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2463 - Isokrain der Kosmitter

Titel: 2463 - Isokrain der Kosmitter
Autoren: Unbekannt
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die Tempolare Arkade war daher ungefähr so sinnvoll wie eine Kolonnen-MASCHINE ohne Energieversorgung. Was also steckte dahinter?
    Das ist kein Vorfall von trivialer Bedeutung, sagte der Weltweise. So etwas habe ich noch nie erlebt.
    „Scheint dir dieses Geheimnis so bedeutungsvoll zu sein, dass wir es erforschen sollten?"
    Das Risiko ist zu groß.
    „Das sehe ich anders. Wie du selbst bemerkt hast, ist dieser Vorfall bislang einzigartig, und nur in einzigartigen Vorfällen liegt die Chance, sich vom Joch der Neganen Stadt und des Chaotarchen zu befreien."
    Wir warten eine Weile ab, entschied der Weltweise. Nur kurze Zeit. Vielleicht materialisiert die Tempolare Arkade ja später, oder es ergeben sich weitere Erkenntnisse.
    Als nach über einhundert Jahren weder die Arkade noch irgendwelche Claqueure eingetroffen waren, gab sich das Quallenwesen geschlagen.
     
    *
     
    Nach all diesen Jahrhunderttausenden kam es Isokrain seltsam vor, wieder über einen Körper zu verfügen.
    Obwohl es sein eigener war, zumindest eine materielle Projektionsmatrix davon, fühlte er sich zuerst schrecklich eingeengt. Die unendliche Weite war nicht mehr vorhanden, weder die des Raums noch der Zeit, und seine Welt war auf einmal wieder so fürchterlich erbarmungslos klein geworden. So gewaltig die Negane Stadt sein mochte, im Vergleich zum Multiversum war sie nichts, von der Weltkugel ganz zu schweigen.
    Es war das erste Mal, seit Isokrain die Symbiose mit dem Weltweisen eingegangen war, dass er wieder Körperlichkeit erfuhr, und er musste sich eingestehen, er hatte sie nicht vermisst.
    Ganz im Gegenteil: Nun verspürte er den dringenden Wunsch, sie wieder aufzugeben und mit dem Weltweisen den nächsten Schritt zu tun, den zur endgültigen Körperlosigkeit. Er hätte es nicht für möglich gehalten, doch diese materielle Gestalt war für ihn Bürde und Qual zugleich.
    Ich werde den Aktionskörper mit deiner alten Persönlichkeit ausstatten, damit du die Talente eines erfahrenen Kosmitters, die du schon längst verloren hast, zur Klärung der Situation nutzen kannst, entschied der Weltweise. Er entspricht völlig deinem früheren Körper und weist alle Eigenschaften eines normalen materiellen Körpers auf, aber ich habe ihn darüber hinaus verbessert. Er ist gegen Waffen wie Paralysatoren unempfindlich, und ich habe ihn mit Paragaben ausgestattet, die dir vielleicht nützlich sein werden. Du verfügst nun über die Fähigkeiten der Teleportation und der Suggestion.
    Mit ein wenig Übung kannst du auf eine zwischengeordnete Existenzebene wechseln. Dann erscheinst du einem zufälligen Beobachter bestenfalls für ihn und schlechtestenfalls für dich als halb transparente, schimmernde Gestalt, die überdies von keinerlei Überwachungseinrichtungen wahrgenommen werden kann. Wie ein Schemen also ...
    „Das ist kein normaler Körper mehr, das ist ein ... Avatar", stellte Isokrain fest.
    Die Bezeichnung scheint mir irrelevant und verfälschend, aber sie mag genügen. Vergiss nicht, dein Einsatz außerhalb der Weltkugel ist von höchster Bedeutung für uns. Es geht nicht darum, dass du mannigfache Abenteuer erlebst. Geh in deinem Aktionskörper auf Erkundung, achte darauf, dass man dich nicht entdeckt, und bringe Ergebnisse in die Weltkugel zurück.
    Und unterschätze die Mächte des Chaos nicht. Die Negane Stadt verfügt noch immer über einen Wächter, auch wenn er jetzt vielleicht einen anderen Namen trägt. Denk stets an deine erste Begegnung mit ihm ... und an die Endogene Qual, die du danach erfahren musstest. Die Kerkermeister der Neganen Stadt wären erfreut, dich nach zwei Millionen Jahren wieder in ihre Fänge zu bekommen. Glaub mir, sie haben dich nicht vergessen, irgendwo existieren noch Aufzeichnungen über den Kosmitter, der damals spurlos verschwunden ist.
    Isokrain erkannte allein an der Länge der mahnenden Ansprache, die der Weltweise ihm gehalten hatte, wie besorgt er sein musste. Er empfand ähnlich: Sie waren ihrem Ziel der Vergeistigung zwar noch nicht näher gekommen, doch nun schien sich eine Chance abzuzeichnen, und das war mehr, als sie in den letzten zwei Millionen Jahren gehabt hatten. Er durfte sie nicht vertun.
     
    *
     
    Als er die Weltkugel verlassen hatte und den Körper, seinen Körper, zum ersten Mal wirklich spürte, geriet Isokrain wider Erwarten in Verwirrung.
    Erinnerungen stellten sich ein, Erinnerungen an sein Leben als Insk-Karew, seltsamerweise vor allem an seine Paarungen, die er mit großem Genuss
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