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2467 - Mentale Revision

Titel: 2467 - Mentale Revision
Autoren: Unbekannt
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Ganz offensichtlich waren nach wie vor die meisten Bereiche verwaist.
    Die Halle vor ihnen sah aus wie tausend andere auch, die sie in den letzten beiden Tagen durchquert hatten. Der Unterschied zu den meisten anderen bestand jedoch darin, dass die Messgeräte ihrer Kampfanzüge nicht funktionierten – wie es durchschnittlich alle dreißig Kilometer einmal der Fall war.
    Das Einsatzteam hatte sich der Hauptzentrale des Gigantraumers inzwischen bis auf fünfzig Kilometer genähert und gehofft, keine solche Zone der Hyperaktivität mehr durchqueren zu müssen.
    Hoffnung allein half jedoch in diesem Fall nicht weiter, und die Realität sah wieder einmal anders aus.
    Gucky verfolgte den Blick seines Freundes und tippte auf sein eigenes Multifunktionsarmband.
    „Rhodan, wir haben ein Problem", sagte er.
    Der Terraner war müde und hatte es satt, Halle um Halle und endlose Korridore zu durchqueren, dabei immer wieder auf Strangeness-Effekte zu treffen, die ihre Anzugstechnik versagen ließen, ihnen jegliche Orientierung raubten und vor allem eins taten – sie aufhielten.
    Ohne derlei Störungen hätten sie sich mithilfe der Flugaggregate schnell fortbewegen und die Zentrale längst erreichen können; so jedoch hatten sie in knapp fünfzig Stunden nur die vergleichsweise geringe Strecke von 450 Kilometern zurücklegen können.
    Trotz seiner nicht gerade überschwänglich positiven Gefühlslage zeigte sich Rhodan optimistisch. Als Anführer des Einsatztrupps musste er mit gutem Beispiel vorangehen.
    „Wir sind bislang immer durchgekommen, Gucky, und es wird uns wieder gelingen. Deshalb lassen wir uns nicht entmutigen, so dicht vor dem Ziel."
    Er beschloss, eine inzwischen bewährte Methode anzuwenden, solche Zonen erhöhter Hyperaktivität zu durchqueren.
    Gingen sie ungeschützt los, war die Gefahr groß, dass sie jede Orientierung verloren, da sich dank der Strangeness-Phänomene der Raum zu krümmen schien und sich in sich selbst drehte.
    Mehr als einmal waren sie nach einer Odyssee voller wirrer Sinneseindrücke wieder am Ausgangsort gelandet, denn in hyperdimensional aktiven Bereichen versagte der Orientierungssinn von dreidimensional geprägten Individuen völlig. Wenn dazu noch die Technik der Mess- und Ortungsgeräte ausfiel, war es so gut wie unmöglich, den richtigen Weg zu finden.
    Deshalb hatten sie es anfangs in Gruppen versucht, die sich gegenseitig lotsten, oder damit, einfache Peilsignale zu hinterlassen ... Doch auch das half in den seltensten Fällen. Das Echo der Peilsignale schien schon nach Sekunden aus allen Richtungen zu kommen und verwirrte nur zusätzlich, statt Orientierung zu bieten.
    Guckys Vorschlag, Brotkrumen zu streuen, also ganz gegenständlich eine Spur aus irgendwelchen Hinterlassenschaften zu legen, hatte ebenfalls nichts geholfen, weil sich auch die optische Wahrnehmung so sehr verzerrte, dass sie die Spur oft schlicht nicht sahen, selbst wenn sie nach einer ungeplanten Kehrtwende wieder direkt darüber liefen.
    Auch Ekatus Atimoss’ Versuch, hinter dem Parapolschleier die entsprechenden Zonen zu durchdringen, funktionierte nur eingeschränkt; zwar war der Dual in der Lage, sich mit der einen oder anderen Begleitperson auf diese Weise fortzubewegen, aber er vermochte nicht das gesamte Einsatzteam ans Ziel zu bringen.
    Nach Rhodans Aufforderung zog sich das Team einige Meter zurück, bis die Technik der Anzüge wieder funktionierte. Die zehn Laosoor, deren Spezial-Diebesanzüge diesmal als Erstes wieder funktionierten, hatten schon vorher anhalten wollen, doch sie folgten ihren Einsatzpartnern, als sie sahen, dass diese noch nicht stehen blieben.
    Niemand konnte vorhersagen, in welchem Abstand und welcher Reihenfolge Technik versagte und wieder wie gewohnt lief.
    „Wir stellen die üblichen Gruppen zusammen und schalten Feldblasen", bestimmte Rhodan. Er wählte diese Vorgehensweise nicht gerne, weil durch die starke energetische Streustrahlung das Risiko, entdeckt zu werden, stark anstieg. Falls die neuen Herren von CHEOS-TAI das Schiff inzwischen besser beherrschten, mussten sie zudem mit Suchmannschaften und genaueren Scans rechnen. Und in diesem Fall müssten die internen Sensoren geradezu blind sein, wenn das Einsatzteam ihrer Aufmerksamkeit entging.
    Andererseits war bis zu diesem Zeitpunkt, zwei Tage nach ihrem Eindringen in den Kosmokratenraumer, kein Alarm erfolgt, ebenso wenig eine zweite Entdeckung. Dabei war noch immer ungeklärt, was aus der ersten Entdeckung durch das
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