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2488 - Hinter dem Kernwall

2488 - Hinter dem Kernwall

Titel: 2488 - Hinter dem Kernwall
Autoren: Michael Marcus Thurner
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kehren um.«
    »Jaja«, sagte Gucky ungnädig. »Und wer soll dann bitte schön das Universum retten oder zumindest diese hutzelige Galaxis?«
    Rhodan grinste.
    »Ach ja: Sorgst du bitte dafür, dass Karim-Simma auf der Krankenstation Dienst macht? Könnte ja sein, dass ich ihre hingebungsvolle Pflege benötige.«
    »Läuft da was zwischen euch beiden?« Der Unsterbliche zwinkerte dem Kleinen zu.
    »Wäre an der Zeit nach ein paar Jahrtausenden erzwungener Enthaltsamkeit. Leider versteht sie meine unaufdringlichen Signale nicht so recht. Dabei ist sie so ein Wonneproppen ...« Gucky zeichnete mit seinen Händen die birnenförmigen Konturen der Bautio nach.
    »Na schön«, sagte Rhodan. »Ich sorge dafür, dass sie während der nächsten Stunden Schicht schiebt. Aber du tätest gut daran, dich einmal näher über die Frauen der Bautio zu erkundigen. Mag sein, dass dich eine Überraschung erwartet.«
    »Aber geh! Wenn Tekener mit Dao-Lin-H'ay konnte, kann ich erst recht mit diesem bezaubernden Biber-Geschöpf.«
    »Wie du meinst, Kleiner. Ich habe dich gewarnt.« Rhodan verließ die Bordklinik per Transmitter.
    In der Zentrale von CHEOS-TAI empfingen ihn goldfarbene TAI-Roboter an der Empfangsstation und begleiteten ihn die wenigen Schritte zu seinem Ziel. Seitdem die Algorrian im GESETZ-Geber frei schalten und walten konnten, war er nur noch Gast. Einer, den man nicht immer gerne sah.
    *
     
    Der Einflug in eine hyperoszillierende Schneise ging ohne Probleme vor sich. CHEOS-TAI vollführte einige kurze Beschleunigungsflüge und Wendemanöver; der Gigantraumer testete den Ernstfall unter den geänderten Bedingungen.
    »Meiner Meinung nach kann derzeit jedes Schiff mit einem überlicht-tauglichen Triebwerk im Inneren dieses Teils des Kernwalls manövrieren«, sagte Curcaryen Varantir. Erstaunen klang in seiner Stimme mit.
    »Wie dick ist der Wall?«, fragte Rhodan. »Können wir ihn jetzt gleich durchdringen?«
    Nebenher behielt er die Gesundheitswerte Guckys im Auge. Er musste sich keine Sorgen machen. Der Kleine stopfte sich soeben mit kandierten Mohrrübenspitzen voll und hatte seinen Spaß mit dem medizinischen Überwachungspersonal.
    »Einige Lichtjahre. Mehr nicht. Eine vernünftige Ortung ist allerdings nicht möglich«, gab Malcolm S. Daellian anstelle des Algorrian Auskunft. »Wir sehen gerade mal ein paar Lichtsekunden weit. Das Psionische Netz muss erst wieder zu sich kommen, sozusagen sich selbst wieder spüren lernen ... «
    »Das ist der dümmste Vergleich, den ich jemals gehört habe!«, brauste
    Curcaryen Varantir auf. »Es wird Zeit, dass jemand dieses angekokelte Fleischstück mit fingergroßem Hirnanhang entsorgt ... «
    Noch bevor der Mann im Sarg zu einer geharnischten Antwort ansetzen konnte, veränderten sich die Anzeigen im Holo-Schirm. Von Ortern erfasste Gebiete rings um CHEOS-TAI, die bislang in monotonem Grau dargestellt gewesen waren, unterlagen plötzlich Veränderungen. Sterne wurden in der Ferne sichtbar, astrophysikalische Gesetzmäßigkeiten besaßen wieder Gültigkeit und erlaubten bildliche Darstellungen. Die andere Seite, das grell leuchtende Zentrum Hangays, war in Griffweite gerückt ...
    »Alles aus!«, rief Curcaryen Varantir mit lauter Stimme - und der Schiffsantrieb des GESETZ-Gebers erstarb. Sie trieben weiter, bloß vom Beschleunigungsschwung getragen.
    »Was soll das ...?« Rhodan betrachtete irritiert die Bilddarstellung. Dann sah auch er es. Besser gesagt: ihn.
    Voraus schwebte ein Raum-Zeit-Router, und er deutete mit einem seiner Krallenfinger in ihre Richtung. Die Einheiten der Terminalen Kolonne waren nach wie vor allgegenwärtig, und sie hatten nichts von ihrer Gefährlichkeit verloren.
    *
     
    Minuten vergingen. Nichts rührte sich. Der Nukleus, der Fawn Suzuke noch vor dem Kontakt mit dem Kernwall in sich aufgesogen hatte, rückte ein Stückchen vom Unsterblichen ab. Seltsam ...
    »Man hat uns nicht bemerkt«, behauptete Rhodan.
    »Oder man will uns in Sicherheit wiegen.« Curcaryen Varantir ging unverständlichen Tätigkeiten nach. Er zeichnete komplizierte Bilder in die Luft, die von CHEOS-TAI in Befehle umgesetzt wurden. »Offenbar haben wir Glück gehabt. Der Raum-Zeit-Router reagiert nicht auf unsere Anwesenheit.«
    Die Bildübertragung wurde schmutzig und schlierig. Das Ortungsfenster schloss sich ebenso rasch, wie es sich geöffnet hatte. Perry Rhodan betrachtete angespannt die Umwälzungen, die auf den Oszillationseffekt zurückzuführen waren.
    CHEOS-TAI
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