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2435 - Die Nega-Cypron

Titel: 2435 - Die Nega-Cypron
Autoren: Unbekannt
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JULES VERNE. Es dürfen keine Informationen über das INTAZO verraten werden, und deswegen verbietest du cypronschen Telepathen den Zutritt zu deinem Schiff.
    Die Wächtersäule würde eine Wissensweitergabe registrieren und ihre Schlüsse ziehen. Die Sprengung des Hantelraumers wäre dann bloß noch eine Sache von Sekunden ...
    Caleo Lasci ist geduldig, und er zeigt mehr Verständnis, als du erwarten darfst. Doch er besteht darauf, die Wächtersäule selbst in Augenschein nehmen zu dürfen. Nach längerem Zögern und nach intensiver Beratung mit Gucky, Icho Tolot und Lanz Ahakin stimmst du zu. Diese Geste mag vielleicht den endgültigen Durchbruch in euren Verhandlungsbemühungen bedeuten – aber auch den Untergang der JULES VERNE.
    Ihr besucht NEMOS Rechnerkern und die Säule. Der Exponent betrachtet das Produkt einer fremden Technik lange und genau. Sein teigiges Gesicht, das du außerstande bist zu deuten, wird zu einem fladenteigigen Etwas, und die Haut dunkelt nach.
    Caleo Lasci dreht sich um und verlässt NEMOS Raum. Du hinterher.
    Nach wenigen Schritten bleibt er stehen, sagt etwas. Der Translator übersetzt.
    „Ich kenne diese Art von Rechnern", meint der Exponent zu deiner grenzenlosen Überraschung. „Er ist der Beweis, dass ich euch vertrauen kann."
     
    *
     
    Wenige Stunden später docken zwei der 890 Meter messenden Ahornschiffe an die Kugelzellen der JULES VERNE an. Dies alles geschieht in der beinahe schon kalten Korona des roten Gestirns.
    Das Manöver gelingt, und die Wächtersäule erhebt keinerlei Einspruch, als die beiden Raumer behutsam beschleunigen. Im Huckepackverfahren werdet ihr abgeschleppt. Einem fernen System entgegen, das Caleo Lasci die „Tauchende Welt Tarquina" nennt. Mehr will er dir nicht sagen.
    In anderer Hinsicht gibt er wesentlich mehr Geheimnisse preis: Er erzählt von seinem Auftrag, der ihn in diesen Teil der Proto-Negasphäre geführt hatte. Über längere Zeit hinweg beobachtete er die Aktivitäten eines Verbands der Terminalen Kolonne. Er vermutet, dass von Raumsektoren wie diesem hier der Grenzwall „projiziert" wird, der Tare-Scharm vom Rest des Universums abgrenzt. Die Tatsache, dass die Zahl der TRAICOON-Stationen von 96 auf 144 Stück aufgestockt, dass der DNS-Strang sozusagen verlängert wird, deutet der Exponent als weitere Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen der Chaotarchen, um die Proto-Negasphäre zu schützen. Funksprüche, die Caleo Lasci abfangen konnte, belegen, dass diese speziellen TRAICOON-Formationen zusätzlich der Unterstützung oder Beschleunigung bei der Genese von Chaotischen Geflechten dienen.
    Dir schwirrt der Kopf. Du bist nicht mehr in der Lage, den Ausführungen des Exponenten zu folgen. Seine Behauptungen sind zu groß. Zu sehr verallgemeinernd. Sie bedürfen eines klaren Verstandes, um sie zu gewichten und auf praxisnahe Befunde herunterzubrechen.
    Nachdem die JULES VERNE auf den Rücken der beiden Cypron-Einheiten Fahrt aufgenommen hat und in den Hyperraum eingetaucht ist, wimmelst du Caleo Lasci so rasch wie möglich ab.
    Auch er ist’s zufrieden. Vielleicht spürt er deine Ungeduld, vielleicht hat er Besseres zu tun, als sich mit dir zu unterhalten. Er will dich mit der Ultimaten Rätin auf Tarquina zusammenbringen, sagt er zum Abschluss. Dort sollst du weitere Informationen darüber erhalten, warum man dir plötzlich so bedingungslos vertraut.
    Der zweite Tag des neuen Jahres ist angebrochen. Nicht hier, sondern in einer fernen Zukunft.
    Du rechnest. Es fällt dir unendlich schwer. Alles in deinem Kopf verwirbelt, wird zu grauer und träger Masse.
    Du hast das Ende jeglicher Belastbarkeit erreicht.
    Fünf Tage. Acht Stunden.
    So lange hast du ausgeharrt, gearbeitet, gedacht, gelenkt, geleitet, Hoffnung geschenkt und innere Verzweiflung gelebt. Vollgestopft mit aufputschenden Medikamenten.
    Nun musst du den Anstrengungen Tribut zollen. Du gibst das Kommando an Lanz Ahakin weiter, rufst einen Medo-Robot herbei und bittest um Unterstützung.
    Du lässt los, und augenblicklich schläfst du ein ...
     
    17.
    10. Januar
    Randa Eiss
     
    Die Wahl wurde zur reinen Formsache. Er musste gar nicht allzu viel dazu tun. Die Infrastruktur der Isolationisten war mit dem Tod Deco Forlanes zusammengebrochen. Der Renegat hatte denselben Fehler wie Pan Iana begangen; er hinterließ ein Vakuum, das keiner seiner Untergebenen aufzufüllen verstand.
    Prominente Unterstützer zogen sich in aller Hast zurück, nachdem ihnen die Aussichtslosigkeit der
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