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2476 - Kommando der Friedensfahrer

Titel: 2476 - Kommando der Friedensfahrer
Autoren: Unbekannt
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einen Aufschub gewonnen hatten.
    Früher oder später würden die Kopfjäger merken, dass sie geleimt worden waren, und dort weitersuchen, wo sie zuvor aufgehört hatten – allerdings mit ziemlicher Sicherheit um einige Spuren verbissener und wütender. Niemand wurde gerne an der Nase herumgeführt, ein Awour schon gar nicht.
    Es war also weiterhin keine gute Aussicht, in der Savanne nach einem Versteck zu suchen. Dort gab es nur Öde, Staub, Sand und spärlichen Pflanzenwuchs. Eigentlich war es nie eine so gute Idee gewesen, sich dorthin zu wenden. Für die Friedensfahrer war es das Wichtigste gewesen, die Küste zu verlassen und sich durch den Dschungel zu schlagen.
    Nun fragte sich Kantiran, weshalb sie es sich so schwer gemacht hatten.
    Im Dschungel konnten sie nicht bleiben, die Savanne schied auch aus.
    Was blieb, war das, woher sie gekommen waren – der Küstenstreifen. Es gab nicht nur weiße Traumstrände, sondern noch halb versteckt im Dickicht auch felsige und zerklüftete Abschnitte – und vielleicht die eine oder andere Höhle, die groß genug für sie alle war.
    Sie machten kehrt und legten den Weg, den sie gekommen waren, noch einmal zurück, wobei ihnen weitere „Begegnungen" mit Urwaldbewohnern erspart blieben, und erreichten erneut die Küste des Kontinents, an einer schwer einzusehenden Stelle, die sich normalerweise als Versteck eignen sollte.
    Es blieb ein Risiko, sich aufs offene Gelände hinauszuwagen, auch hier.
    Kantiran und Chyndor waren sich einig, dass sie schon genau wissen mussten, wohin sie sich zu begeben hatten, bevor sie das Risiko auf sich nahmen, eine Strecke über freies Land zu laufen.
    Das „Ding" kreiste über der Felsküste, genau über einer Gruppe von großen Steinbrocken. Langsam senkte es sich. Es suchte im Grunde nicht, sondern ...
    Kantiran wusste, dass er jeden Moment Kontakt haben musste. Er war nahe dran, klopfte an den Geist des Wesens, suchte Einstieg in seine Gedankenbilder ...
    Chyndor und er waren sich einig, das war nicht ganz richtig formuliert. In Wirklichkeit sah es vielmehr so aus, dass der Patron der Friedensfahrer sich, trotz seiner unangefochtenen Stellung, dem viel jüngeren Garanten Kantiran längst untergeordnet hatte. Dabei hatte der Sternenvagabund das Gefühl, dass es dabei nicht nur darum ging, die Führung der Gruppe dem in Fragen des Überlebens in der Wildnis bei Weitem Erfahreneren zu überlassen, sondern um mehr. Es war nicht nur die Erkenntnis, dass der Patron zwar der bessere Stratege war, Kantiran aber der bessere Integrator für einen Haufen von Individualisten in einer ganz bestimmten Lage.
    Chyndor wirkte müde. Er gab sich ungewohnt träge, lustlos, fast gehemmt. Auch das stimmte nicht ganz.
    Immer wieder sah Kantiran das alte Feuer in seinem Auge aufblitzen. Die Leidenschaft war noch da – also, was hemmte ihn dann?
    Kantiran wusste es nicht und hatte auch nicht die Zeit, sich weiter darum zu bemühen. Denn in diesem Augenblick war der Kontakt da.
    Der Raumfahrer sah durch die Augen des Wesens, dachte mit ihm die gleichen Gedanken und tauchte ein in die Schatztruhe seiner Erinnerungen und Gefühle.
    Der junge Friedensfahrer brauchte nicht lange, bis er wusste, dass er sich nicht geirrt hatte.
    Die seltsame Vogellibelle kreiste über ihrem Nest, das sie in eine Höhle in den Felsen hineingebaut hatte.
    In eine Höhle von vielen!
    Es war wie ein ganzes Labyrinth tief in den Felsen drin, das sich auch noch unter der Meereslinie fortsetzte.
    Es war groß genug für ihn und seine Gefährten und exakt die Sorte Unterschlupf, die sie gesucht hatten.
    Wenn es ihnen gelang, unbemerkt vom Dschungeldickicht bis dorthin zu gelangen, über etwa einhundert Meter freies Gelände, bedeutete dies fast schon die Rettung. Sie würden in aller Ruhe auf die erhoffte Hilfe warten können, ohne Angriffe der heimischen Fauna befürchten zu müssen. An Proviant mangelte es ihnen nicht, sodass sie dort auch einige Wochen lang ausharren konnten, wenn es denn nötig sein sollte.
    Und nichts würde die Awour noch einmal auf ihre Fährte bringen.
    Das waren die Idee und der Plan. Es klang einfach und einleuchtend und fast zu schön, um wahr zu sein.
    Vielleicht waren sie auch schon zu leichtsinnig. Möglicherweise verloren sie im Augenblick der bereits gefühlten Sicherheit die nötige Konzentration und Aufmerksamkeit.
    Es konnte sein, wie es wollte. Der Gleiter der Awour stand über ihnen, senkte sich auf das Küstendickicht herab und entließ einen dichten
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