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2478 - LICHT VON AHN

Titel: 2478 - LICHT VON AHN
Autoren: Unbekannt
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hinforttrieben und von der Ewigkeit geschluckt wurden.
    Kamukos Magen hob sich. Ihr Blut erstarrte. Ihr Körper pulverisierte, ihre Atome trieben im Hyperraum davon.
    Dachte sie.
    In Wirklichkeit erloschen lediglich die bizarren Eindrücke des Vektor-Helms und wichen dem, was ihre Augen sahen.
    Es war so unzureichend und beschränkt, dass sie glaubte, sterben zu müssen.
    Der Helm, ein in sich gefaltetes, scheinbar nutzloses kleines Ding, lag vor ihr auf dem Boden. Sie hatte ihn sich erneut vom Kopf gerissen. Wann, vermochte sie nicht zu sagen. Ihr Körper hatte automatisch reagiert, als die Eindrücke zu stark waren und sie ausgebrannt hätten.
    Die Prinzipa fühlte Kälte, und ihr Rücken tat weh. Etwas stach in ihrer Hüfte.
    Zwischen ihr und dem Helm schillerte ein winziger See aus Speichel.
    Mühsam drehte sie sich zur Seite. Das Stechen in der Leibesmitte wich grellem Schmerz. Sie drückte sich dennoch in die Höhe, knickte sofort ein und schlug der Länge nach hin.
    Dann wurde es dunkel, aber auf eine körperliche, reale und erfrischend normale Weise.
    Verloren Flüssiges Feuer füllte ihren Kopf. Sie hasste diese Art von Schmerzen, zumal sie sie seit einer schieren Ewigkeit nicht mehr hatte empfinden müssen. Nur als Kind, als sie noch keinen Zugang zu den einfachsten medizinischen ...
    Generalin Kamuko öffnete die Augen und löste sich mühevoll aus den unsinnigen Gedanken, die sie aus dem Dunkel der Bewusstlosigkeit in den Wachzustand begleiteten. Ihr Kopf ruckte herum; die Bewegung ließ das Feuer gerinnen und als Lava durch die Nervenbahnen im Rücken strömen. Sie stöhnte, streckte die Finger und schaute sich um.
    Mit dem vertrauten Anblick der Konsolen und der Verankerung des Pilotensessels kehrte die Erinnerung zurück.
    Sie befand sich in diesem Beiboot, das Perry Rhodan ihr zur Verfügung gestellt hatte. Eben noch war sie durch das Wüten der Finalen Schlacht in der Negasphäre Tare-Scharm gejagt, hatte sich der Übermacht der Terminalen Kolonne gegenübergesehen, hatte ARCHETIMS Opfer miterlebt. Dann dieser seltsame hyperphysikalische Effekt, den sie durch den Vektor-Helm beobachtet und doch nicht verstanden hatte.
    Der Vektor-Helm!
    Einen Augenblick lang krampfte sich alles in der Aeganerin zusammen, bis sie jenes unermesslich wertvolle Utensil entdeckte. Es lag in einer Ecke des Steuerraums, als wäre es nicht mehr als eine Schüssel, aus der Kamuko achtlos ihre letzte Mahlzeit genommen und sie danach weggeworfen hatte.
    Die Generalin kroch auf allen vieren dorthin, umfasste den Helm, faltete ihn durch leichten Druck auf die Seiten zusammen und verstaute ihn in dem metallisch blauen Etui, das sie an ihrem Gürtel befestigte.
    Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wenn jemand während ihrer Ohnmacht die Space-Jet betreten hätte.
    Nicht auszudenken, wenn jemand den Helm geraubt hätte.
    Sie musste herausfinden, wie lange sie ohne Bewusstsein gewesen war. Sie richtete sich auf. Die Schmerzen wollten sie zurück in die Ohnmacht reißen, aber sie widerstand mit schierem Willen. Sie wandte dazu einige Techniken an, die sie während ihrer Laufbahn als Soldatin erlernt hatte. Ihr Lehrer war ein wahrer Meister der Schmerzunterdrückung gewesen – manche hatten behauptet, er müsse über eine Psi-Gabe verfügen. Kamuko erreichte nicht einmal annähernd seine Perfektion, doch für den Augenblick genügte es.
    Immerhin verlor sie nicht das Bewusstsein; diesen Luxus durfte sie sich momentan nicht leisten. Vielleicht später, wenn sie sich einen Überblick über ihre Lage verschafft hatte. Sie wusste schließlich nicht, ob es darauf ankam, schnell zu reagieren.
    Genau genommen wusste sie überhaupt nichts.
    Wo befand sie sich? Noch immer in Tare-Scharm? Wo waren die zahllosen Einheiten der Finalen Schlacht? Oder hatte die JULES VERNE die Jet an einen anderen Ort geschleppt?
    Bestand Gefahr? Marodierten und plünderten TRAITORS Einheiten auf ihrem Rückzug? Oder verschwanden sie einfach sang- und klanglos, weil der Kampf um Tare-Scharm für sie verloren war? Wandten sie sich nun emotionslos einem anderen Ziel zu, einer anderen Negasphäre, womöglich in einem anderen Universum?
    Wie lange war Kamuko ohne Bewusstsein gewesen?
    War die Space-Jet beschädigt?
    Was hatte jener Hyperraum-Effekt bewirkt?
    Sie setzte sich vorsichtig in den Pilotensessel. Ein Blick auf das interne Chronometer ergab, dass exakt acht Stunden und dreiunddreißig Minuten vergangen waren, seit sie in Tare-Scharm versucht hatte, in die
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