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2455 - Sieg der Moral

Titel: 2455 - Sieg der Moral
Autoren: Unbekannt
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und konnte es nicht. Etwas drückte sie mit unwiderstehlicher Kraft auf ihren Stuhl.
    Gucky, wurde ihr klar. Vor ein paar Tagen hatte sie den Mausbiber daran gehindert, etwas Unüberlegtes zu tun, und nun revanchierte der Kleine sich – und erwies ihr damit wohl den größten Gefallen, den sie sich in ihrer Situation vorstellen konnte.
    Mondra atmete tief durch, versuchte, sich zu beruhigen. Perry, dachte sie. Sie gestand sich freimütig ein, dass sie sich den Geliebten herbeiwünschte wie einen Ritter in weißer Rüstung. Aber das war illusorisch. Selbst Perry Rhodan würde wohl keinen Ausweg mehr aus dieser verfahrenen Lage finden.
    Sie hatte sich wieder in der Gewalt und richtete den Blick auf Vanta Aquinto. „Was wird nun mit uns geschehen?", fragte sie. „Suchst du nur noch nach einer geeigneten Form der Hinrichtung?"
    Der Yakonto erwiderte lediglich ihren Blick, gab keine Antwort.
     
    *
     
    Das Gewölbe war sehr schwach beleuchtet. Kleine Schatten fielen auf neun Behälter, die im Halbkreis aus dem Boden ragten. Als Perry Rhodan sie zum ersten Mal gesehen hatte, hatten sie ihn an terranische Medotanks erinnert.
    Tatsächlich handelte es sich um Konservierungstanks. In jedem einzelnen von ihnen schwamm ein unbekleideter Yakonto in Nährflüssigkeit, die ihn mit allem versorgte, was sein Körper benötigte. Die Tanks waren so konstruiert, dass sich die neun bei ausgebreiteten Armen allesamt an den Händen berühren konnten und eine Kette bildeten.
    Alle neun schienen weiße Bärte zu tragen, die entlang des Halses in Körperbehaarung übergingen und Teile der Brust und des Rückens bedeckten.
    Keiner der neun zeigte das geringste Zeichen von Leben oder Aufmerksamkeit, keiner von ihnen hatte die Augen geöffnet. Dennoch liefen an diesem Ort, im Herzen des Aulicio Mac’lai, dem geheimen unterirdischen Zufluchtsort des alten, vor rund 900 Jahren entmachteten Sequenz-Rates der Yakonto, mehrere Trivid-Holos zur gleichen Zeit.
    Wan Ahriman, der inoffizielle Führer der Yakonto, spürte, wie machtloser Zorn in ihm emporstieg. Bewegungslos folgte er den Übertragungen aus dem Segment Beliosa, genau wie seine konservierten Mitstreiter.
    Wieder und wieder sah er Mondra Diamond und ihr Kommando, wie sie versuchten, in die Zentrumswerft 1 einzubrechen. Ahriman musste sich eingestehen, dass die Auswahl und der Schnitt der Bilder perfekt ihren Zweck erfüllten. Sie diskreditierten den Ritter der Tiefe und seine Mannschaft überaus wirksam.
    Und wir können nichts dagegen tun, dachte Ahriman.
    Was, wenn wir die Konservierung nun beenden?, vernahm er die mentale Stimme eines der neun.
    Was, wenn wir direkt eingreifen und Front gegen Dyramesch machen?, fragte der Nächste.
    So einfach ist das nicht, antwortete Ahriman. Was gäbe es in diesem Fall für uns zu gewinnen? Denn über allem steht die Werfttreue der Yakonto, und Dyrameschs Wort ist Gesetz.
    Noch ..., erwiderte ein anderer, und damit endet die lautlose Kommunikation.
     
    1.
     
    Die Entdeckung
     
    Perry Rhodan kniff unwillkürlich die Augen zusammen, als der grelle Schein von den Holos in der Zentrale des Rapid-Kreuzers LIRIO mit einer winzigen Verzögerung gedämpft wurde.
    Im nächsten Moment öffnete er sie wieder und starrte wie gebannt auf das goldene Glimmen, das mit einem Schlag den leeren Raum und die tiefe Schwärze erhellte. Die Sterne der Umgebung waren schon vor einiger Zeit verblasst und dann völlig verschwunden. Der Terraner hatte den Eindruck gehabt, die LIRIO bewege sich durch ein Universum absoluter Dunkelheit. Bis dann die Helligkeit vor ihnen explodiert war.
    Rhodan überlegte kurz, ob er seinen SERUN – das Modell 1330-10 „Warrior III" – schließen sollte. Doch er hoffte, dass die Dienste des schweren Kombinations-Schutz- und Kampfanzugs nicht nötig sein würden. Eine unmittelbare Gefahr konnte er jedenfalls nicht erkennen.
    Die Datenholos lieferten mittlerweile erste Angaben, die keinen Zweifel übrig ließen. Das grelle goldene Glimmen, das die unheimliche Sphäre erhellte, in der die LIRIO manövrierte, stammte zweifellos von der mondgroßen Kugel eines GESETZ-Gebers in unmittelbarer Nähe.
    Rhodan sah zu Icho Tolot hinüber. Der sanfte Gigant, der von den Strangeness-Effekten am wenigsten betroffen war, saß ganz ruhig da, steuerte den Kreuzer und hielt ihn unter Kontrolle.
    Auch Kommandant Castun Ogoras hatte sich wieder einigermaßen im Griff und sah ebenfalls auf die Holos der Zentrale.
    „Durchmesser des fremden Objekts: 1126
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