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2448 - Tage der Angst

Titel: 2448 - Tage der Angst
Autoren: Unbekannt
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häufiger, ein Zeichen seiner zunehmenden Erschöpfung.
    Ortungsalarm!
    In der dreidimensionalen Wiedergabe zeichnete sich nach wie vor die unüberschaubare Fülle leuchtender Reflexe ab. Ki-Myo fühlte sich an den Schwarm der Windvögel erinnert, doch was er sah, waren Raumschiffe. Gut eine Million. Ein gewaltiges Heer.
    Über die Blickschaltung holte er einige der funkelnden Punkte in Vergrößerung zu sich heran. Walzenraumer des SYSTEMS, Schlachtschiffe wie das Kommandoschiff TAROSHI. Ein Scherenkreuzer der To s’amosa zog majestätisch langsam vorbei, gefolgt von Ringraumern der Shoor’Zai.
    Nichts an diesem Bild hatte sich verändert. Im KORRIDOR DER ORDNUNG und den Hyperknoten herrschte die Ruhe vor dem Sturm.
    „CHEOS-AKIS und CHEOS-DEGU kehren zurück!", wurde ihm gemeldet.
    ... und mit den beiden GESETZ-Gebern die JULES VERNE und meine PLURAPH. Der Gesandte ARCHETIMS vollführte eine bestätigende Geste. Er zweifelte nicht daran, dass Rhodans Rettungseinsatz für Kamuko erwartungsgemäß verlaufen war. Zumindest besagte der Routinealarm nichts über eventuelle Verfolger.
    Die Generalin kehrte endlich zu ihrer Flotte zurück.
    Ki-Myo erlaubte sich ein erleichtertes Aufatmen. In wenigen Tagen musste Kamuko wieder alle Aufgaben übernommen haben. Die Finale Schlacht würde der Generalin alle Kraft abverlangen. Für einen Greis wie ihn, der nicht mehr über die notwendigen Reserven verfügte, konnte diese Verantwortung nur den Zusammenbruch bedeuten. Ki-Myo war schwach geworden und in keiner Weise mehr belastbar wie die jungen Generationen.
    Verbraucht in endlos langen Jahrhunderten des Widerstands gegen die Terminale Kolonne und die ersten entstehenden Chaotischen Geflechte. Die permanente Hochleistung in ARCHETIMS Dienst hatte ihn ausgelaugt.
    Er fühlte sich müde. Die Diskrepanz zwischen dem Schein, den seine Maske wahren musste, und der bitteren Wirklichkeit morscher Knochen und nachlassenden Geists, machte ihm zu schaffen.
    Sein Blick schweifte über die Innenwand des Hyperknotens, in dem die Flotte auf ihren Einsatz wartete. Neben den Schiffen aus dem INTAZO und aus Tare-Scharm warteten mehr als die Hälfte aller verfügbaren GESETZ-Geber auf ihren Einsatz. CHEOS-TAI eingeschlossen, waren es aktuell neunundfünfzig der großen Einheiten. Die beiden nächsten aus Tare-Scharm konnten jeden Moment eintreffen.
    An manchen Stellen schien sich der Hyperknoten zu verformen. Die wellenförmige Bewegung der energetischen Hülle war heftiger geworden.
    Von außen brandeten ungeahnte Kräfte heran. Ki-Myo hatte das Empfinden eines heftig peitschenden Sturms, der gedankenschnell an Intensität zunahm.
    Aus weit aufgerissenen brennenden Augen starrte er auf die einmündende Röhre, die zu pulsieren anfing ...
    ... und atmete erleichtert auf, als goldener Widerschein heranhuschte. Das waren die GESETZ-Geber CHEOSAKIS und CHEOS-DEGU, die der JULES VERNE und der PLURAPH die Rückkehr ermöglich hatten.
    Ki-Myos Erleichterung hielt nicht lange an. Seiner freudigen Erregung folgte das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Trotz der Kraftverstärker seiner Kombination taumelte er und musste sich an der Sessellehne festklammern, um nicht zu stürzen.
    Aber wenigstens das Formenergie-Maskenfeld, das seinem Greisengesicht und seinem Körper ein deutlich jüngeres Aussehen gab, trotzte dem Schwächeanfall. Nicht einmal die Schohaaken in seiner unmittelbaren Nähe bemerkten, wie es um ihn stand.
    „Wo sind die JULES VERNE und mein Raumschiff?"
    Es tat ihm gut, die feste, drängende Stimme zu hören, die zu der Maske passte.
    „Wir haben nur die GESETZ-Geber in der Ortung!", antwortete einer der Offiziere. „Der Durchgang in den Sektor Tir-Tair wurde bereits blockiert."
    All seine Hoffnungen ... von einer Sekunde zur nächsten ausgelöscht. Anzunehmen, Kamuko und der Terraner könnten sich an Bord eines der GESETZ-Geber gerettet haben – nein, er wusste, dass das ausgeschlossen war.
    Wahrscheinlich hatten Traitanks beide Schiffe vernichtet, vielleicht schon während ihrer Flucht von der Neganen Stadt, vielleicht erst in unmittelbarer Nähe der GESETZ-Geber.
    Ki-Myo ließ sich in den Kommandantensessel sinken. Noch vor einigen Hundert Jahren hätte ich dich ersetzen können, Kamuko, aber heute kann ich das nicht mehr. Ich weiß, dass ich Margin-Chrilox nicht überleben werde, falls ich es überhaupt bis ins Herz von Tare-Scharm schaffe.
    „Funkkontakt, Kommandant!"
    Er fragte sich, ob er die Maske abschalten
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