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2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos

Titel: 2442 - StÃŒtzpunkt im Chaos
Autoren: Unbekannt
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plötzlich in den Durchgang und warf ihnen einen fragenden Blick zu.
    „Ich bin hier hoffentlich richtig?", erklang die leise Frage.
    „Wenn du zu uns willst, ja." Stunn prägte sich das Gesicht ein. Er hatte es schon einmal gesehen.
    „Das ist Trim", brachte Anna endlich hervor. „Trim Marath!"
    Stunn sperrte den Mund auf. Der Mutant!
    Marath blieb unter seinem starrenden Blick stehen. „Wenn ich ungelegen komme, versuche ich es später noch einmal."
    „Das ist eine gute Idee", sagte Kander. Der Mutant wandte sich zum Gehen.
    „Bleib!", kam es Stunn Browne über die Lippen. „Wir wollten sowieso gerade Feierabend machen. Was willst du?"
    „Es geht um eure Eingabe. Sie ist bei Atlan gelandet. Er schickt mich."
    „Atlan kümmert sich persönlich darum?" Anna Cockerbie quittierte es mit einem Klimpern ihrer künstlichen Wimpern.
    „Ja."
    Stunn Browne gefiel die Art des Mannes nicht. Woran es lag, vermochte er nicht auf Anhieb zu sagen, aber Maraths Gebaren war ihm unsympathisch. Der Mutant verhielt sich reserviert, als warte er darauf, dass sie auf ihn zugingen, nicht umgekehrt.
    „Und was sollst du uns ausrichten?", fragte er ein wenig ungnädig.
    Sein Gegenüber hob abwehrend die Hände.
    „Nicht, was ihr womöglich denkt", antwortete Marath hastig. „Ich bringe euch eine positive Nachricht. Aber ich habe ein paar Fragen."
    „So? Dann frag!"
    Der Mutant formulierte seine Fragen umständlich, als sei es ihm peinlich, sie damit belästigen zu müssen.
    Vielleicht stimmte das sogar. Er wollte wissen, wie sie es sich vorstellten, und sie gaben bereitwillig Auskunft.
    Stunn drückte ihm einen Speicherkristall in die Hand, in dem sich alle Daten befanden, die man in der Hauptzentrale und im LPV ohnehin schon hatte. Aber dort gingen sie zwischen den Unmengen anderer Daten wohl eher unter.
    „Atlan und Theonta sind grundsätzlich damit einverstanden", sagte Marath, nachdem er den Kristall eingesteckt hatte. „Allerdings werdet ihr nicht allein fliegen. Ein Soldat wird euch begleiten, zu eurem Schutz.
    Er erkennt Gefahren eher als ihr."
    „Heißt das, er hat die Kommandogewalt?" Trim Marath zuckte unter Stunns schnell gestellter Frage zusammen.
    „Das ist korrekt. Würdet ihr mich jetzt entschuldigen? Der Kristall ..."
    Es war ihm deutlich die Erleichterung anzusehen, mit der er das Labor verließ. Stunn leistete ihm innerlich Abbitte. Er hatte ihn völlig falsch eingeschätzt. Marath war nicht arrogant, er war schüchtern oder einfach introvertiert.
    „Wir brauchen keine Soldaten, die auf uns aufpassen", stellte Anna fest.
    „Der Kerl soll mir bloß zwischen die Finger kommen ..."
    „Dann bleiben wir im Schiff, ja?"
    Kander wirkte erleichtert, aber dann schüttelte er den Kopf. „Nein, das geht auf keinen Fall."
    Sie würden gehen, so hatten sie es abgesprochen. Je näher sie potenziellen Chaos-Ereignissen kamen, desto schneller hofften sie Hinweise zu finden, in welcher Weise sie die Kantorschen Ultra-Messwerke verfeinern mussten. Die Knochenarbeit kam erst hinterher, wenn sie die aufgrund der Messwerte erstellten Modelle in der Praxis umsetzen mussten.
    Jeder winzige Erfolg in dem extrem kurzwelligen SHF-Bereich des Hyperspektrums konnte sie in ihrem Kampf gegen TRAITOR weiterbringen und aufseiten des Hangay-Geschwaders Leben retten.
    „Wir beginnen mit den Vorbereitungen für den Ausflug", sagte Stunn.
    „Wir sind sowieso spät dran. Die meisten Sonden sind schon draußen."
     
    *
     
    „Vorsichtig! Ganz vorsichtig! Die geringste Erschütterung kann ..."
    Stunn Browne überließ es Kander Cero, die Roboter zu dirigieren. Maschinen widersprachen nicht. Sie ignorierten persönliche Eigenschaften von Lebewesen und kümmerten sich allein um ihren Auftrag.
    Und Kander Cero ließ seinen Gefühlen freien Lauf. „Achtung, die Ecke! Nicht anstoßen!"
    „Hallo, bin ich hier richtig?"
    „Wie?" Stunn fuhr herum und betrachtete den Terraner, der ihm den Durchgang zum Korridor versperrte.
    Nicht absichtlich wohl, aber der Mann in der Uniform eines Leutnants war ziemlich groß und breit, und er grinste Stunn aus einem bartlosen Mondgesicht an.
    „Ob ich hier richtig bin?"
    „Nein. Dies ist eine wissenschaftliche Mission."
    „Aha! Bist du Stunn Browne?"
    „Ja klar."
    Stunn deuchte plötzlich, dass er selbst es war, der auf dem falschen Dampfer fuhr. „Du bist doch nicht etwa der Soldat, der ...?"
    „Leutnant Boba Chomper, zu Diensten!"
    Stunn Browne schluckte heftig, aber er bekam den Kloß in seinem
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