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2467 - Mentale Revision

Titel: 2467 - Mentale Revision
Autoren: Unbekannt
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um fast das Doppelte überragte und dessen Schritte bei fast zwei Tonnen Gewicht donnernd auf dem metallenen Boden dröhnten, folgte eine Gestalt, die wiederum nur knapp halb so groß war wie er.
    „Du siehst nachdenklich aus, Chef", sagte Gucky, der Mausbiber. Er blieb stehen und tippte sich mit der Handkante spielerisch gegen die Stirn, als würde er einen strengen militärischen Gruß entbieten, wie er auf Terra üblich gewesen war, als sie sich kennenlernten. Dabei ließ er den Nagezahn blitzen.
    Rhodan kam ein seltsamer Gedanke – wie lange war es inzwischen her, dass sich Gucky an Bord seines Raumschiffes geschlichen hatte? Bald würden es 3000 Jahre werden ...
    Als Nächstes passierten ihn die beiden zentaurenhaften Algorrian Curcaryen Varantir und Le Anyante; Curcaryen war wie meist schlecht gelaunt und ließ dies aktuell am Dual Ekatus Atimoss aus. Le Anyante rieb ihre Flanke an ihrem Partner; meist besänftigte ihn das, doch dieses Mal zeigte es offensichtlich keine Wirkung.
    Gucky verdrehte die Augen. „Ich warte nur darauf, dass der alte Klepper eines Tages vor Ärger einfach umfällt und an einem Herzanfall stirbt. Hoffentlich passiert es nicht, solange wir noch auf ihn angewiesen sind."
    Der alte Klepper, dachte Rhodan. „Wenn er das gehört hätte, müsste Ekatus Atimoss nicht länger als Zielscheibe für seine Launen herhalten."
    „Soll er nur kommen", meinte der Mausbiber. „Er ähnelt nun mal einem terranischen Pferd, und wenn er seine Mundwinkel hängen lässt, erinnert er mich jedes Mal an einen alten Gaul kurz vor der Notschlachtung."
    Nun konnte sich Rhodan ein Lachen nicht mehr verkneifen. Die trüben Gedanken, die ihn bis vor einer Minute noch beschäftigt hatten, waren wie weggeblasen. Sie würden es schon schaffen. Wie immer. Oder besser: wie meistens. Momentan kam er sich nicht gerade wie ein strahlender Sieger vor.
    Im Zentrum der Halle, so weit entfernt, dass er es nur erahnen konnte, standen lang gestreckte Aggregateblöcke, die nur wenige Meter hoch aufragten – sie konnten jedenfalls nicht der Grund dafür sein, dass sich die Decke Messungen zufolge genau 54 Meter hoch über ihnen befand. Genau wie in den beiden Hallen, die sie zuvor durchquert hatten.
    Vor über zehn Stunden waren sie erneut ins Innere des gewaltigen Kugelraumers der Kosmokraten eingedrungen. Nach ihrer Rückkehr in die Gegenwart hatte ihnen ein Bote der Wesenheit AMU den Weg zu CHEOSTAI gewiesen; der GESETZ-Geber hatte den gewaltigen Zeitraum von zwanzig Millionen Jahren darauf gewartet, dass sich wieder ein Bevollmächtigter der Ordnungsmächte seiner bediente.
    Rhodan hatte die Befehlsgewalt übernehmen können.
    Es war ihnen gelungen, in Richtung Milchstraße zu starten, wo man dringend auf ihre Erkenntnisse aus der „Operation Tempus" wartete, dem Kontextsprung in die Vergangenheit.
    Sie hatten einiges über die Retroversion der Negasphäre Tare-Scharm in Erfahrung gebracht – Wissen, das der Nukleus der Monochrom-Mutanten für seinen eigenen Kampf gegen die Negasphäre nutzen konnte, die sich aktuell in der Galaxis Hangay entwickelte.
    CHEOS-TAI hatte sich bereits in ihrer Befehlsgewalt befunden, doch sie waren von Unbekannten, die sich goldglänzender, entfernt reptilienartiger Kampfroboter bedient hatten, wieder vertrieben worden. Den Galaktikern war nichts anderes übrig geblieben, als in die JULES VERNE zu flüchten, die in einem Hangar des Kugelgiganten lag und von Traktorstrahlen daraufhin in den freien Weltraum gezogen worden war.
    CHEOS-TAI war anschließend im Sternenmeer verschwunden. Erst nach einigen Wirren war es Rhodan und seinem Einsatzteam gelungen, wieder in den GESETZ-Geber einzudringen.
    Seitdem hielten sie sich verborgen, warteten ab und versuchten nicht aufzufallen.
    „Einzeller auf einem Haluter", murmelte der Terraner.
    Gucky räusperte sich gekünstelt. „Sollte das ein Scherz sein? Wenn ja, lass dir gesagt sein, dass du besser noch ein wenig üben solltest. Ich bin gerne bereit, dir Nachhilfe zu erteilen."
    Rhodan ging nicht darauf ein. „Ich frage mich, warum nicht längst Alarm ausgelöst wurde."
    „Wir sind nicht entdeckt worden", meinte Gucky. „Warum sollen wir nicht auch einmal Glück haben?"
    „Und was ist mit diesem biberartigen Wesen? Es muss uns gesehen haben, als wir eingedrungen sind. Warum hat es seine Entdeckung nicht gemeldet?"
    Gucky seufzte theatralisch. „Spekulationen helfen nichts, Perry – womöglich suchen uns ganze Hundertschaften, haben aber
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