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2438 - Das Stardust-System

Titel: 2438 - Das Stardust-System
Autoren: Unbekannt
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deutlich gespürt: Dieses Netz war lebendig!"
    „Kein Zweifel?", fragte Carapol.
    „Keiner", beharrte der junge Mutant.
    „Gut", sagte Bull. „Das ist ein Grund mehr, dass wir uns in der Gefahrenzone umsehen. Vielleicht finden wir sogar eine Möglichkeit, mit diesen Geschöpfen zu kommunizieren."
    Solsystem „Habe ich das richtig verstanden?", fragte Adams irritiert. In seinen blassgrauen Augen lag ein Ausdruck höchster Aufmerksamkeit.
    „Einhundert Millionen", wiederholte die Leiterin des neu gegründeten Sachgebiets „Stardust-Emigration". „Wir haben bereits mehr als einhundert Millionen Anfragen. Ich übertrage die Statistik."
    Adams nickte stumm.
    Sekunden später hatte er den kompletten Katalog vor sich. Enttäuscht und überrascht zugleich blätterte er durch die Dateien. Hundert Millionen – das war wenig im Verhältnis zu fünfzehn Milliarden Menschen. Aber die Möglichkeit, sich in der Residenz anzumelden, bestand erst seit zwanzig Stunden. Er durfte die Zahl nicht hochrechnen, denn für die kommenden beiden Monate hätte das weit mehr als sechs Milliarden bedeutet.
    Lotho Keraetes eigenmächtige Pressekonferenz hatte mächtig viel Staub aufgewirbelt – ein Bärendienst für das Solsystem, so viel schien jetzt schon festzustehen. Und Timber F. Whistler hatte sich da mit hineinziehen lassen.
    Für einen Moment vergrub Adams das Gesicht in den Handflächen. Gern hatte er sich nicht mit Whistler arrangiert, doch ihm war keine Wahl geblieben.
    Er suchte gezielt in den Dateien.
    Die Residenz ging mittlerweile mit Berichten über das Stardust-System in die Offensive. Nachhaltigkeit und Sicherheit wurden zu dem beherrschenden Thema. Außerdem galt es, technische Lösungen vorzubereiten, die überhaupt erst einer größeren Zahl von Siedlern den Weg frei machten. Alles entsprach der vollen Wahrheit, wenngleich weiterhin ein wenig Verzögerungstaktik mitspielte.
    Die Menschen, die sich von einem Neuanfang irgendwo im Universum das große Glück versprachen, hielt das nicht ab, ihre Anträge einzureichen.
    Bürgerinitiativen machten sich bereits zu Sprechern und Anwälten der Ausreisewilligen, um Druck auf die Regierung auszuüben – ein Mittel, das durchaus Erfolg verhieß. Die Mehrheit der Anfragen betraf ohnehin nicht Einzelpersonen, sondern Familienverbände und Lebensgruppen. Die wahre Anzahl aller Ausreisewilligen lag also schon um ein Mehrfaches höher als die verzeichneten Anträge. Bis zu drei Milliarden Interessierte sagten die Demoskopen voraus. Blieben unter dem Strich mindestens hundert Millionen ernsthafte Auswanderer. Auch das war noch eine irrwitzig hohe Zahl. Nicht der Exodus der Menschheit, den Adams vorübergehend wie ein Menetekel gesehen hatte, aber doch eine Massenauswanderung, für die es in der jüngeren Menschheitsgeschichte kein Beispiel gab, zumindest nicht innerhalb einer derart kurzen Zeitspanne.
    Der Verlust von zigmillionen Menschen ging zwangsläufig einher mit einer enormen wirtschaftlichen Anstrengung und war aus dieser Sicht absoluter Irrsinn. Dennoch blieb Adams keine andere Wahl, als über seinen Schatten zu springen. Weder Trotz noch eine Blockadepolitik konnten die Gegebenheiten verändern. Und letztlich ging es bei alldem um die Frage von Leben und Tod. Wer sich für die „Flucht" ins Stardust-System entschied, rettete möglicherweise wirklich sein Leben. Wer auf Terra zurückblieb, besiegelte vielleicht sein Ende.
    Für Adams’ selbst stand fest, dass er die Erde nicht verlassen würde. Terra darf nicht fallen und wird nicht fallen!
    Darauf vertraut ES, da bin ich mir sicher. Also: Warum bietet der Bursche uns anderswo Asyl? Weil er uns braucht. Ich möchte nur wissen: Wozu?
    Und solange ich das nicht weiß ... traue ich ES nicht so, wie Keraete das gern sähe!
    Dennoch konnte er niemanden daran hindern, einen anderen Weg zu gehen.
    Im Gegenteil. Er erachtete es als seine Pflicht, den Siedlern auf die Reise mitzugeben, was das Solsystem entbehren konnte. Nötig war dafür die rechtliche Stellung der künftigen Stardust-Kolonie als System der LFT. Die juristische Seite regelte dann das Auswanderungsgesetz der Liga, das für die Gründung von Kolonien sowohl finanzielle als auch technische und militärische Hilfestellung vorsah.
    Da Terra die für die Massenauswanderung benötigten Ressourcen aufbringen musste, was unter der Belagerung der Terminalen Kolonne alles andere als einfach sein würde, war die Bedingung der Regierung in Adams’ Vorlage an das Parlament
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