Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2402 - Der GESETZ-Geber

Titel: 2402 - Der GESETZ-Geber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
ist dreißig Kilometer dick. Wenn wir uns hindurch graben würden, kämen wir auf die Außenseite und von da in den Weltraum. Durch den fliegt die LAOMARK, zumindest, wenn wir uns nicht gerade im Hyperraum befinden."
    Den letzten Satz ergänzte er nicht ohne einen gewissen Stolz darüber, dass er dieses Wort kannte – wenn er auch nicht genau wusste, was es bedeutete. Er hatte nur eine ungefähre, schwammige Vorstellung davon. Es klang wichtig und erhaben.
    „Schön und gut." Pouxai weitete die hellgelben Augen und verdrehte sie auf eine Art, die Pothawk zeigte, dass sie nun eine ihrer Jungmädchen-Fragen stellen würde. „Aber wenn wir auf der Innenseite dieses Balls leben ..."
    „Mond-Sphäre", korrigierte er.
    Sie zeigte sich davon nicht beeindruckt. „Warum fallen wir dann nicht herunter?"
    Hoffnungslos. Es war hoffnungslos.
    Manches war eben doch nicht für Kinder bestimmt.
     
    *
     
    „Du bist kein Kind mehr!" Vizquegatomi wirkte mehr als nur ärgerlich, das erkannte Pothawk überdeutlich an der Art, wie sich eine Ohrfaust nach der anderen ausstülpte und zu den sechs langen Fingern wurde, die den Laosoor so zupasskamen. „Mach dir das klar, Bruder. Ich gehe im nächsten Jahr auf die Akademie der Diebe, dann kann ich nicht mehr auf dich aufpassen."
    „Ich brauche keinen Aufpasser", sagte Pothawk bestimmt und ahmte die Ohrhandbewegungen des Älteren nach. „Ich komme ganz gut allein zurecht."
    Vizquegatomi antwortete nicht verbal darauf, aber das Neigen des Kopfes sagte mehr als viele Worte. Die stille Kommunikation zwischen den Brüdern hatte sich im Laufe der Jahre immer stärker ausgeprägt. In diesem Moment vermittelte Viz – wahrscheinlich unbewusst – seine Sorge darüber, wie seine kleinen Geschwister Pothawk, Limbox und Pouxai ohne ihn auskommen sollten.
    Den drei Brüdern war längst klar, dass ihre Mutter der Aufgabe nicht gewachsen war, die mehr als ein Heranwachsender an sie stellte. Wahrscheinlich nicht einmal einem einzigen. Demzufolge war Viz als Ältester zunehmend in die Vaterersatz-Rolle hineingewachsen.
    Pothawk trottete hinter seinem Bruder her. Sie gingen durch das Waldstück, das sich an den Park hinter ihrem Haus anschloss und in dem sie ungezählte Stunden ihrer Kindheit verbracht hatten.
    Leichter Wind wehte und ließ die Kronen der Bäume rascheln. In der Nähe war das typische Knacken zu hören, das entstand, wenn sich große Tiere ihren Weg bahnten. Ein Vogel stieg krächzend in die Höhe und war einen Augenblick lang als gelber Blitz zu sehen, der sich rasend schnell entfernte.
    Viz zwinkerte, als sie über eine kleine Lichtung gingen. Fast alle Laosoor hatten Probleme mit starkem Lichteinfall, doch er war in dieser Hinsicht besonders empfindlich.
    Er näherte sich einem Busch und wollte offenbar nicht ausweichen. Stattdessen sprang er und schlug zu, entwurzelte den Busch mit einem einzigen Hieb.
    Blätter rieselten zu Boden, und Pothawk geriet mitten in eine Wolke aus Blütenstaub, der in seine Augen drang und sie verklebte.
    Er musste niesen und schüttelte sich. „Kannst du nicht besser aufpassen? Du weißt, wie ich den Gestank hasse."
    Sein Bruder stellte sich auf die Hinterbeine, balancierte drohend über dem Jüngeren und peitschte mit dem Schwanz hin und her. Was erlaubst du dir?, verkündete er damit, und wie immer duckte sich Pothawk unwillkürlich weg.
    Gegen Viz stellte sich niemand im Universum, wenn er nicht mindestens drei Helfer auf seiner Seite wusste.
    „Nein, verdammt", rief Viz, „du musst besser aufpassen, kleiner Bruder! Das war wieder ein Beweis dafür. Willst du nicht auch irgendwann auf die Akademie? Und wie willst du dort zurechtkommen, wenn du schon jammerst, weil du voll Blütenstaub bist?"
    „Ich jammere nicht", verteidigte er sich und hörte selbst, wie schwächlich er dadurch klang.
    „Du kannst immer angegriffen werden und auf Schwierigkeiten treffen. Damit musst du ständig rechnen! Nie darfst du dich in Sicherheit wiegen. Wenn du später irgendwann auf große Diebesmission gehst, kann alles passieren, vergiss das nicht. Manchmal hat Pouxai mehr Mumm in den Knochen als du!"
    Pothawk war nicht leicht aus der Ruhe zu bringen, aber dieser Vorwurf machte ihn wütend. „Wenn ich mit meinem Bruder im Wald unterwegs bin, rechne ich nicht damit, angegriffen zu werden. Schließlich bist du nicht mein Feind."
    „Auf der Akademie musst du mit allem rechnen, hörst du? Mit allem!
    Sonst hast du keine Chance, die Aufgaben zu meistern, die dort

Weitere Kostenlose Bücher