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2471 - Geschenk der MetalÀufer

Titel: 2471 - Geschenk der MetalÀufer
Autoren: Unbekannt
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das dauert noch ein paar Tage. Bis dahin finden wir einen Abnehmer."
    Wenn nichts dazwischenkam, hatten sie bis dahin das Ziel ihres Fluges erreicht, den Heimathafen auf Luna. Dort würden sie sich die Finger nach den teils hochwertigen Rohstoffen lecken. Im abgeschotteten Solsystem herrschte wahrscheinlich Knappheit.
    „Außerdem ist es nicht unser Dach", fügte er hinzu und musterte wieder die Öffnung des Stollens, in der sein Chef verschwunden war. Wonach Istorico dort drinnen suchte, blieb ihm ein Rätsel.
    Die Schrott- und Schlackehaufen im Hangar „Schwarzfahrer" wuchsen täglich. Inzwischen waren sie zusammen fast doppelt so groß wie der Vorgängerhaufen, den die Tibirian Melech mitsamt der JULES VERNE ins All katapultiert hatten. Zweieinhalb Monate lag das schon zurück, wie Largo verwundert feststellte.
    Und gerade mal zwei Monate war es her, dass die JULES VERNE wieder in ihren ehemaligen Hangar von CHEOS-TAI eingeschleust hatte.
    Kurz darauf hatte irgendjemand den Hangar auf den Namen „Schwarzfahrer" getauft in Anlehnung daran, dass die Hantel und ihre Insassen gewissermaßen ohne Fahrschein mitflogen. Sie waren weder Besatzung noch eingeladene Gäste, sie hatten sich schlicht selbst eingeladen.
    Und noch immer gab es jede Menge zu tun. Syntronik-Chips stapelten sich neben fünfzehn wirkungslos gewordenen Gravitraf-Hauptspeichern und diversen Sekundärspeichern sowie sämtlichen vier Grigoroff-Triebwerken, die als Einschub-Module von JV-1 und JV-2 ihren Dienst getan hatten. Das waren Zylinder von 90 Metern Durchmesser und gleicher Länge.
    Alle 60 Transformkanonen, die auf einen niedrigeren Hyperwiderstand ausgerichtet waren, lagerten ebenso wie alle Virtuellbildner und jede Menge Kleinschrott aus allen Abteilungen des Hantelschiffs in diesem Hangar.
    Die Entrümpelung der JULES VERNE dauerte fort, seit sie nach Evolux gelangt waren und festgestellt hatten, dass der Kontextwandler sie tatsächlich zurück in die Zukunft befördert hatte. Nur die exakte Ankunftszeit kannten sie noch nicht.
    Aus den Augenwinkeln nahm Largo eine Bewegung wahr, wandte hastig den Kopf im durchsichtigen Helm. Etwas schien sich an der annähernd fünfzig Meter hohen und gut hundert Meter durchmessenden Schlackenhalde zu verändern, in der Istorico steckte.
    Nichts rührte sich – seltsam. Fantain hätte geschworen ...
    „Largo, was ist los?" Aus den Helmlautsprechern drang die leicht raue Stimme Istoricos, des Chefingenieurs der JV-1.
    Largo sog geräuschvoll die Luft ein. „Alles in Ordnung, Chef!", antwortete der Kristallspezialist.
    „Ich warte noch immer auf die Desintegratorfräse", knurrte Istorico mit deutlicher Ungeduld in der Stimme.
    „Sie ist unterwegs."
    Drüben, mitten in der Schlacke, bewegte sich erneut etwas. Für einen kurzen Augenblick bildete er sich ein, es sei eine Hand, die zwischen verbogenen Metallstreben hervorwuchs und ihm zuwinkte.
    Er blinzelte, der Eindruck verschwand.
    Dennoch ... Bekam er jetzt Halluzinationen? Einen Raumkoller? Nach so langer Zeit im All?
    „Tom, Clanzy, habt ihr es auch gesehen?"
    Die beiden Techniker wandten sich ihm zu.
    „Was sollen wir gesehen haben?"
    „Der Haufen hat sich bewegt."
    „Du siehst Gespenster", sagte Clanzy.
    „Vielleicht haben wir ja einen weiteren Metaläufer an Bord, der hier herumspukt", ergänzte Tom.
    Largo Fantain aktivierte den Bewegungsmelder seines SERUNS. Das winzige Gerät gab ein Piepsen von sich.
    Also doch! Er hatte sich nicht getäuscht.
    „Analyse!", sagte er hastig. Auf der Innenseite des Helms erschien eine Projektion. Sie zeigte den Haufen und markierte im Zeitraffer jene Stellen, an denen sich das aufgeschichtete Material bewegte. Erst war es ein halbes, dann ein volles Dutzend.
    „Vorsicht, Istorico!" Largo setzte sich in Bewegung und spurtete auf die Öffnung des Stollens zu, der ins Innere des Haufens führte. „Die Halde wird instabil.
    Du solltest vielleicht besser ..."
    „... herauskommen", wollte er sagen, aber das Satzende ging in einem Unheil verkündenden Knirschen unter.
    Ein paar Stützen verrutschten, dann gab ein Teil der Halde nach. Zu allem Unglück schienen auch die Projektoren nicht mehr zu funktionieren, die Istorico im Stollen aufgebaut hatte. Dieser fiel mit fürchterlichem Krach in sich zusammen.
    „Istorico?" Largo aktivierte das Notrufsignal des SERUNS.
    Keine Antwort.
    „Zentrale JV-2, wir brauchen Roboter und Medos! Ein Unfall!"
    „Wir haben euch im Blick", sagte eine Stimme.
    Gleichzeitig
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