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2497 - Das Monokosmium

2497 - Das Monokosmium

Titel: 2497 - Das Monokosmium
Autoren: Hubert Haensel
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Simulation beenden!
    Sein Befehl blieb wirkungslos. Kir mizz hatte schon zu viel von sich in die sen Aufbau einfließen lassen, er hatte das Extrem gesucht, und aus dem Schein heraus manifestierte sich die neue Realität. Er würde der Kraft un terliegen, die er selbst gerufen hatte.
    Von irgendwoher erklang ein dump fer, schwingender Ton. Informations alarm!, erkannte Kirmizz. Für einen Moment zerfloss die Ebene vor ihm ...
    Er konzentrierte sich neuerlich auf den Maskenträger. Die Naht in seinem Gesicht riss auf. Er spürte, wie sich darunter sein Stummes Gesicht entfal tete, hörte, dass der Schmerzruf dem Terraner entgegen sprang – in dem Mo ment, als dieser die Maske mit einem Ruck abnahm.
    Kirmizz wimmerte nur noch, als das grelle Leuchten des unbegreiflichen Gewebeklumpens nach ihm griff. Es fraß seinen Körper und ließ seinen Geist haltlos verwehen ...
    Ein Fehlschlag, war der letzte Ge danke des Piloten.
    *
    Sein Hals pochte, die Kiemen waren geschwollen. Es fiel Kirmizz schwer, ausreichend Luft zu bekommen. Trotz dem achtete er kaum darauf.
    Mit einem hastigen Blick streifte er die Skulptur des Maskenträgers. Er un terdrückte das aufkommende Verlan gen, mit beiden Händen zuzupacken und die Figur zu zerbrechen.
    Immer noch hallte der Informationsalarm über das Areal mit den Kuppeln. Es gab Schwierigkeiten – ausgerechnet in einer Zeit, da die Integration der Ka binette in den Chaotender intensiv vor angetrieben wurde.
    Nur mit zwei Fingern, als fürchtete er, die Statuette zu beschädigen, rückte Kirmizz diese zurecht. Sie war nicht höher als sein ausgestreckter Unter arm, aber ihre Details zeigten sich prä zise herausgearbeitet. Alles so, wie es in seine Erinnerung eingebrannt war.
    Mit den Fingerkuppen fuhr Kirmizz die Konturen der glatten Maske nach. Sie schmiegte sich dem länglichen Ge sicht an. Dennoch erwartete Kirmizz, das grelle Leuchten erneut aus den Öff nungen der Maske und unter ihren Rändern hervorschlagen zu sehen.
    Die Figur stand nur auf einer kahlen Platte. Ein Provisorium bislang. Es war verständlich, dass er dieses Szenario als Ebene gedeutet hatte. Womöglich kam das der Wahrheit sogar sehr nahe. Kirmizz würde es herausfinden. Spä ter!
    Ein letztes Augenmerk galt der Skulptur. Der Pilot hatte den Eindruck, dass sie seinen Blick herausfordernd erwiderte. Ihre Auseinandersetzung war längst nicht entschieden.
    Er drehte sich um. Mit schnellen Schritten und ohne die anderen Expo nate zu beachten, verließ er den Raum.
    Der Alarm wurde lauter. Drängen der, erschien es dem Piloten. Solange er in die Aufarbeitung eines Problems versunken war, gab es keine Möglich keit, ihn auf andere Weise anzuspre chen.
    1. Eine neue Aufgabe
    »Dieser Terraner wird zur Heraus forderung für uns.«
    Zaubilski drehte den birnenförmi gen Leib im warmen Wind. Eine sanfte Wellenbewegung huschte über die Metallhaut hinweg, das neue Plasma- Ich empfand sie als sensitives Prickeln. Während zwei seiner drei Tentakelau gen mit selbstverliebtem Ausdruck die eigene Hülle fixierten, pendelte das dritte Sehorgan Gessounin entge gen.
    Der kleinere Posbi reagierte mit ei nem anklagenden Seufzen. »Lass ande re diesmal die Arbeit tun«, bat er. »Was wir geleistet haben, ist nicht zu über treffen, nicht einmal von uns selbst. Wir laufen eher Gefahr, unseren guten Ruf zu verlieren.«
    Vor Wochen hatte Gessounin in sei nem neuen Leib ein vergessenes Programm aufgespürt. Gefühlswelt terranischer Organismen – eine Betrachtung zwischen energetischer Effizienz und der Notwendigkeit biogenetischer Pro grammierung. Mit Begeisterung hatte er sich diesen Informationen gewidmet und sie fragmentweise extrapoliert.
    Herausgekommen, fand Zaubilski, war dabei ein unverständliches Zau dern. Die Folge der Erkenntnis, dass jede Form biologischer Existenz in ih rem Grundgehalt schon lebensgefähr lich sei.
    »Ich erkenne dich nicht wieder, Gessounin«, sagte er freiheraus.
    Der Angesprochene blickte zu dem Band der Kunstsonnen empor, die den Planeten am Leben erhielten. »Sind sie nicht schön, unsere Sonnen? Mir ist er schreckend nachhaltig bewusst gewor den, dass ich sie vermissen würde. Ich will nicht noch einmal mein Ich zu ei nem Datenpaket verschnüren müssen, um irgendwohin in Sicherheit gebracht zu werden. Verstehst du das, mein Freund ...?«
    »Nein«, erwiderte Zaubilski heftig. »Ich verstehe das nicht.«
    Gessounin schwieg. Als er sich zu dem abkapselte, schlug Zaubilski zu.
    Die Faust des
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