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2421 - Eledains Kinder

Titel: 2421 - Eledains Kinder
Autoren: Unbekannt
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ziehen. Sie waren hier, um ARCHETIM zu finden und zu begleiten; mit ihm zu kämpfen und zu verstehen, wie er es schaffte, geschafft hatte oder geschafft haben würde, was ihnen für die Gegenwart als dringend benötigte Geheimwaffe nötig schien: die Retroversion der Negasphäre.
    Aber wo war die Superintelligenz? Wo konnten sich hier, im energetisch flammenden Halo der Negasphäre, ihre Streiter verbergen?
    Die ersten Stimmen aus dem Schiff wurden laut. Einige Pessimisten mutmaßten bereits, dass sie mit ihrer Operation Tempus zu spät gekommen sein könnten. Dass das Truppenlager INTAZO in einem verheerenden Schlag der Chaosmächte bereits vernichtet sein könne; dass das, was sie nun vor sich sahen, im Grunde nichts anderes mehr sei als die Reste, die „Spuren" dieser viel zu frühen Schlacht, einer überraschenden Aktion der Terminalen Kolonne, die ihren Gegner besiegte, ehe dieser den Fuß auf ihr ureigenes Territorium zu setzen vermochte.
    Aber es gab auch die anderen Stimmen. Perry Rhodan hörte sie ebenso wenig gern wie die Theoretiker des Scheiterns.
    Denn sie waren die Stimmen der Katze, die sich selbst in den Schwanz biss.
    Und damit war keineswegs der „Meisterdieb" Ketschua gemeint, der seit seinem ersten Einsatz und dessen erfolgreichem Abschluss eine Miene zur Schau trug, die Gucky ironisch als „selbstzufriedenes Milchtopfgrinsen der übergroßen Miezekatze" bezeichnete ...
     
    *
     
    Das Thema war nicht nur so alt wie ihre Expedition, sondern beschäftigte die Menschen seit alters her.
    Besonders am Ende des zweiten Jahrtausends der alten Zeitrechnung hatten sich etliche Menschen mit Zeitschleifen und -paradoxa beschäftigt. Sie hatten sich die Köpfe zerbrochen über die Frage, was gewesen wäre, wenn dies und das nicht so oder so gewesen wäre oder vielleicht doch oder anders ...
    Die JULES VERNE war mit dem Wissen aus ihrer Zeit aufgebrochen, dass ARCHETIM hier oder jetzt, zwanzig Millionen Jahre in ihrer Vergangenheit, die Retroversion der Negasphäre in Tare-Scharm erfolgreich beendet hatte.
    Dann aber war das geschehen – und dann, so die Theoretiker, konnte das wichtige Truppenlager INTAZO gar nicht vernichtet worden sein.
    Dieser scheinbar logische Schluss erschien Perry Rhodan in höchstem Maß unsauber. Sein eigener Verstand sagte ihm, dass ARCHETIM selbst nach INTAZOS Vernichtung noch erfolgreich würde operieren können. Die Superintelligenz würde lediglich neue Truppen heranholen müssen. Ein verlorener Versuch brachte sie nicht um. Sie würde einen neuen Anlauf nehmen und, sollte es nötig sein, einen weiteren und wieder und wieder einen.
    Der Terraner hatte stets ein flaues Gefühl in der Magengegend, wenn Initiative durch Spekulation ersetzt wurde. Sie hatten alle gewusst, worauf sie sich einließen, als sie in diese Zeit aufbrachen.
    Es gab keinen Erfolg ohne Risiko. Wer mit der Zeit spielte, tat das immer mit einem hohen Einsatz, und wer den nicht zu bringen bereit war, hätte daheimbleiben und weiter zusehen müssen, wie die Terminale Kolonne TRAITOR die Milchstraße und ihre Nachbargalaxien fraß, wie sie es wahrscheinlich bereits mit Hangay getan hatte.
    Außerdem hatten die Galaktiker mit der Befreiung des GESETZ-Gebers CHEOS-TAI bereits in den Lauf der Vergangenheit eingegriffen. Es war nicht ausgeschlossen, dass sich dieses Eingreifen schon auf INTAZO ausgewirkt hatte.
    Alle Spekulationen hinsichtlich des Truppenlagers waren für ihn müßig. Es konnte vernichtet worden sein oder nicht – sie würden es nur dann herausfinden, wenn sie endlich wieder etwas taten, statt sich in Theorien zu verstricken.
    Rhodan beendete die Sitzung der Expeditionsleitung und kehrte mit Mondra in die Zentrale zurück, nachdem man sich darauf geeinigt hatte, vorerst weiter aus der Distanz zu beobachten.
     
    *
     
    Perry Rhodan kannte die „Ruhe vor dem Sturm" und wusste – nach all den Jahren, in denen er sich stets seinem Gewissen und seiner Verantwortung gestellt hatte –, dass dieser in aller Regel umso heftiger ausfiel, je tiefer die Stille zuvor gewesen war. Und wenn er an Sturm dachte, meinte er damit nicht nur den in Aquon-Gorissa mit unveränderter Wucht tobenden Hyperorkan.
    Die JULES VERNE umflog im Schutz ihres Paros-Schattenschirms beobachtend, spähend, aufklärend den Kugelsternhaufen, der zwischen Tare-Scharm und ihrer Satellitengalaxis lag – also der Negasphäre zugewandt, deren Grenzwall mitten durch ihn verlief. Tare-Minor war, allem Anschein nach, nicht
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