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2430 - Der Genprox-Explorer

Titel: 2430 - Der Genprox-Explorer
Autoren: Unbekannt
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Grüninseln, Bodenwellen und bewaldeten Hügeln. Der rote Unterriese Ata tauchte alles in ein orangefarbenes Licht. Die Konturen der blaugrünen Landschaft verwischten, für menschliche Augen sah alles ein wenig unscharf aus.
    Oder lag es am Aufenthalt in der Proto-Negasphäre?
    Rhodan fragte Hobogey danach.
    „Ausgeschlossen ist es nicht", klang es aus dem Wurm. „Der Veränderungsprozess vollzieht sich schleichend. Ich selbst bemerke hier drinnen allerdings nichts."
    Perry erinnerte sich, was Hobo Gey ihm über die Entwicklungsschritte innerhalb der Proto-Negasphäre erzählt hatte, über diesen fast hinterhältig langsamen Prozess, der mit seinen Störungswellen alles überrollte. Immer wieder gab es Schübe, in denen die Naturgesetze in ihren gewohnten Parametern nicht mehr stimmten. Jede dieser Wellen brachte die Planetenbewohner ein Stück näher an den Abgrund, sodass heute auf Ata Thageno keine technische Zivilisation mehr existierte. Die Städte waren verlassen und zerfallen, die Überlebenden hatten sich in die Agrarräume des Planeten zurückgezogen, wo sie von Ackerbau und Viehzucht lebten.
    „In deinem Fall ist es aber wohl eher das ungewohnte Licht des Sterns", fuhr Hobogey fort.
    Der Robotwurm folgte einem Tal zwischen sanften Hügeln, bog dann nach Norden ab und umging einen tiefen Graben, der sich mitten durch die Landschaft zog. Vom Rücken des Wurmes aus entdeckte Rhodan immer wieder Erdreich, das abbröckelte und in die Tiefe stürzte.
    „Die Reste des ersten Bebens", kommentierte Hobogey. „Terminale Beben wirken global. Die Temporalen Jet-Ströme hingegen bleiben auf ein enges Gebiet begrenzt. Meine Instrumente messen übrigens Luftwirbel in geringer Höhe an, die sprunghaft zunehmen."
    Es geht also wieder los, dachte Perry. Und dann haben wir genug mit uns selbst zu tun und finden keine Zeit, die Genprox-Analysten zu verfolgen.
    Nun ja, immer noch besser, als oben am Krater zwischen feuchtkalten Felswänden zu stecken und Löcher in die Luft zu starren.
    Der Wurm erreichte das Ende des Grabens und bog in die ursprüngliche Richtung ein. Über flaches Gelände beschleunigte er auf Höchstgeschwindigkeit, die Rhodan auf rund achtzig Kilometer pro Stunde schätzte. Einen Vorteil hatte das hohe Tempo. Je schneller sich der Roboter in seiner robbenden Art fortbewegte, desto weniger schaukelte er.
    „Die Anzeichen mehren sich." Hobogey streckte den Körper und wippte noch schneller. Der Wurm glitt über das Gras, durchquerte eine Vertiefung und schnellte sich über einen Bachlauf hinweg. Dahinter lag offenes Land mit einzeln aufragenden Bäumen. Hobogey hielt an.
    „Du kennst das vom ersten Mal", fuhr er fort. „Getrennt sind unsere Chancen größer, dass wenigstens einer von uns durchkommt. Siehst du die Bodenwelle da drüben? Ihre Flanke bietet dir Schutz vor herumfliegenden Bäumen."
    Terminale Beben machten sie alle gleich, ihn und den Wurm, egal, wie groß oder leistungsstark ihre technische Ausrüstung auch sein mochte.
    Angesichts der Gesetzmäßigkeiten, die während des Bebens herrschten, half kein Schutzschirm und kein Antigrav.
    Rhodan glitt vom Rücken des Roboters und rannte los. Unter seinen Stiefeln fing der Boden an zu wackeln, seitwärts, aufwärts, ein Beben, das gleichzeitig aus allen Richtungen zu kommen schien. Der Untergrund knirschte durch die starke Belastung.
    An vereinzelten Stellen brach der Boden auf. Gleichzeitig bebte die Luftsäule über dem Boden. Das Buschland geriet in Bewegung. Die Büsche und Bäume, das Gras – alles schwankte synchron hin und her. Wind blies immer in eine Richtung, nur die Richtung wechselte manchmal. Das Luftbeben aber erzeugte eine rückläufige Bewegung. Hin und her, her und hin, wie bei einem exotischen Tanz.
    Perry Rhodan erhielt einen Stoß von hinten, gleichzeitig zog ihm etwas die Füße weg. Er stürzte, riss instinktiv die Arme nach vorn und landete unsanft auf dem Bauch. Nicht weit entfernt leuchteten violette Flämmchen auf, loderten in geordneten Reihen zwischen den Grashalmen.
    Die Luft fing an zu dröhnen. Es ähnelte einem tiefen, für menschliche Ohren gerade noch wahrnehmbaren Ton. In Rhodans Nacken kribbelte es, eine Gänsehaut lief seinen Rücken hinab. Hastig sah er sich nach Hobogey um. Unter dem Wurm wölbte sich das Erdreich, bis er sich nicht mehr halten konnte und herunterfiel. Er verschwand in dem entstandenen Loch, die Schollen deckten ihn zu.
    „Hobogey!" Rhodan wollte zu ihm hin, aber der Sarti in seinem
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