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2467 - Mentale Revision

Titel: 2467 - Mentale Revision
Autoren: Unbekannt
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Gigantraumer in unserem Sonnensystem?
    Warum habt ihr unsere Raumflotte vernichtet? Wir betrachten dies als einen unverzeihbaren kriegerischen Akt und werden ..."
    „Du wirst die Antworten erhalten, die du suchst", unterbrach Selexon.
    „Dein Volk ist für seine brillanten Fähigkeiten auf dem Gebiet der Genetik weithin bekannt. Ihr wiederum seid vier der besten Genetiker eurer Generation. Deswegen haben wir euch hierher gebracht. Genau wie neun andere Gruppen, die zunächst unabhängig voneinander an der Lösung eines Problems arbeiten werden."
    „Wir wollen sie sprechen."
    „Ihr werdet erst in zwei Tagen Kontakt aufnehmen können. Bis dahin sollt ihr euch nicht gegenseitig beeinflussen in der Art, wie ihr nach einer Lösung für das Problem sucht, das ich euch erläutern werde."
    Der Vakanete, der offenbar als Sprecher der Gruppe fungierte, erhob sich; stehend war er kaum größer als seine noch sitzenden Kollegen. Selexon überragte sie um mehr als Haupteslänge.
    „Wenn ihr unserer Fähigkeiten bedürft, hättet ihr euch an uns wenden und uns bezahlen können!"
    „Du hast unser Schiff gesehen", sagte Kalitt Lindbak und positionierte sich so, dass der Blick der Genetiker förmlich auf den breiten Waffengürtel fallen musste, in dem nicht nur ein Strahler steckte. „Wir haben es nicht nötig, um etwas zu bitten! Wenn ihr nicht zu unserer Zufriedenheit arbeitet, bedeutet das den Tod aller Lebewesen in eurem Sonnensystem. Ebenso wenn ihr versucht, Widerstand zu leisten. Es dürfte wohl nicht der geringste Zweifel bestehen, dass wir mit Leichtigkeit euren Heimatplaneten zerstören können."
    „Löst ihr jedoch das Problem", ergänzte Selexon, „werden wir euch reich belohnen. Ich will es auf den Punkt bringen – wir benötigen eure Hilfe. Unser Volk, die Tibirian Melech, verfügt über eine Metamorpher-Gabe, die wir allerdings nicht kontrollieren können.
    Wir unterliegen immer wieder derselben Zwangshandlung, die in Schüben auftritt. Ganze Gliedmaßen können sich spontan verändern, was wir nicht zu steuern vermögen. Es kostet Kraft und ist äußerst schmerzhaft."
    Mit einem Mal zeigten die vier Genetiker sichtlich Interesse und stellten zahllose Fragen – kein Zweifel, sie zeigten sich fasziniert von dem, was sie zu hören bekamen, und das trotz ihrer Gefangenschaft. Der Forschungseifer hielt sie gepackt, genau wie Inkh Selexon es sich erhofft hatte. Weitere Drohungen würden hoffentlich nicht nötig sein.
    „Wie enden diese Metamorphose-Schübe?", fragte einer der Avoiden nach Minuten.
    Die Antwort übernahm Lindbak. „Manchmal können wir den Prozess bewusst bezwingen und beenden. In diesem Fall bilden sich die Veränderungen zurück, und es entsteht kein bleibender Schaden. Andere retten sich in automatische Medokammern. Dritte jedoch sterben."
    „Wir möchten einige der Toten obduzieren", forderte der Vakanete.
    Inkh Selexon sicherte es ihnen zu.
    Ihn schauderte, als er daran dachte. Er hatte viele Tote gesehen. Manchen waren die Schädel geplatzt, anderen die Brustkörbe. Bei wieder anderen hatte sich das Skelett auf geradezu groteske Art und Weise verformt; zusätzliche Arme waren gewachsen, oder das Ohrenband hatte sich in den Kopf gefressen, bis es das Gehirn zerschnitten hatte.
    Einen der Toten sah der Tibirian Melech immer wieder vor sich, wenn er die Augen schloss; bei ihm waren Arme und Beine mit dem Oberkörper verschmolzen, bis er an ein plumpes, aufgedunsenes Quallenwesen erinnerte.
    Den Medorobotern zufolge hatte er in diesem Zustand noch lange gelebt, war jedoch nicht mehr in der Lage gewesen, seine Zellen in ausreichendem Maß mit Nährstoffen zu versorgen. Bis er endlich gestorben war, waren Stunden vergangen.
    „Wenn der Drang beginnt", erklärte der Fiktiv-Ankläger, „leert sich unser Geist auf geheimnisvolle Weise. Wir wenden uns auf mentalem Weg an alle Artgenossen in erreichbarer Nähe – und versuchen sie mitzureißen."
    „Ihr wollt euch also vernetzen", sagte der Avoide. „Einem inneren Zwang zufolge, den ihr euch nicht erklären könnt?"
    Selexon bestätigte.
    „Gab es in der Historie eures Volkes ein Ereignis, das eine größere Bevölkerungsgruppe ausgelöscht hat? Gibt es einen Bezug zu eurem Heimatplaneten?
    Ereignete sich dort eine Katastrophe?
    Wir benötigen mehr Wissen über die Rahmenbedingungen eurer Metamorphosen."
    Ihr Heimatplanet ... Selexon hatte ihn nie gesehen, ebenso wenig wie seine Vorfahren zahlloser Generationen. „Wir leben schon länger in
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