Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2462 - Der Fund von Amienolc

Titel: 2462 - Der Fund von Amienolc
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Ronald Tekener. Dessen biologisches Alter fror sein Zellaktivator ein, bei geradezu frivol jugendlich frischen 36 Jahren.
    Seit zweieinhalb Jahrtausenden ...
    Fee hätte dennoch nicht tauschen mögen. Ihre dank der arrivierten Medo-Technologie ohnehin lang gestreckte Lebenskurve verlief natürlich. Mit Achtzig näherte sie sich ungefähr der statistischen Mitte, was auch für ihren etwas älteren Lebensgefährten galt, den Bordlogistiker Porto Deangelis.
    Nicht zufällig fanden sich ihre Blicke. Sie neigte kaum merklich den Kopf, und Porto erwiderte die Geste.
    Er war ein großer, breiter, schwerer Mann; einer, der zupacken konnte, dessen kräftige Hände jedoch auch unendlich viel Zärtlichkeit spendeten.
    Für ihn, wurde Fee Kellind plötzlich bewusst, kämpfe ich. Für seine – und meine – Menschlichkeit.
    „Noch eine Runde?", fragte sie Tekener.
     
    *
     
    „Schön gemächlich", sagte der Smiler.
    Roman Muel-Chen antwortete nicht verbal. Stattdessen erschien auf Teks Monitor eine Schrift: „He, ich schleiche mich förmlich auf Zehenspitzen an das Ding ran."
    Der Körper des Piloten ruhte bewegungslos im Kontursitz. Die SERT-Haube bedeckte einen Großteil seines Hauptes; nur Mund und Unterkiefer waren sichtbar, beide vor Konzentration verkrampft, wie so oft bei Emotionauten.
    Gedanklich eins mit dem acht Kilometer langen, 3670 Millionen Tonnen schweren, ein Volumen von über siebzehn Milliarden Kubikmeter ausfüllenden Verbundschiff, reizte Muel-Chen die Manövrierfähigkeit der SOL voll aus.
    Zum dritten Mal umkreiste er und mit ihm und durch ihn das Schiff die ominöse Dimensional-Verwerfung: so nah wie möglich, damit die Ortungsabteilung ans Werk gehen konnte; so energetisch leise es ging, dass die Gegenseite nur ja nicht von ihnen Notiz nahm.
    Einige Dutzendschaften von Traitanks schirmten das Gebiet ab. Allemal genug für diese relativ sternenarme, strategisch unbedeutende Region und dennoch ... Falls TRAITOR einem speziellen Truppenteil auch nur durchschnittliche Wertigkeit beimaß, wurden gewöhnlich ungleich mehr Schlachtschiffe zur Bewachung aufgeboten.
    Teks Mut sank. Schon wieder ein Schlag ins Wasser?
    Enttäuschung schwang auch in Major Viena Zakatas Stimme mit, als der Cheffunker meldete: „Kaum Aktivität auf den Frequenzen der Kolonne. Sooo wichtig scheint das Teil hier nicht zu sein. Irgendeine beschädigte Einheit aus der eben im Großraum des Sektors eintreffenden Kriegsflotte. Von weit her, wofür die Strangeness spräche, aber ..."
    „Wäre dem Progresswahrer oder gar KOLTOROC ernsthaft daran gelegen, würden sie ein paar Dutzend Chaos-Geschwader entsenden", vollendete Lene Jeffer, ihre schmalen, blassen, fast geisterhaft durchscheinenden Finger über dem Feuerleitpult gespreizt. „Das hier ist, wenn ihr mir die Überheblichkeit gestattet, so gut wie nichts. Ergo wird entsprechend wenig zu holen sein."
    „Sollen wir abdrehen?", fragte Fee Kellind.
    Frustriert hieb Tek mit der rechten Faust auf die Lehne seines Sessels. Es reizte ihn sehr, den Weiterflug zu befehlen. Mehr als einmal zu oft hatten sie in den letzten Monaten geglaubt, einer heißen Sache auf die Spur gekommen zu sein, und vergeblich nachgeforscht.
    „Ortung?", fragte er und stellte fest, dass er sich bedenklich lustlos anhörte.
    „Keine Chance zu erfassen, was genau sich im Zentrum des Zielgebiets befindet", sagte Zakata. „Allerdings ...
    wartet mal. Hm. – Na ja, witzig ist das schon."
    „Witzig?", echote Fee, die ihrer Zentrale-Crew bei aller Vertrautheit keine Flapsigkeiten durchgehen ließ.
    „Nun ... ich zeig’s euch. Die letzten zehn Minuten im Zeitraffer, bei ebenso verkürzten, zusammengeschobenen räumlichen Distanzen. – Seht ihr, was ich meine?"
    Ronald Tekener straffte sich, auf einmal wieder voll der Zuversicht. „Stimmt, diese Aufnahmen entbehren nicht einer gewissen Komik; und Brisanz."
    In der Haupt-Holosäule spielten sich Szenen ab, wie sie das Herz eines jeden erfreuen mussten, der schon allzu lang die Dominanz TRAITORS erduldete. Ein ums andere Mal versuchten diverse Einheiten der Terminalen Kolonne, in die Problemzone einzufliegen. Doch ihre Überlichtmanöver endeten regelmäßig weit vor dem Erreichen des Ziels.
    Ganz offensichtlich wurden sie verfrüht aus dem Hyperraum geworfen.
    Traitank nach Traintank rannte vergebens gegen die Anomalie an. Probierten sie es mit Unterlichtmanövern, so verwandelten sich diese in regelrechte Irrflüge, sobald ein gewisser Abstand zur Verwerfung
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher