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2455 - Sieg der Moral

Titel: 2455 - Sieg der Moral
Autoren: Unbekannt
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gedemütigt. Er hat uns auflaufen lassen!
    Das war ihr längst bekannt, aber dass er diese Bilder nun über ganz Evolux verbreitete ...
    Uns kennt kaum jemand hier, dachte Mondra in einem Anflug von Ironie. Es muss uns nicht peinlich sein.
    Weitere Bilder, alle gestochen scharf, alle echt: Do Taptargo, wie er den Transmitter aktiviert, im Hintergrund Captain Linbyr Uy, Chef der 29 Missionsspezialisten von der JULES VERNE. 89 Eindringlinge in einer leeren, auf mehreren Ebenen gegliederten Halle von einiger Ausdehnung, alle gehen in Deckung, die Waffen im Anschlag ...
    Mondra konnte es nicht mehr ertragen und wandte den Blick ab. Nun gut, sie hatte Mist gebaut. Sie hatte in der Tat gehofft und geplant, eine Blaue Walze der Kosmokraten zu stehlen. Vielleicht war das naiv gewesen, aber es war allemal besser, als die Hände in den Schoß zu legen und ein Schicksal zu akzeptieren, das ihr von einem dermaßen arroganten Vertreter der Hohen Mächte aufgezwungen wurde, wie Dyramesch einer war.
    Dyramesch ... Sie dachte bewusst daran, wie der Oberste Sequenz-Inspektor und Kosmofekt von Evolux in Personalunion bei einem seiner ersten Besuche die Zentrale der JULES VERNE verlassen wollte und sie an seine Seite geglitten war, von seiner Leibgarde, den Sathox-Objektschützern, kaum beachtet.
    Und wie sie kurz entschlossen die Faust hochgerammt hatte, dem Inspektor der Kosmokraten direkt unter das Nasenbein. Die Blutung hörte gar nicht mehr auf, ein klarer Trümmerbruch.
    Natürlich war sie sich längst darüber im Klaren, dass es sich bei dieser Aktion um einen sinnlosen, primitiven, im Grunde hilflosen Ausbruch gehandelt hatte. Doch sie hatte wohl den meisten Besatzungsmitgliedern der VERNE aus tiefster Seele gesprochen.
    Und es war ein Zeichen gewesen.
    Wenn auch vielleicht ein bedenkliches.
    Zuschlagen, wenn Worte nicht weiterhelfen ...?
    Sie sah sich um in dem „Gemeinschaftsraum", der ihnen zur Verfügung stand und einen wunderbaren Blick über das Segment Beliosa bot. Man konnte diesen Raum über zahlreiche Flure erreichen, und über diese wiederum 71 Einzelzimmer, die zwar keinen Luxus, aber alle Notwendigkeiten boten.
    Alle 71 überlebenden Teilnehmer des „Projekts PENDULUM" saßen in der Kaserne der Sathox fest. Alle, ohne Ausnahme: Gucky, Ekatus Atimoss, die Wissenschafter, Techniker und Missionsspezialisten der JULES VERNE und die Laosoor. Sie waren Gefangene, unter spartanischen, aber zugegeben korrekten Bedingungen, im obersten Stockwerk des Gebäudes im Bezirk Beliosa, der einen Gesamtdurchmesser von etwa 235 Kilometern hatte.
    „Ich lasse mir das nicht gefallen", murmelte der Ilt vor ihr. „Das ist ... entwürdigend ..."
    Mondra verstärkte den Druck auf seinen Halsansatz. Sie hätte ihm liebend gern das Rückenfell gekrault, um ihn zu entspannen, doch der SERUN verhinderte das.
    „Tu nichts Unüberlegtes", sagte sie so leise, dass nur er sie verstand. „Keiner von uns weiß, was die sich alles für unsere Inhaftierung haben einfallen lassen, aber sicher ist, dass Psikräfte uns nicht helfen werden zu entkommen. Ich sage nur ... Kosmokratentechnik!"
    Gucky murmelte etwas Unverständliches.
    „Wir sitzen bombensicher fest", bekräftigte Mondra.
    „Aber muss er uns dermaßen demütigen?", entgegnete der Ilt leise. Aus ihm sprach nicht der großspurige Retter des Universums, das ewig gut gelaunte Maskottchen, sondern ein empfindsames Wesen, das bis in die Grundfesten seines Daseins erschüttert worden war. Sie hatten eine typisch terranische Taktik angewendet – und verloren! Wie oft war das schon vorgekommen in den letzten viertausend Jahren? Gucky fiel spontan kein einziger Fall ein. „Fehlschlag" und „Misserfolg" gehörten in den Wortschatz anderer Leute, nicht in seinen.
    Dabei ging es weniger um den Einsatz an sich als um die Einstellung der Kosmokraten, oder zumindest derjenigen ihrer Helfer, die auf Evolux das Sagen hatten.
    Das Bild wechselte erneut. Der deutlich über zwei Meter große, muskulöse, breitschultrige Humanoide von vollendeter Schönheit, Dyramesch, sprach direkt an seine Zuhörer.
    Er sagte im Prinzip das, was er Mondra nach dem Scheitern ihrer Mission bereits ins Gesicht geschleudert hatte: „Ich bin über Mondra Diamonds Einsatz froh. Alles, was diese Verräter getan haben, wurde penibelst aufgezeichnet. Es gab viele – Individuen niedrigen oder hohen Status, Volksgruppen, manchmal sogar ganze Segmente –, die sich auf die Seite der JULES VERNE stellten. Auf die Seite des
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