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2461 - Der unendliche Raum

Titel: 2461 - Der unendliche Raum
Autoren: Unbekannt
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würden sie sich in ihm befinden, wo es vielleicht noch weniger gab als das Nichts ... falls es dort überhaupt etwas gab, was die Sinne erfassen konnten.
    „Jetzt hast du dein großes Abenteuer, Unamato", hörte er sich murmeln. „Das Dumme ist, dass du aus diesem Traum nicht mehr aussteigen kannst."
    „Mach mich nicht wahnsinnig, Atlan", seufzte der Mom’Serimer. „Mach mich nicht unglücklicher, als ich es schon bin."
    „Bereust du es, dir einen Einsatz mit mir zusammen gewünscht zu haben?"
    Das Reden über die Außenlautsprecher tat gut! Es hinderte ihn daran, sich das vorzustellen, was vor ihnen lag; jenes unbekannte Land, in dem vielleicht nichts mehr zu existieren vermochte, vielleicht nicht einmal mehr ein Gedanke.
    Leutnant Unamato gab keine Antwort.
    Atlan wäre selbst sein aufgeregtestes Gezwitscher lieber gewesen als diese Ruhe, die mehr als unnatürlich wirkte. Ein schweigender Mom’Serimer an seiner Seite – lauter konnten keine Alarmglocken schlagen.
    Das Wrack erreichte den Tender, der vor ihm optisch in die Höhe und Breite wuchs. Die Öffnung kam immer schneller näher, und dann war es, als würde die LOOKOUT in das Maul eines Riesen gesogen. Eines gigantischen Fischs, eines überdimensionalen Wurms ...
    Oder ... ins Tor zu einer anderen Dimension, einem anderen Universum ...
    In Räume und Bereiche, die nicht für Menschen gemacht waren, nicht einmal für irgendein lebendes Wesen. In Sphären, in denen sie nichts zu suchen hatten, in denen nicht nur der Tod auf sie wartete, sondern womöglich viel Schlimmeres ...
    „Nein, Atlan." Unamatos Stimme ertönte nicht nur gebrochen und dumpf, sie schien wie aus weiter Ferne zu kommen.
    Sie klang fremd, war jedoch besser zu verstehen als alles, was der Mom’Serimer je zu ihm gesagt hatte. „Nein, es tut mir nicht leid. Wir werden siegen, das weiß ich."
    Nur klang es nicht so. „Wir beide ... du und ich ... wir ... schaffen alles."
    Es war gelogen. Es war krass. Es tat in den Ohren weh. „Und ... sollten wir keinen Erfolg haben ... kein Glück ... dann werde ich allen Teufeln in eurer Hölle von unseren Heldentaten berichten, Atlan.
    Von dem Ruhm und dem Kampf ... und den endlosen Weiten ..."
    Konnte er nicht aufhören? Besser doch still sein?
    Die LOOKOUT wurde immer noch tiefer in den gigantischen Rohrtender hineingezogen, bis sie anscheinend die Position erreicht hatte, die für sie vorgesehen war. Für einige Sekunden stand sie fahrtlos und wie im Zentrum der tausend Lichter, die sich auf sie richteten und sie badeten.
    Atlan hatte das Gefühl, dass fremde Blicke sich auf ihn richteten und die Wände des Scouts durchdrangen, ihn ausleuchteten, ihn sezierten und analysierten.
    Sie wissen nichts von uns!, dachte er heftig. Es ist unmöglich! Sie können nicht wissen, dass wir hier sind!
    „... unendlichen Weiten, wenn du weißt, was ich meine. Ich meine, das ist Kadett Inteukers Satz, aber du weißt schon, wie ich das meine? Oder? Ich meine, du ..."
    Er hörte es kaum. Der Mom’Serimer brabbelte halblaut vor sich hin wie ein Kleinkind, das sich selbst etwas erzählte.
    Wenn der Arkonide die Bilder richtig verstand, wurde der Scout in eine Mulde gezogen und verankert, im Innern des Rohres, deren genaue Passform darauf schließen ließ, dass Zyklon-Scout-Schiffe durchaus öfter havarierten, sodass für den Zweck ihrer Bergung speziell konstruierte Einheiten zur Verfügung standen.
    Aber man war noch nie auf solche Fahrzeuge gestoßen, weder in Verbindung mit TRAIGOT- noch mit TRAICAH-Fabriken, TRAICOON-Forts oder anderen großen Einheiten der Kolonne, was den Schluss nahelegte, dass der Rohrtender ausschließlich in Verbindung mit einem Entropischen Zyklon eingesetzt wurde – was eine weitere Bestätigung war: Die LOOKOUT und damit er und sein Kommando wurden nach AKAZU gebracht!
    Das präparierte Wrack kam zur Ruhe, und wieder griff eine Hand in die andere.
    Dieses Mal jedoch waren es weder Ganschkaren noch Mor’Daer, die der LOOKOUT ihren Besuch abstatteten, sondern sechs Oahm’Cara – sechs Kolonnen-Geometer.
    Sie durchkämmten erneut die Gänge und Räume des Scout-Schiffs, sahen sich um, kamen gefährlich nahe, aber entdeckten die Verstecke in den Kabinen nicht. Sie unterhielten sich laut und schimpften ungehemmt auf die Ganschkaren, die sich, in ihren Augen, für „etwas Besseres" hielten, für allwissend sogar.
    Aber sie kamen, und das allein zählte, zu dem gleichen Schluss wie diese – nämlich dass eine Reparatur der Einheit
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