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2453 - In der Steilen Stadt

Titel: 2453 - In der Steilen Stadt
Autoren: Unbekannt
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Sathox.
    Das Energiepotenzial löste sich von seiner starren Position über den Schädeln der Sathox. Es schwebte auf die vier anderen Yakonto zu, die wie immer zusammenstanden. Nun würde sich daran in Ewigkeit nichts mehr ändern. Das grüne Wabern senkte sich über sie und bedeckte sie völlig.
    Völlig lautlos blitzten vier grellgrüne Funken auf, verstrahlten ihre Helligkeit und erloschen. Das Energiepotenzial stieg wieder auf und gab den Blick auf vier steinerne Obelisken von zweieinhalb Metern Höhe frei.
    Es war geschehen.
    Do Taptargo wurde bei dem Anblick übel. Nur noch Siso und er waren übrig.
    Schon näherte sich das grüne Wabern seiner Stellvertreterin. Sie sah es nicht an, sondern hielt den Blick starr auf ihn gerichtet.
    „Du musst nicht sterben", sagte Vanta Aquinto. „Du bist die Einzige, die überleben kann. Dir wird die Strafe erspart bleiben, wenn du Reue zeigst. Verbringe dein Leben an meiner Seite, und ich werde dafür sorgen, dass du nie wieder gegen die Werfttreue verstößt."
    Nach diesen Worten kehrte Stille ein.
    Stille, die Siso Dirio mit einem höhnischen Lachen durchbrach.
    „Buße."
    Aquintos Gesicht verzog sich vor Hass.
    Sekunden später flirrte ein greller grüner Funke.
    Sie liebte mich wirklich, dachte Do Taptargo, als sich der Rest der Wolke über ihn senkte. Sie liebte mich so sehr, dass sie die Werftbuße auf sich nimmt.
    Ein Funke bildete sich vor seinen Augen in dem grünen Wabern, das ihn umgab. Bilder rasten durch seinen Kopf. Bilder von Siso, von Vanta Aquinto und von Mondra Diamonds Einsatzteam. Wenn Vanta uns verraten hat, was wird nun aus ihnen?
    Dann explodierte der Funke, und Do Taptargos Gedanken erstarrten in eisiger Kälte. Sein Leib wurde hart. Das grüne Licht verschwand, und Dunkelheit breitete sich aus.
     
    8.
     
    Todesprogramm
     
    Seit zehn Minuten hörte Mondra eine unglaubliche Geschichte.
    Rgartilas, der letzte Sinanit, erzählte vom Niedergang seines Volkes, vom entsetzlichen Ende, das die letzten zweitausend in dieser Robotstation genommen hatten. So erfuhr Mondra endlich den wahren Zweck dieser Robotstation, dessen Auswirkungen ihr Einsatzteam am eigenen Leib erfahren hatte.
    „Wir errichteten eine gigantische Todesfalle für die Nyahay." Rgartilas’ feingliedrige Finger tasteten unablässig über die metallene Apparatur, die in seinen rechten Arm eingelassen war.
    Es war eine lang gezogene, zylindrische Konstruktion, die den Arm bis zum ersten der beiden Gelenke bedeckte. „Wir wussten, dass die Nyahay uns folgen würden.
    Zumindest vermuteten wir das. Am Ende ist es anders gekommen. Sie kamen niemals – stattdessen wendete sich das Todesprogramm gegen uns und vernichtete uns gnadenlos. Genau wie euch, die ihr Jahrhunderttausende nach uns gekommen seid. Eure Ankunft hat die Todesfallen und die Roboter wieder aktiviert und mich aus dem Schlaf geweckt. Ich war der festen Überzeugung, dass die Nyahay eines Tages kommen werden. Dann wollte ich bereit sein und ihnen beim Sterben zusehen. Sie haben mein Volk ausgerottet und meine geliebte Sschari getötet."
    Die Stiele seiner Augen senkten sich. „Nur mich nicht."
    Gucky stand neben ihm. „Ich bin seinen Gedanken durch die Station gefolgt, bis ich ihn schließlich in einer großen Kammer unterhalb des Korridors entdeckte, fast am Ende der Station. Einhundert Schlafeinheiten existierten dort – Stasiskammern. Rgartilas hat sich schnell davon überzeugen lassen, dass wir nicht seine Feinde sind."
    „Ihr seid keine Nyahay. Das genügt mir, auch dass ihr die Schrecken unserer Station erleben musstet. Es ist die Schuld meines Volkes. Wenn ich mir auch nicht erklären kann, warum sich das Todesprogramm einst gegen mein Volk und nun gegen euch gewandt hat. Nur die Anwesenheit von Nyahay hätte es aktivieren dürfen."
    Sie hielten sich noch immer in dem Ersatzteillager auf, das Captain Linbyr Uy zum provisorischen Hauptquartier ernannt hatte und in dem der Sprengstoff des Einsatzteams lagerte. Für das Gelingen der Mission war er genauso wichtig wie ihr Überleben – ohne ihn würden sie die PENDULUM nicht verminen und deshalb Dyramesch nicht erpressen können.
    Allerdings kam es Mondra in diesen Momenten so vor, als wären sie weiter von diesem Ziel entfernt als jemals zuvor. Der Vorstoß in die Robotstation war bislang nichts weiter als eine einzige große Katastrophe.
    Captain Uy kehrte in diesem Moment ins Hauptquartier zurück. Er hatte eine Attacke gegen die Roboter geleitet, die vor allem
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