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2497 - Das Monokosmium

2497 - Das Monokosmium

Titel: 2497 - Das Monokosmium
Autoren: Hubert Haensel
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Mächtigkeitsballungen gab. Und selbst nach dieser Erkenntnis hatte es geraumer Zeit bedurft, bis die Existenz von Kos mokraten und Chaotarchen, Materie quellen und Materiesenken zum Allge meingut geworden war.
    Aber war das wirklich alles? Manch mal argwöhnte ich, dass wir Menschen erst einen winzigen Blick auf das er hascht hatten, was unser Universum ausmachte.
    Vor mir schwangen sich mehrere Mi kro-Bestien an einem Posbi in die Hö he. Auf den Schultern des positronisch- biologischen Roboters breitete Senego Trainz um Aufmerksamkeit heischend alle vier Arme aus.
    »Wir sagen euch, was noch kommen muss!«, rief er. »Wir müssen VULTAPHER aufhalten, und es gibt nur einen Weg, das zu tun. Wir werden Kirmizz töten! Ohne den Piloten kann der Cha otender nicht einsatzfähig sein. Und danach ...«
    Trainz schwieg bedeutungsvoll, aber nur für wenige Sekunden. »Danach können wir Terraner darangehen, VULTAPHER für unsere Zwecke zu nutzen.«
    *
    Das war eine sachliche Feststellung, als hätte Trainz soeben zum Ausflug mit einer Mikro-Space-Jet eingeladen. Ich glaubte trotzdem zu spüren, dass einige Frauen und Männer den Atem anhielten.
    Ein Chaotender in unseren Händen – das war ungefähr so, als würde ein gerüsteter Samurai einen Behälter voll STOG-Säure an sich bringen, um ihn mit seinem Katana aufzuschlagen. Mir fiel kein besserer Vergleich ein, aber die Katastrophe war in dem Fall pro grammiert. Ich hatte mich noch vor wenigen Stunden mit ähnlichen Über legungen herumgeschlagen. Der Reiz war extrem, wenngleich ich mich frag te, ob unsere Wissenschaftler über haupt die Spur einer Chance haben konnten, mit einem Chaotender klarzukommen.
    Vor allem: Würde der Chaotarch Xrayn tatenlos zusehen ...?
    Wir konnten dann nur hoffen, dass es gelang, VULTAPHERS Vernichtung vorzutäuschen und den Chaotender an einen sicheren Ort zu transportieren. Wobei das Wort sicher einen Beige schmack entwickelte, der mir gar nicht gefiel. Sicher würde VULTAPHER bestenfalls hinter den Materiequellen sein – wohin wir ihn nicht bringen konnten. Und selbst wenn wir ihn in einer Raum-Zeit-Falte oder dem Hyperraum würden deponieren können, bedeutete das keinesfalls, dass er nicht zur Gefahr werden könnte. Schon bei der PAN-THAU-RA war das schiefge gangen.
    »Kirmizz zu töten wird alles andere als einfach«, widersprach ich Trainz. »Solange er sich auf der Hundertson nenwelt aufhält, sind wir mit Robotern der Kolonne und Energieschirmen kon frontiert. Und ins Herz des Chaoten ders werden wir ohnehin nicht vordrin gen können.«
    »Außerdem ist es Spekulation, dass VULTAPHER ohne den Piloten nicht einsatzfähig sein wird«, gab Ustinoth zu bedenken. »Unsere Strategie, nur auf eine Karte zu setzen, scheint mir zu gewagt.«
    »Welche Alternativen haben wir?«, wollte Tapas wissen, der Spezialist für Kolonnen-Funk.
    »Die Kybernetische Konspiration übernimmt mehrere Chaos-Geschwa der und greift den Chaotender an«, sag te einer der Posbis.
    »Das wäre machbar?«, fragte Frow nie überrascht.
    »Die Kontrolle einer größeren Zahl Supratroniken liegt im Bereich des Möglichen.«
    »Du übersiehst, dass die Baustelle lediglich sieben Lichtsekunden von der Hundertsonnenwelt entfernt ist«, erinnerte ich.
    »Keineswegs.«
    »Normalenergetische Waffensysteme werden den Zusammenhalt der Kabi nette kaum aufbrechen. Außerdem sehe ich die Wachflotte als größtes Problem.« Für mein Dafürhalten hatte der Posbi zu lapidar und zu selbstaufopfernd ge antwortet.
    »Unsere Zugriffsmöglichkeit umfasst voraussichtlich fünfundzwanzig bis dreißig Prozent aller Traitanks«, erläu terte der Roboter. »Das Gros dieser Schiffe müsste die Abwehr der übrigen Chaos-Geschwader und der Kolonnen- Forts übernehmen. Die Einflussnahme unter Einsatzbedingungen konnte bis lang nur in Simulationen der Zentral positronik getestet werden. Die Wirk zeiten liegen zwischen sieben und acht Minuten, maximal. Nicht zuletzt des halb erscheint für die Bekämpfung des Chaotenders nur der Einsatz von Po tenzialwerfern geeignet.«
    »Die extremen Schwerkraftfelder würden die hyperphysikalischen Gege benheiten bedrohlich verändern«, gab ich zu bedenken.
    »Das entspricht den Berechnungen des Zentralplasmas.« Wie der Posbi das sagte, klang es nach der alltäglichsten Feststellung überhaupt.
    »Das Risiko gehe ich nicht ein. Kon kurrierende Schwerkraftfelder mit je weils mehreren Millionen Gravos ... Zudem ein ultrahochfrequenter Strah lensturm, sobald
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