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2434 - Die Halbraumwelt

Titel: 2434 - Die Halbraumwelt
Autoren: Unbekannt
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die endlos scheinende Wasserwüste hinab, die nur ab und zu von sogenannten Stadtkontinenten unterbrochen wurde. Künstliche Flächen waren dies, mit Grenzen, die teilweise wie mit dem Lineal gezogen wirkten. Die 433 Landflächen besaßen Ausdehnungen zwischen 200 und 1000 Quadratkilometern. Sie alle trieben auf der Wasseroberfläche dahin. Manche bäumten sich auf in der gischtenden See, andere klebten ruhig zwischen gewaltigen Algenteppichen, eine einzelne wurde von einer dunklen Nebelfront eingehüllt.
    Die SHAKUVA stürzte plötzlich weit hinab, auf die graugrünblaue Oberfläche zu, und fing sich erst in einer Höhe von knapp 200 Metern.
    Randa Eiss und seine Cypron blieben von dem waghalsigen Manöver unbeeindruckt. Die hiesigen Lotsen schienen diese Form der Landeplatzannäherung – aus welchem Grund auch immer – zu bevorzugen.
    Der Exponent gab Befehl, mehrere Schleusen seines Schiffs zu öffnen und „gut durchlüften zu lassen", wie er sich ausdrückte. Nur allzu gerne folgten ihm die Cypron. Wind, Salz und der Geschmack nach Ozean trieben durchs Schiff.
    Perry Rhodan spürte eine Frische, der er niemals zuvor an Bord eines Raumschiffs begegnet war. Auch änderte sich die Stimmung in der Zentrale. Die Cypron wirkten entspannt.
    Sie plauderten, klopften einander vertraulich auf die schmalen Schultern und erzählten sich Zoten, die metallen klingendes Gelächter auslösten.
    „Zu Hause", hörte der Unsterbliche immer wieder, „zu Hause."
    Es schien ihm, als wäre Randa Eiss’ Stimmung wesentlich düsterer als jene seiner Untergebenen. Als hätten sich die einfachen Raumsoldaten längst an die Situation angepasst und akzeptierten Tarquina als eine Welt, in der sie Geborgenheit und Heimat finden konnten. In ihren Augen, Köpfen und Erinnerungen gab es keine Sonne namens Cyp mehr.
     
    *
     
    „Dies ist der Ratskontinent", sagte der Exponent. „Hier laufen alle Strömungen zusammen, hier werden Entscheidungen getroffen."
    Sanft setzte die SHAKUVA auf. Sie glitt in formenergetische Halteklammern eines Docks, das sich wenige hundert Meter vom Stadtkontinent entfernt befand. Eine schmale Landbrücke verband die beiden Körper miteinander.
    „Er zählt zu den kleineren ... Kontinenten", bewies Perry Rhodan, dass er die Informationen verinnerlicht hatte, obwohl ihm der Begriff „Kontinent" nur schwer über die Lippen kam. Dies hier war eine Insel oder eine schwimmende Stadt, doch keinesfalls ein Kontinent. Aber die Cypron beharrten auf dem Wort, und er sah keinen Grund, über terminologische Spitzfindigkeiten zu streiten.
    Das Hauptschott der Zentrale öffnete sich. Hobogey wand sich herein.
    Während der letzten Stunden hatte der kleinwüchsige Humanoide in seinem Wurmkörper die Annäherung an Tarquina von der Kabine aus mitverfolgt. Hobogey hatte deutlich spürbar Mühe, die veränderte Situation zu verdauen. Bislang war er als Einzelgänger auf Jagd gewesen, nun fand er sich in einem Kreis von Schicksalsgefährten wieder, die wesentlich größere Brötchen buken. An diesem Ort, zu dieser Zeit wurden Pläne geschmiedet, die darauf hinausliefen, den Entstehungsprozess der Negasphäre Tare-Scharm aufzuhalten.
    Ein Blubbern ertönte, gefolgt vom Geräusch mehrerer zerplatzender Luftblasen.
    „Wir können nun aussteigen", sagte Randa Eiss. Er atmete tief durch und setzte sich in Bewegung, am Unsterblichen vorbei. Er brachte einen Hauch von ranzigem Öl mit sich. Beide Seiten seines Gesichts gerieten asynchron in Bewegung. Falten rutschten über die Wangenknochen hinweg tiefer, zogen weitere Runzeln mit sich, formten eine völlig neue Physiognomie, die Perry Rhodan an die eines altersschwachen, schmerzgeplagten Dackels erinnerte.
    Der Unsterbliche und Hobogey folgten ihm, ebenso mehrere höherrangige Offiziere. An einer Kreuzung des mäandernden Deckganges stieß Ekatus Atimoss in seinem Schmiegstuhl zu ihnen, begleitet von zwei Cypron, die den Dual derart unauffällig ignorierten, dass es schon wieder auffällig wirkte.
    „Ich fühle mich unwohl", sagte Atimoss, und Ekatus stimmte ihm mit einem scharfzüngigen Zischeln zu.
    „Man hat den Großteil der technischen Möglichkeiten meines Schmiegstuhls desaktiviert. Ich besitze keine Möglichkeit mehr zur Selbstverteidigung." Beide Seiten des Duals atmeten laut rasselnd durch; der eine wie ein Mezzosopran, der andere wie ein verschnupfter Tenor. „Dies ist keine Welt nach meinem Geschmack. Ich spüre so viele ungewohnte Dinge."
    „Was meinst du?", fragte
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