann er der Belastung nicht mehr standhalten und explodieren oder sich einfach auflösen würde.
    Was waren das für Energien, die der Chaotender VULTAPHER in ihn hineinpumpte? Und warum gelang ihm, woran ganze Flotten von Traitanks über Jahre hinweg gescheitert waren? Die besten Wissenschaftler des Solsystems suchten verzweifelt nach Antworten, hatten aber noch keine gefunden.
    Der Verteidigungsminister der Liga Freier Terraner fluchte leise. Diese Hilflosigkeit und Untätigkeit ... sie drohte ihn in den Wahnsinn zu treiben. Aber ihm waren die Hände gebunden. Was konnte er denn tun? Einen Gegenangriff starten? Die Traitanks hätten alle Schiffe, die ihnen zu Hilfe gekommen wären, mit einem Schlag aus dem Raum gefegt.
    Dennoch hatte Bull den Eindruck, dass VULTAPHER eigentlich nur mit ihnen spielte. Auch wenn der Chaotender sich im ersten Konstruktionsstadium befand, waren seine Machtmittel geradezu unvorstellbar.
    »Weshalb macht er kein Ende?«, fragte er in die lähmende Stille seines Büros in der Solaren Residenz hinein.
    Homer G. Adams zuckte hilflos mit den Schultern. Er hatte kaum etwas gesagt, seit er in Reginalds Büro gekommen war, um die Bilder, die die Holos zeigten, nicht mehr allein betrachten zu müssen.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete der kleine Mann mit dem buckligen Körper. »Aber du hast recht, da stimmt etwas nicht. Ich habe den Eindruck, der Befehlshaber des Chaotenders will uns ... quälen. Uns zeigen, dass er den Schirm jederzeit durchbrechen kann, wenn er es will. Aber er hat uns nicht zur Kapitulation aufgefordert, keine Bedingungen gestellt ... «
    »Nein«, sagte Bull. »Nicht die geringste Kommunikation. Vielleicht ist Kirmizz auf etwas ganz anderes aus. Vielleicht benutzt er das Solsystem irgendwie als Druckmittel, um ES aus der Reserve zu locken ... «
    Homer zuckte mit den Schultern. »Vielleicht steckt auch etwas ganz anderes dahinter. Aber das spielt letzten Endes nicht die geringste Rolle.«
    Der Verteidigungsminister rief weitere Holos auf. Sie zeigten nicht die Grenze des Sonnensystems oder den unablässig feuernden Chaotender, sondern Bilder aus TANKSTELLEN.
    Schreckliche Bilder.
    Hilfskräfte führten zitternde und entkräftete Globisten aus den Sammelstellen. Manche konnten sich nicht aus eigener Kraft auf den Beinen halten und brachen zusammen, bevor freiwillige Helfer oder Medoroboter sie zu fassen bekamen. Andere lagen auf Antigravtragen, die Gesichter schneeweiß und von Schweiß bedeckt, die Augen weit aufgerissen, aber ins Leere starrend.
    Bull fragte sich, während er machtlos die Holos betrachtete, was sie wohl sahen. Ähnliche Bilder wie er? Den TERRANOVA-Schirm, wenn auch nur in ihrer Vorstellung, wie er unter den Angriffen der Raumfahrzeuge TRAITORS
    erzitterte, jeden Augenblick zusammenzubrechen drohte? Oder vielleicht auch gar nichts mehr? War ihr Verstand leer gefegt, völlig zusammengebrochen unter der Überanstrengung?
    Wie auch bald der Kristallschirm zusammenbrechen würde?
    Auf einem Holo spritzte ein Medoroboter einer Globistin ein Sedativum, um sie ruhigzustellen, auf einem anderen brach ein Mann zusammen, nur um dann wieder aufzuspringen und, von der Kraft des
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