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2476 - Kommando der Friedensfahrer

Titel: 2476 - Kommando der Friedensfahrer
Autoren: Unbekannt
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Feuer und Vernichtung speien. In ihren Strahlen und denen der anderen schmolz der Stein, brannten sie den Friedensfahrern den Boden unter den Füßen weg.
    Einige taumelten und blieben stehen. Er registrierte es nur wie am Rand. Etwas versuchte, sich seiner zu bemächtigen. Etwas wollte ihn traurig machen, beruhigen, besänftigen.
    Dann wieder tanzten seltsam verzerrte Bilder vor seinen Augen, fremde Eindrücke, bunt und grell. Sirenenstimmen flüsterten auf ihn ein, er sollte umkehren und die Waffe aus der Hand legen. Etwas wollte ihn verwirren und aus dem Gleichgewicht bringen.
    Nicht ihn!
    Immer mehr seiner Leute blieben stehen oder sanken zu Boden, überwältigt von den qualvollen Bildern einer grenzenlosen Traurigkeit. Sie bleiben liegen und krümmten sich, schrien sinnloses Zeug, einige begannen zu heulen und zu sabbern wie kleine, hilflose Kinder.
    Das waren sie! Das kam von ihnen, war ihre Waffe. Sie hatten Psi-Begabte unter sich. Sie glaubten vielleicht, so ihre Haut retten zu können.
    Nicht mit ihm!
    Der Kalbaron setzte Schritt um Schritt, spie Feuer und schluckte es.
    Die Gaben der Fremden mochten stark sein, doch sein Hass war stärker – viel stärker!
    Alles stand in Flammen. Die Welt war verhangen von einem düsteren Vorhang aus Rauch und Staub, Feuer und Blitzen. Die Awour rückten vor, um sich ihre Beute zu nehmen. Die Friedensfahrer hielten dagegen. Wie lodernde Phantome standen sie da und stachen aus dem Qualm und den Blitzen.
    Schreie.
    Die vorrückenden Kopfjäger schleuderten den Friedensfahrern ihren Hass und ihre Verachtung entgegen, und diese antworteten mit dem Krachen der Entladungen um sie herum.
    Die Jäger waren wie eine Walze, die sich aus allen Richtungen auf die Belagerten zuschob. In einem Blitzgewitter ohnegleichen zogen sie die Schlinge enger, zerrten sie zu. Sie marschierten, feuerten, schleuderten Tod.
    Der erste Friedensfahrer verging in einer grellen Leuchtentladung, als sein Schutzschirm überlastet war und zusammenbrach. Der zweite ...
    Sie wehrten sich, schrien und wechselten die Stellung. Phantome aus Glut, lodernde Fackeln.
    Der Ehrenwerte Harazzul sah und hörte das alles, aber auch wieder nicht. Er marschierte, sah kaum seine Leute und feuerte. Da war er, diese Leuchtfackel war er, ihr Anführer. Er, der es gewagt hatte, ihn herauszufordern! Jetzt vereinte sich seine Fackel mit einer anderen. Einer der Friedensfahrer musste zusammengebrochen sein, getroffen, aber noch nicht tot.
    Jetzt sah er ihn. Sein Schutzschirm war erloschen, das Wild ohne Schutz.
    Er lag zwischen zwei Felsbrocken, offenbar verletzt. Das Blitzgewitter der Strahlsalven tobte um ihn herum, nur wie durch ein Wunder lebte er noch.
    Der Anführer schien sich um ihn kümmern zu wollen, also war er für den Moment unaufmerksam.
    Harazzul könnte ihn töten, ganz leicht. Es wäre so einfach ...
    Der Ehrenwerte zielte und jagte mit stärkster Bündelung so lange Dauerfeuer in den am Boden liegenden Feind hinein, bis dieser sich aufbäumte wie unter einem letzten, fürchterlichen Stromschlag, und dann zum letzten Mal in seinem Leben fiel.
     
    *
     
    Kantiran wusste, dass es vorbei war, als Chyndor in seinen Armen starb.
    Cosmuel kam. Sagte nichts. Er konnte nicht einmal ihr Gesicht sehen, sie war dank ihres Schutzschirms in lohende Flammen gehüllt, die sie nicht verbrannten.
    Kantiran war wie gelähmt.
    Chyndor ...
    Der Luminiszide schleuderte den anrückenden Angreifern seine Bilder entgegen, Fratzen aus verzerrtem Grauen, zusammengebraute Visionen aus dem Labor eines Wahnsinnigen.
    Bylilin sandte ihnen Trauer und Qual. Viele brachen darin zusammen und starben in den eigenen, wie real empfundenen Leiden. Aber das hielt sie nicht auf. Sie waren wie eine Walze aus Feuer, das sie vor sich hertrieben.
    „Chyndor ..."
    Der Name klang wie aus dem Mund eines Fremden.
    Kantiran hielt Chyndors Schädel und strich ihm über die Stirn, die bereits Blasen warf.
    Löcher gähnten in der Brust des Patrons, das Herz musste längst herausgekocht sein, und dennoch regte sich ein zäher Rest Leben in dem alten Friedensfahrer.
    „Kämpfe ... für mich weiter, Kantiran." Es war unmöglich. Dieser Mann war tot, konnte nichts mehr zu ihm sagen. Vielleicht bildete er es sich nur ein. Aber er hörte die Stimme und sah, wie sich die Lippen bewegten, spürte die Kraft und das letzte Aufflackern in dem großen, einzigen Auge, das in allen Farbtönen schimmerte. „Führt den Kampf fort ... für das Leben ..."
    Damit wich in einem
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