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2475 - Opfergang

Titel: 2475 - Opfergang
Autoren: Unbekannt
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weitergeben konnte, dass Gegner im Schutz von Dunkelfeldern erschienen waren? Bestand die Gefahr, dass dann Traitanks in die Suche eingriffen? Er wusste es nicht.
    Danton schaltete sein Dunkelfeld ab.
    Niemand würde einen Dual verdächtigen, der das Progress-Amt aufsuchte. Er war wieder Dantyren.
    „Ich hätte mich ebenso entschieden", sagte eine zischelnde Stimme aus dem Nichts.
    Danton schaute suchend um sich.
    Nein, er war nicht überrascht, er hatte das sogar erwartet. In dem Moment, als er glaubte, einen vagen tanzenden Schatten wahrzunehmen, wurde Zerberoff ebenfalls sichtbar.
    „Wir beide haben mehr gemeinsam, als wir uns eingestehen wollen", stellte der Duale Kapitän fest. In seiner Stimme schwang ein Hauch von Spott mit.
    „Glaubst du, Dantyren, ich würde wirklich nur aus der Ferne zusehen, wie du unsere Aufgabe zu Ende bringst?"
    „Dein Hirn wird geschädigt werden, sobald ich den Emitter zünde. Noch ist Zeit ..."
    In einer durchaus menschlich anmutenden Geste hob Zerberoff die rechte Schulter. „Ich weiß, dass du Unterstützung brauchst, Dantyren. Und wenn ich Kalbaron Trainz und seine Assassinen richtig einschätze, sind sie schon ziemlich dicht hinter uns."
     
    *
     
    Knapp vier Kilometer bis an den Prallfeldzaun, der den Zenter-Kreis abriegelte.
    Das bedeutete rund vier Minuten Flugzeit durch eine langsam aufbrechende Hölle. Sogar auf der Hauptebene der Dienstburg wurde der Boden unsicher.
    Inmitten von Dunst und zunehmender Düsternis zeichneten sich glutende Risse ab. Eine Serie schwerer Explosionen in geringer Entfernung ließ Dantons Befürchtung wachsen, er könne trotz allem zu spät kommen.
    Für einen Moment starrte er in die Höhe. Irgendwo über ihm glaubte er, pulsierende, leuchtende Schwärze bemerkt zu haben. Ein Dunkler Ermittler? Er hätte es in dem Moment nicht beschwören wollen, vor allem hätte er nicht zu sagen vermocht, ob Freund oder Feind. Aber die Schwärze blieb verschwunden.
    „Er war da!", brachte Zerberoff gepresst hervor und fügte nach einem bebenden Atemzug hinzu: „Dein Verbündeter?"
    „Ich weiß nicht", antwortete Danton zögernd. „Immerhin hat er uns nicht angegriffen."
    Er bedachte den Dual mit einem forschenden Blick.
    „Ich will es gar nicht wissen. Jetzt nicht mehr." Zerberoff fasste sich mit beiden Händen an die Brust. Er stöhnte gequält.
    „Du hättest zurückgehen sollen, solange die Zeit dafür war", sagte Danton hart.
    Der Dual ließ ein bitteres Lachen vernehmen. „Hätte das ... irgendwas geändert?", brachte er dumpf hervor. „Ich weiß, dass ich sterbe ... Ich spüre es. – Aber der Tod ... muss warten. Bis ich ... erfahren habe, dass Antakur vernichtet ist."
    „Ich verstehe dich. Sehr gut sogar", murmelte Danton.
    „Terraner ...!", rief der Dual Augenblicke später.
    Danton reagierte nicht. Er wartete darauf, dass Zerberoff weiterredete. Sie würden den Prallfeldzaun in Kürze erreichen. Irgendwo in dem wogenden Dunst glaubte Danton, huschende Lichtreflexe zu sehen.
    „Terraner!", wiederholte Zerberoff.
    „Ich will, dass du ... mir einen Wunsch erfüllst. Wenn ich ... es nicht mehr kann, suche du nach meinen Originalkörpern!"
    Im ersten Moment glaubte Danton, sich verhört zu haben. Er entsann sich, was er Zerberoff über seine Kopien erzählt hatte; es war die Wahrheit gewesen über das, was sich in den Skapalm-Barken abspielte. Unwillkürlich bremste er den Flug ein wenig ab. Zerberoff reagierte prompt und verharrte dicht neben ihm.
    Danton vermied es, den Dualen Kapitän anzusehen. Er hatte nicht vor, von Zerberoff Abschied zu nehmen. Aber er wollte ihn auch nicht mit einer Lüge zurücklassen.
    „Ich weiß nicht, ob ich das kann", erwiderte er zögernd.
    „Wenn du es kannst, erwarte ich, dass du ... Aroff und Zerbone zur Freiheit verhilfst."
    Roi Danton wurde einer Antwort enthoben. Aus dem Dunst schälten sich Dutzende kleiner kompakter Gestalten hervor. Obwohl sie alle identische Kampfanzüge trugen, glaubte Roi, Trainz und Turagga zu erkennen. Es war Trainz, der ihm mit beiden Handlungsarmen zuwinkte.
    Weitere Mikro-Bestien schlossen auf.
    Es mussten einige hundert sein, die in schnellem Lauf herankamen.
    „Danke", murmelte der Terraner nahezu lautlos. „Ich danke euch für die Hilfe, Freunde."
    Vor ihnen lag das Gebiet, das der Prallfeldzaun abgeriegelt hatte. Jetzt war es ungehindert zugänglich. Vom Zaun ragten nur noch einzelne Segmente in die Höhe. Ihr pulsierendes Flackern verriet, dass auch diese Elemente
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