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2453 - In der Steilen Stadt

Titel: 2453 - In der Steilen Stadt
Autoren: Unbekannt
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Ich hoffe, ihr vergebt den Sinanit, denn wir wollten nie jemandem außer den Nyahay Schaden zufügen."
    Gucky watschelte zu ihm. „Du kannst uns begleiten, wenn wir dir auch keine sichere Zukunft garantieren können."
    „Zukunft? Für mich gibt es keine Zukunft."
    Er zog die dünne Stange aus seiner Arm-Mechanik. Das Bild hinter dem Wabern blieb. Rgartilas hatte es offenbar nur einmal ansteuern müssen.
    „Für mich gibt es nur noch die Vergangenheit." Er holte den würfelförmigen Chip hervor und ließ ihn wie schon zuvor im Ersatzteillager durch die Finger gleiten.
    „Worauf wartet ihr? Nutzt den Transmitter. Ich werde ihn desaktivieren, nachdem der Letzte von euch gegangen ist, damit die Roboter euch nicht folgen können. Eigentlich sind sie nicht darauf programmiert, die Station zu verlassen. Aber das Programm ist ohnehin völlig außer Kontrolle. Vielleicht werde ich herausfinden, warum das geschehen ist, vielleicht auch nicht. Ich werde mich bald wieder schlafen legen, dann wird die Station in den Tarnmodus zurückkehren. Und vielleicht, irgendwann, werde ich wieder erwachen. Wer weiß das schon."
    Mondra instruierte das Team, dann warf sie ihrem Helfer einen letzten Blick zu. Ob sie ohne ihn jemals so weit gekommen wären?
    Rgartilas steckte den Chip in die Mechanik seines Armes. Seine Stielaugen richteten sich auf.
    „Sschari", sagte er leise.
    Dann sprang Mondra an Guckys Seite als Erste in die PENDULUM.
     
    9.
     
    Kobaltblaues Ende
     
    Die weite Halle war leer, und sie war kobaltblau. Genau wie sie es durch das Bild des Montagetransmitters gesehen hatten.
    Dies blieben auch die einzigen Eindrücke für Mondra. Nur etwas war anders, als sie es im Voraus hatten vermuten können – die Halle war gigantisch. Geradezu endlos.
    Während nach und nach die weiteren Mitglieder des Einsatzteams materialisierten, ortete Mondra und war erstaunt, konkrete Ergebnisse zu erhalten. Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber das nicht.
    Die Halle war sieben Kilometer lang und besaß einen Durchmesser von drei Kilometern. Damit entsprach sie exakt der Größe der PENDULUM. Ihre Enden waren gebogen, sodass sie einen walzenförmigen Grundkörper ergaben.
    „Das Schiff ... ist völlig leer", sagte sie fassungslos. Außer dem Empfangsteil des Transmitters befand sich nichts in der PENDULUM.
    Captain Uy meldete, dass das Team komplett übergewechselt war.
    Mondras Gedanken rasten. Etwas stimmte nicht. Ganz und gar nicht. Sie fällte eine Entscheidung. „Wir kehren sofort in die Robotstation zurück!"
    Doch der Montagetransmitter war ausschließlich auf Empfang justiert und ließ sich nicht anders schalten.
    Mondra dämmerte eine grauenhafte Wahrheit. Wo auch immer sie sich befanden – dies war nicht die PENDULUM.
    Im nächsten Augenblick materialisierten Dutzende Sathox und richteten klobige Strahler auf das Einsatzteam.
    Mondra schloss die Augen. „Wir ergeben uns", sagte sie, und völlige Stille breitete sich aus.
    Es war die einzige Option. Natürlich hätten sie sich gegen die Sathox zur Wehr setzen und eine erneute Schlacht kämpfen können. Vielleicht hätten sie gewonnen, vielleicht verloren.
    Doch was hätte es genutzt? Worin lag der Sinn, mit ihren Sprengladungen die Sathox zu vernichten oder auch diese leere kobaltblaue Hülle? Wahrscheinlich hätten sie ihr nicht einmal einen Kratzer zufügen können – es war die Hülle einer Kobaltblauen Walze, gegen die sogar Transformkanonen nichts ausrichten konnten. Ihr ganzer Plan hatte auf ein fertiggestelltes Schiff mit sensibler Technik abgezielt.
    Die Militärpolizisten entwaffneten jeden Einzelnen. Kaum war das geschehen, materialisierte zwischen ihnen eine weitere Gestalt. Ein über zwei Meter großer Humanoider von vollendeter Schönheit.
    In den schwarzen Flächen der Augen sah Mondra ein kleines Abbild ihrer selbst, als Dyramesch seinen Blick zu ihr wandte.
    „Ich danke euch", sagte der Kosmofekt und Oberste Sequenz-Inspektor von Evolux. „Ihr habt mir einen großen Dienst erwiesen."
     
    *
     
    Für Mondra brach eine Welt zusammen.
    Sie sah, wie sich Gucky neben ihr anspannte, konnte förmlich spüren, wie der Mausbiber einen Plan schmiedete, um Dyramesch anzugreifen oder zu töten.
    „Vergiss es, Kleiner", sagte sie leise.
    Dann richtete sie ihren Blick auf Dyramesch. „Wo sind wir?"
    Kein Muskel in dem hellbraunen Gesicht des Kosmofekten regte sich. „Es war mir ein Leichtes, das Netz der Montagetransmitter zu manipulieren, nachdem ich euren
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