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2421 - Eledains Kinder

Titel: 2421 - Eledains Kinder
Autoren: Unbekannt
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genau wie bei der ersten Begegnung."
    „Vielleicht ist es uns gefolgt?", murmelte Mondra.
    Rhodan wusste nicht, warum, aber er glaubte nicht daran.
    Wie bei der ersten Begegnung nahm die Leerraum-Amöbe ohne sicht- oder ortbare Triebwerkstätigkeit Fahrt auf und ...
    ... stürzte sich dann auf die drei in Richtung des Sternhaufens fliegenden Traitanks!
    Sie flog nicht oder nicht nur. Es ging zu schnell, um es genau zu bestimmen.
    Das energetische Etwas, mehr als ein bloßes „Feld", schnellte sich vor, überwand in einer Art Teleportation oder Transmission die Lichtsekunden bis zu den Traitanks, stürzte sich auf den ersten von ihnen und hüllte ihn vollständig ein. Wie beim ersten Mal, bildeten sich aus dem energetischen Leib scheinbar fließende, aber entschlossen zupackende Pseudopodien aus und umschlossen den Traitank wie Klauen, fließend, aber unnachgiebig.
    Niemand wagte zu sprechen. Alle Augen waren auf den unglaublichen Vorgang gerichtet, der sich wenige Lichtsekunden entfernt im All abspielte, vor dem irrlichternden Hintergrund des Sternhaufens Aquon-Gorissa.
    Die Amöbe hatte den Traitank fest in ihrem Griff und hüllte ihn vollständig ein. Rhodan wusste nicht, ob der Diskus zu fliehen versuchte oder sich wehrte – es war in jedem Fall ergebnislos.
    Für rund dreißig Sekunden – wiederum wie beim ersten Mal! – irrlichterte es in dem Feld wie ein energetisches Gewitter. Der Traitank schien in einem Todeskampf zu liegen, aber er war in dem riesigen Etwas aus dem Hyperraum nicht mehr als ein Stäubchen, bestenfalls eine Bakterie. Die Amöbe schien ihn zu kneten, zu zerdrücken – und zu knacken wie eine reife Nuss.
    Und als sie endlich von ihm abließ, war von dem stolzen Kolonnen-Schlachtschiff nicht mehr übrig als eine Ballung von Schrott, eine große, deformierte Masse. Als sei das Schiff in eine überdimensionale Presse oder zwischen die Felder von Intervallkanonen geraten.
    „Es lebt." Mondras Stimme verriet Fassungslosigkeit. „Das Ding lebt und macht Jagd auf Traitanks ..."
    Das Ding ...
    Nun ... was es auch war, es war jedenfalls kein „Ding", so viel begriff Rhodan.
    Das Etwas musste einfach leben.
    Im nächsten Moment geschah etwas, das wenigstens eine der Fragen klärte, die die Menschen beschäftigten, die vollkommen im Bann der unglaublichen Geschehnisse „vor ihren Augen" standen.
    Der Hyperraum riss erneut auf und spie zwei weitere energetische Amöben aus, die ohne Zögern Kurs auf die beiden verbliebenen Traitanks nahmen und sich auf sie stürzten wie von einem zornigen Gott geschleuderte Blitze.
    Traitank-Killer!, dachte der Terraner.
    Waren es am Ende doch Waffen, vielleicht sogar von ARCHETIM eingesetzt, um seinen Rücken zu decken? Um ihm den Weg zurück aus Tare-Scharm frei zu halten?
    Nein, dachte Perry. Es sind Lebewesen. Es kann gar nicht anders sein.
    Die vierte „Weltraum-Amöbe" materialisierte vor dem Hintergrund des Sternhaufens und der Zwerggalaxis Tare-Minor, greller und gleißender als die erste – und näher.
    Sie schien sich zu orientieren, ortete keine Traitanks ...
    ... und entdeckte die JULES VERNE.
     
    *
     
    Der Paros-Schattenschirm konnte die Weltraum-Amöbe keine Sekunde lang täuschen. Sie wusste, dass das galaktische Schiff da war. Sie spürte es mit Sinnen, die besser waren als jedes technische Ortungsgerät.
    Wenn es überhaupt eine Chance gab, dem sich ankündigenden Desaster zu entgehen, war es der Mini-ATG der VERNE – und Oberst Lanz Ahakin gab soeben den Befehl, das Antitemporale Gezeitenfeld zu aktivieren.
    Zumindest war es das, was er tun wollte. Perry Rhodan sah es, eine abstrakte Abfolge von Bildern in einem surreal verzerrten Film ohne Ton. Wenn Worte die Lippen des Offiziers verließen, wurden sie von etwas geschluckt, was sich dem menschlichen Verstehen entzog.
    Unglaublich schnell war das Licht da.
    Die Lichtflut wuchs an, schien das ganze Universum ausblenden zu wollen, tat weh und tauchte alles in ein unvorstellbar intensives, flackerndes Weiß, das in sich pulsierte und wuchs, noch stärker erstrahlte – und das Licht lebte.
    Rhodan begriff: Dies war kein Angriff durch eine unbekannte Waffe einer unbekannten Partei in diesem Ringen um die Negasphäre Tare-Scharm.
    Das, was die Galaktiker so grausam vereinfachend als „Weltraum-Amöbe" bezeichneten, wuchs zur JULES VERNE herüber, ließ seine Pseudopodien über sie fließen, stülpte seinen energetischen Leib um sie und schloss sie in seinem eigenen Inneren ein.
    Perry Rhodan
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