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2404 - Versteck am Black Hole

Titel: 2404 - Versteck am Black Hole
Autoren: Unbekannt
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aufgebrochen."
    „Was für eine Mission? Wohin?"
    „Ich weiß es nicht."
    „Welche Befehle gelten während der Abwesenheit von Atimoss?"
    „Der Stützpunkt ist zu halten. Ein Ferntransporter der Terminalen Kolonne TRAITOR soll eintreffen ... eine Spezialkonstruktion mit Übergrö...
    wird in einer fern... Galaxis mont..."
    Ein anhaltender Piepton signalierte ihr, dass von dem Gefangenen nur noch postmortale Informationen zu erhalten waren, gegebenenfalls durch eine Analyse des krallenartigen Gebildes, das sich an seinem Rückgrat fand.
    Kamuko trat mehrere Schritte zurück und überließ ihn den Medikern.
    Koloran Meff wälzte den Leichnam des Guschkar herum. In der rechten Hand des Schohaaken blitzte das Skalpell. So schnell, dass das Auge der Aeganerin kaum zu folgen vermochte, setzte er einen Dreiecksschnitt im Nacken und schob durch Druck auf die Umgebung das Muskelfleisch auseinander. Einer seiner Assistenten reichte ihm eine Zange. Er versenkte sie in die Wunde, in der das Blut bereits gerann.
    „Dieses Ding da hat ihn getötet! Es ist zäh, sitzt zwischen dem zweiten und dritten Halswirbel. – Ah, da haben wir es ja!"
    Kamuko sah, wie er die Zange mehrmals hin und her drehte. Dann zog er sie mit einem Ruck heraus.
    Die Prinzipa hatte irgendetwas Lebendes erwartet, einen winzigen Wurm, eine Raupe, ein sich windendes Faserbündel. Stattdessen handelte es sich um ein wurzelartiges Gebilde, wie eine faulige Kralle, aus der leichter Dampf aufstieg. Das Gebilde zersetzte sich vor den Augen der Ärzte und der Prinzipa. Der Staub rieselte zu Boden.
    Meff griff hastig nach einem Tuch und nahm das Pulver auf. Beides zusammen steckte er in einen durchsichtigen Zylinder mit Sicherheitsverschluss. „Ich werde es auf seine chemische Struktur hin untersuchen lassen. Eine sehr merkwürdige Sache, was?"
    „Nein", lehnte Kamuko ab. „Was immer es war, es hat sich aufgelöst, und du kannst davon ausgehen, dass es uns nicht verraten wird, was es ursprünglich war und wozu es diente.
    Aber wir müssen vom schlimmsten Fall ausgehen, und das bedeutet, dass es sich in etwas umgewandelt hat, was uns jede Menge Ärger bereiten kann.
    Gift, Säure, Krankheitskeime ... irgendetwas. Vernichte es sofort und den toten Guschkar schafft in die Konverterkammer. Nichts darf von der Pressor-Garde zurückbleiben."
    Mit diesen Worten verließ Kamuko den Intensivbereich.
    Sie ging schneller, als sie eigentlich wollte.
     
    *
     
    „Sei vorsichtig, Generalin", warnte Folsson Bracks Hologramm. „Wir haben deine Daten erhalten und sind dabei, sie zu entschlüsseln."
    „Gibt es neue Sichtungen der Rüstung oder Hinweise auf den Verbleib von CHEOS-TAI?" Kamuko wischte sich über die Stirn.
    „Keine", bedauerte Brack. „Aber wenn du etwas Positives hören willst: Es gab keine neuen Übergriffe durch die Pressor-Garde. Vorläufig gehen wir davon aus, dass du ihre Zentrale zerschlagen hast, und mit den restlichen Schiffen wirst du ebenfalls fertig werden. Vielleicht erwischst du sie dabei, wie sie CHEOS-TAI transportieren, und kannst ihn zurückerobern."
    Kamuko lächelte. Ihr Stellvertreter wusste, wie man Zuversicht verbreitete. Sie freute sich, von Leuten wie ihm umgeben zu sein, und sie wusste, dass es auch in ARCHETIMS Sinn war.
    „Ich melde mich wieder, wenn es Neues zu berichten gibt."
    „Danke, Prinzipa."
    Nachdem das Hologramm erloschen war, blieb Kamuko noch eine Weile in ihrer abgedunkelten Kommunikationskabine sitzen.
    Obwohl sie aus der Basis der Pressor-Garde keine Daten hatten extrahieren können und der oberste Befehlshaber der Gruppe nicht dabei gewesen war, war die Mission kein Fehlschlag gewesen.
    Im Gegenteil: Sie hatte dazu beigetragen, dass Kamuko klarer sah. Alles, was geschehen war, der Fast-Diebstahl der Rüstung und das Verschwinden des GESETZ-Gebers, ging mit hoher Wahrscheinlichkeit auf das Konto der Pressor-Garde. Und diese Garde würde sie am Ereignishorizont Zistakas zerschmettern.
    Das Bild hatte etwas Poetisches.
    Kamuko schloss die Augen und gestattete sich einen der in letzter Zeit so kostbar gewordenen Momente der Ruhe.
     
    *
     
    4280 schwere Einheiten aus Phariske-Erigon verbargen sich rings um Zistaka. Winzige, energiearme Meldebojen kreisten in sicherem Abstand durchs All.
    Alles war vorbereitet, wenn die Truppen der Pressor-Garde zu ihrem Stützpunkt zurückkehrten.
    Sie beäugte die Verteilung ihrer Streitmacht im Strategie-Holo und nickte zufrieden. Variabel einsetzbar, schnell und effizient.
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