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2484 - Koltorocs Atem

2484 - Koltorocs Atem

Titel: 2484 - Koltorocs Atem
Autoren: Horst Hoffmann
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Vibra-Staffel hatte richtig gehandelt. Kein Arzt der Welt und kein noch so schneller und geschickter Roboter hätte ihr rechtzeitig die Säurekapsel aus der Brust operieren können, so, wie es geplant gewesen war.
    Git-Ka hatte das als Erste begriffen und wie eine wirkliche Freundin gehandelt, rasch und verzweifelt. Sie hatte alles auf eine Karte gesetzt und die Kapsel mit der Säure durch einen gezielten, gebündelten Desintegratorschuss eliminiert. Nicht einmal ein Tropfen der tödlichen Säure hatte Daos Körper angreifen können.
    Die Chancen, dass die Aktivatorträgerin die Schussverletzung überlebte, stellten sich auch im Nachhinein nicht als sehr gut dar. Ihr Tod wäre viel wahrscheinlicher gewesen, aber sie war schon immer zäh und hart im Nehmen gewesen, und zweitens konnten auch alle Spekulationen nichts daran ändern, dass sie auch diesen Kampf gewonnen hatten.
    »Sie kommt«, sagte die Teleporterin leise.
    Min-Da-N'or wirkte gefasst, als sie vor die beiden Frauen trat. Dao hasste sich für das, was sie ihr antat, vielleicht antun musste. Sie hätte sie nicht gequält, wenn sie es nicht für wirklich wichtig gehalten hätte.
    »Wir hatten gehofft, du würdest dich erinnern, wenn du in einer ähnlichen Umgebung bist«, sagte sie so sanft wie möglich. »Oder dass ... etwas geschehen würde - irgendetwas.«
    »Nichts, Dao-Lin.« Sie schüttelte traurig den Kopf. »Auch ich hatte auf etwas Ähnliches gehofft. Das Kind, das ich in meinem Leib trug, ist vor KOLTOROC geflohen, indem es vor der Zeit aus mir heraus teleportierte. Ich hoffe, dass es sich retten konnte und leben kann - in der Kernzone.«
    »Es ist unmöglich, dass es mit uns zurückgekommen ist?«, fragte BelGin. »Vielleicht haben wir es ja nur nicht bemerkt. Möglicherweise können wir es gar nicht sehen.«
    »Aber wenn es vor KOLTOROC geflohen  ist«,  meinte   Git-Ka-N'ida nachdenklich, »kann es kein Kind des Chaos sein .«
    »Das ist es, worum es mir geht!«, sagte die Unsterbliche leidenschaftlich. »Ihr verdankt eure Gaben dem Vibra-Psi, sozusagen dem Atem des Chaos. Ihr gehört aber weiterhin zu uns, obwohl Beth Astromo und andere Ewiggestrige das nicht so sehen wollen. Für sie seid ihr Geschöpfe des Chaos und der neuen Physik in Hangay.«
    »Wir verdanken unsere Paragaben zweifellos der neuen Physik«, gab Git-Ka zu, »aber wir benutzen und lenken sie mit unserem Geist, der zur alten Ordnung gehört. Min-Das Kind aber ist .«
    ». ein Kind zweier Welten!«, sagte Dao. »Eine völlig neue Generation mit ungleich mehr chaotischem Erbgut, als jede von euch besitzt. Ihr vermögt die Ströme des Chaos zu erfühlen und Schiffe zu steuern. Eure Kinder werden sich vielleicht direkt im Chaos bewegen können! Sie sind die wirklichen Kinder zweier Welten, können hier wie da existieren.«
    »Dann sind sie dem Chaos verpflichtet!«, sagte Don-No-V'an. »Dann sind sie vielleicht unsere Feinde und .«
    »Unsinn!«, fuhr Git-Ka sie an. »Das Kind ist vor KOLTOROCS Ausstrahlung geflohen - hast du das vergessen?«
    »Hört auf«, flehte Min-Da-N'or, »bitte! Was immer es ist, es ist ein Teil von mir und wird es immer bleiben .«
    Dao-Lin-H'ay nahm sie in den Arm und tröstete sie, als die Tränen aus ihr herausbrachen und sie sich in Krämp-fen schüttelte.
    Kinder zweier Welten, dachte sie aber dabei. Eine völlig neue Schöpfung. Auf den Planeten, die vom Chaos geschluckt wurden, wächst eine neue Natur heran, durch und durch chaotisch und unberechenbar. Min-Da-N'ors Kind aber ... wäre etwas von hier gewesen und auch etwas von dort .
    Eine kosmische Schimäre ...
    Sie wartete noch ab, bis die junge Kartanin sich gefasst hatte. Dann gab sie das Zeichen zum Aufbruch. Nichts hielt sie jetzt mehr auf Vatucym. Mit Git-Ka-N'ida und ihren zwölf Begleiterinnen auf der SZ-1 würden sie ESCHER finden ... und vermutlich auch GLOIN TRAITOR - die Nadel des Chaos.
     
    *
     
    Git-Ka-N'ida war nicht nur zum Gefallen der Terraner und Dao-Lin-H'ays bereit gewesen, das Ausbildungszentrum mit einigen ihrer besten Frauen hinter sich zu lassen und mit ihnen zu fliegen.
    Sie waren Feuer und Flamme für die Aussicht, an Bord der SZ-1 als Pilotinnen zu arbeiten.
    An der Seite der Galaktiker sahen sie weit mehr Sinn im Kampf gegen TRAITOR, als dies bei der NK Hangay momentan der Fall hätte sein können.
    Aber es blieb bei dem Wunsch.
    Als die Gleiter sich dem Raumhafen annäherten, sahen sie bereits die Kampffahrzeuge der Kansahariyya. Beth Astromo!
    Er stellte ein
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