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2475 - Opfergang

Titel: 2475 - Opfergang
Autoren: Unbekannt
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dem Zusammenbruch nahe waren.
    Riesig wuchs vor Danton und seinen Begleitern der Silberturm in die Höhe.
    Ein gewaltiger, tausendzweihundert Meter hoher Kegelstumpf, ein Berg für sich, der mehr denn je erdrückend wirkte.
    Nicht einmal vor diesem Monument der Ewigkeit hatte der Verfall haltgemacht. Aufgebrochene, meterhoch verschobene Bodenplatten ließen die Gewalten erahnen, die sich im Untergrund der Dienstburg ausgetobt hatten. Wenn Roi Danton daran gezweifelt hätte, spätestens hier wäre ihm klar geworden, dass der Vorgang längst unumkehrbar war.
    CRULT, das Refugium des Progress-Wahrers in der Milchstraße, war dem Untergang geweiht.
    Ein Psi-Emitter ist ein solch kleines Ding ..., dachte er.
    Erdrückend ragte vor ihm der fensterlose, am Boden mehr als eineinhalb Kilometer durchmessende Turm auf. Danton ließ sich, nachdem er im Zaunbereich schon die Fluggeschwindigkeit reduziert hatte, zu Boden sinken.
    Überall huschten Effremi umher. Er sah Mor’Daer und Ganschkaren.
    Bodengleiter verließen den Silberturm und jagten hinaus über die Ebene, aber kaum jemand schien Notiz zu nehmen von den beiden Dualen Kapitänen und dem Heer der sie begleitenden Chaos-Assassinen.
    „Danton!" Senego Trainz war plötzlich neben ihm. „Siehst du überall die Spuren der Verwüstung? Die Dienstburg wird auseinanderbrechen und in den freigesetzten energetischen Gewalten verglühen. Warum ziehen wir uns nicht einfach in unser Schiff zurück? Du musst dein Leben nicht opfern."
    Danton blickte den Kleinen ernst an.
    Die Mikro-Bestien waren nicht dumm.
    Trainz hatte seine eigenen Rückschlüsse aus den Ereignissen gezogen.
    „Ich muss den Weg bis zum Ende gehen", erwiderte Danton im Flüsterton.
    „Selbst wenn CRULT explodiert, bedeutet das noch lange nicht Antakurs Ende.
    Meine Waffe habe ich von einem Freund erhalten, der besser informiert ist als wir alle. Er sagte mir, dass Antakur nicht sterben wird, solange sich das paraphysikalische Hüllfeld seines Körper regenerieren lässt. Es gibt keinen anderen Weg, als den psionischen Stoß-Emitter zu zünden."
    Er stutzte und wurde unwillkürlich langsamer. Nun, da er das Ziel in greifbarer Nähe vor sich hatte, aber für einen wirkungsvollen Einsatz des Psi-Emitters immer noch zu weit entfernt war, kamen Soldaten auf ihn zu. Auch von den Seiten, sah er, näherten sich Mor’Daer. Es mussten einige hundert sein, wenn er jene mit einbezog, die unmittelbar vor dem Silberturm Posten bezogen hatten.
    „Das kann nur eine Elite-Einheit sein", raunte Zerberoff. „Sie wurden zu Antakurs Schutz hier zusammengezogen."
    Unbewegt blickte Danton den Mor’Daer entgegen. Noch hatte er als Dualer Kapitän Befehlsgewalt. Und Zerberoff war erst vor Kurzem wegen der Krise nach CRULT beordert worden.
    Zweifellos hatte sein Wort noch etwas mehr Gewicht. Danton war in dem Moment froh, dass Zerberoff darauf bestanden hatte, ihn zu begleiten.
    Seine Erleichterung hielt nur wenige Sekunden an. Bis sich der Terminale Herold in den Vordergrund schob.
    Roi Danton nahm auch jetzt weder die drückende Ausstrahlung des Herolds noch dessen Eiseskälte wahr. Er konnte nur vermuten, dass der Schutzanzug dafür verantwortlich war, den der Geflügelte trug.
    Aber er sah den Terminalen Herold und konnte im selben Moment spüren, dass sein Gegenüber verstand.
    Dieses Geschöpf erkannte Dantyren.
    Aber Dantyren war tot. Und der Originalkörper des Terraners Roi Danton hatte eine Skapalm-Bark zerstört und war den Häschern der Terminalen Kolonne entkommen. Gemeinsam mit einer wahrscheinlich unbekannten Zahl missgestalteter Assassinen.
     
    *
     
    Heftige Erschütterungen durchliefen den Boden, begleitet vom Stakkato dröhnender Explosionen. Am Rand des Zenter-Kreises brach der Untergrund auf.
    In den Lärm mischte sich ein dumpfes Brüllen. Danton hatte den Eindruck, dass es aus größerer Nähe erklang. Für einen Moment wandte er sich von den Mor’Daer und dem Terminalen Herold ab.
    Er sah eine monströse Kreatur, so dick wie ein Shift, aber deutlich länger, die sich mit heftigen Kontraktionen ihres Körpers heranschob. Der Vergleich mit einer überdimensionalen Nacktschnecke drängte sich ihm geradezu auf.
    „Der Laborat!", stieß Zerberoff ungläubig hervor. „Das ist eines dieser verdammten Biester, deren Krallen mich zur dummen Puppe gemacht haben."
    Brüllend stürmte das Tier heran. Es war schnell, weitaus schneller, als sein plumper Leib vermuten ließ. Für einen Moment schrammte es an der Wand
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