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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem
Autoren: Horst Hoffmann
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gekommen, um deine Genehmigung dazu einzuholen, aber es geht zur Not auch ohne.«
    »Wenn ich es euch. verbiete, kommt ihr. nicht in den. Wald!« Der Kommandant wirkte erbost. »Wir sind. sehr gut bewaffnet. Wir haben .«
    »Was?«, fragte die Kartanin. »Was wolltest du sagen?«
    »Ich .« Beth Astromo war ebenfalls aufgestanden. Er schien verwirrt zu sein, erschrocken über die eigenen Worte. Dann schloss er die Augen. »Geht. Ihr habt meine. Genehmigung. Ihr dürft den. Kontaktwald betreten, aber nicht vor. morgen.«
    »Wieso?«, wollte Kerk'radian wissen. »Geht dort vielleicht etwas vor, von dem wir nichts mitbekommen sollen?«
    »Don«, sagte Dao leise. »Bitte .«
    Sie sah den Hauri an. Fest. Ihr Blick war eine einzige Aufforderung. Wenn er nichts zu verbergen hatte, sollte er ihnen jetzt die Genehmigung geben. Sie hatte nicht unbedingt schon an diesem Tag zum Kontaktwald gewollt, doch jetzt ging es um etwas anderes.
    Sie waren mit einem gewaltigen Vertrauensvorschuss nach Vatucym gekommen und hatten im Gegenzug nur Ablehnung und offenkundige Heuchelei geerntet.
    »Morgen!«, sagte Beth Astromo. »Ihr könnt morgen zum. Kontaktwald, das muss euch. reichen.«
    Das waren die letzten Worte, die die terranischen Besucher von ihm hörten. Als sie gingen, gab es keinen Abschiedsgruß.
    Als sie das Ratsgebäude verließen, flüsterte Don Kerk'radian so leise, dass nur Dao-Lin es hören konnte: »Gehen wir sofort zu dem Wald?«
    Sie bleckte die Zähne. Endlich stand der Oberst vollkommen auf ihrer Seite.
    »Heute Nacht«, antwortete sie, als sie den Gleiter starteten. »Im Schutz der Dunkelheit.«
    Don Kerk'radian nickte grimmig.
     
    3.
    Der Wald
    Der Kontaktwald von Vatucym unterschied sich kaum von denjenigen, die Dao bereits kennengelernt hatte. Aus der Luft stellte er sich als ein blaugrünes, undurchdringlich scheinendes Dickicht dar, in dem fast alle Arten der Flora vertreten waren. Jeder solche Wald war kreisrund, durchmaß 15 Kilometer und war als Fremdkörper inmitten der heimischen Vegetation zu erkennen. Und genau so war es: Die Kontaktwälder bestanden nicht nur aus der Vegetation, sondern auch aus einem Teil der planetaren Kruste, ausgestattet mit eigenen Antrieben, wodurch sie sich von der Oberfläche eines Wirtsplaneten lösen und in den Weltraum starten konnten.
    Dao und Atlan hatten ihre Geschichte auf Kosichi erfahren. Auf mentalem Weg waren sie Zeuge des inneren Kampfes des Walds Alomendris geworden, quasi des Stammvaters aller heute existierenden 126 Wälder. Sie waren hineingezogen worden in die dramatische Geschichte der Entstehung der Wälder aus einem einzigen, ursprünglichen Schössling des Pflanzenvaters Arystes auf dem in der Galaxis Segafrendo gelegenen Planeten Orllyndie.
    Um der Vernichtung durch robotische Aggressoren zu entgehen, hatte Arystes den Schössling abgegeben und auf die Reise ins Universum geschickt, wo der junge Wald sich verbreitete und gegen die Erish Vikhtold bestehen musste, jene Roboterzivilisation, die ihre Weißen Herren verloren hatte und einen Ersatz für sie suchte. Jemand, dem sie dienen durften, um ihrer Existenz einen neuen Sinn zu geben.
    Alomendris hatte versucht, diese Rolle zu übernehmen, und geriet dadurch mehr und mehr in Abhängigkeit. Erst als er begriff, dass die Erish Vikhtold in seinem Namen eine Vielzahl von Galaxien mit Krieg überzogen, als er Kontakt zu einer anderen Wesenheit erhielt und durch die Verschmelzung wuchs, fand er die Kraft zur Flucht. Er war missbraucht worden und wollte das nie wieder erleben müssen. Er hatte sich längst in die 126 Kernwälder geteilt, die seither durch das All zogen und von Refugium zu Refugium flohen, immer in der Angst, von den Robotern wiedergefunden und abermals vereinnahmt zu werden.
    Irgendwann erreichten die Wälder die Galaxis Hangay und siedelten sich auf verschiedenen Planeten an. Der lang ersehnte Friede stellte sich aber nicht ein, denn irgendwann umschloss ein Wall den Kern der Galaxis, durch den kein Durchkommen und kein Kontakt mehr möglich war. Im Innern von Hangay hatte sich eine fremde, finstere Macht niedergelassen, die für Chaos und Untergang stand.
    Einer der Kernwälder, Nummer 126, befand sich dort, im Zentrum der Macht von KOLTOROC - so lautete der Name der Superintelligenz. Die noch freien Wälder wählten, um einen neuen Verrat zu verhindern, die Isolierung dieses einen und unterbanden die Fähigkeit der Distanzlosen Interaktion nach 126. Von da an war es nicht mehr möglich,
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