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2402 - Der GESETZ-Geber

Titel: 2402 - Der GESETZ-Geber
Autoren: Unbekannt
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mithören. Keine Tricks, Perry Rhodan."
    „Keine Tricks", versicherte er.
    Das Schott schloss sich automatisch und gab wieder den Blick auf die scheinbar fugenlose Wand frei.
    Rhodan blieb allein zurück, roch den Duft nach wilden Blüten und fauligem Gras und nahm über den SERUN Kontakt zur JULES VERNE auf. Genauer gesagt zu der Frau, die ihm, wenn er ehrlich zu sich selbst war, mehr bedeutete als alle anderen auf dem Schiff.
     
    *
     
    „Es tut gut, deine Stimme zu hören, Mondra." Das war das Äußerste – Privateres konnte er sich angesichts der Situation nicht leisten.
    „Perry." Mehr sagte sie nicht, doch in dem einen Wort klang unendliche Erleichterung auf. Nachfragen wie „Wo bist du?" oder „Wie behandeln sie dich?"
    verkniff sie sich. Sie war zu sehr Profi und wusste, dass Derartiges momentan zweitrangig war.
    „Gib einen kurzen Statusbericht", bat er.
    „Oberst Lanz Ahakin meldet keine neuen Schäden, die durch die Laosoor hervorgerufen worden wären." Der Zustand der JULES VERNE war alles andere als gut, seit sie den Kontextsprung über die Abgründe der Zeit gewagt hatten. „Die Reparaturarbeiten schreiten voran. Alle sind an Bord."
    „Sehr gut." Da er nicht wusste, inwieweit man auf der JULES VERNE informiert war, ergänzte er: „Die Mission, zu der ich hier festgehalten werde, hat noch nicht begonnen. Ich weiß nicht einmal genau, worum es dabei geht. Mein Kontakt an Bord ist Commander Pothawk.
    Welche Position er genau bekleidet, weiß ich allerdings nicht."
    „Pothawk", wiederholte Mondra. „Er hat auch mit mir und Lanz Ahakin gesprochen. Er drängte darauf, dich zu sehen, ehe du dich in seine Gewalt begeben hast. Unsere Kosmopsychologen sind der Ansicht, dass er selbst ebenfalls nicht alle Hintergründe kennt. Allerdings betonen sie, dass es sich dabei nur um eine Annahme handelt."
    Das deckte sich mit Rhodans Einschätzung der Lage. Vielleicht wussten nur die Könige der LAOMARK und der geheimnisvolle Auftraggeber bislang Bescheid. „Ich hoffe, dass die Aktion bald startet und wir nicht länger festsitzen."
    „Glaubst du, dass die Laosoor Wort halten und uns danach mit der JULES VERNE unserer Wege ziehen lassen?"
    Rhodan lachte.
    Mondra erwartete darauf keine echte Antwort; sie wollte ihm lediglich den großen Haken in Erinnerung rufen: Sie waren gezwungen, sich auf das Wort eines Volkes zu verlassen, das sie nicht kannten, das sie gefangen hielt und das darüber hinaus als Diebe Berühmtheit erlangt hatte. Nicht gerade die besten Voraussetzungen, um eine Vertrauensbasis aufzubauen.
    Die Verbindung brach ab, ehe Rhodan noch irgendetwas sagen konnte. 2. Mai 1346 NGZ An Zeiten der erzwungenen Untätigkeit war kaum jemand so sehr wie Perry Rhodan gewöhnt, aber selten waren sie ihm so schwergefallen wie in den letzten Tagen. Seine Gedanken weilten nahezu unablässig in der Milchstraße, in der fernen Zukunft, die seine Gegenwart war.
    Die Terminale Kolonne TRAITOR belagerte Terra, baute ihre Machtbasis in der Milchstraße aus, und in Hangay entwickelte sich die Negasphäre. Gerade über die Zustände in Hangay wusste niemand etwas – welche Veränderungen mochten dort vorgehen? Lebten die Völker im Einflussbereich der Negasphäre noch? Wenn ja, wie sah dieses Leben aus?
    Nur wenig war über die Zustände im Inneren einer Negasphäre bekannt, dafür waren diese Orte zu selten und zu gut geschützt. Inzwischen wusste man zumindest, dass dort der Moralische Kode nicht wirken konnte; die Kosmischen Messenger konnten nicht eindringen, dem GESETZ keine Geltung verschaffen, so wenig, wie ein „Thoregon" auf diese Weise hatte beeinflusst werden können. Allerdings handelte es sich um zwei grundsätzlich unterschiedliche Phänomene, so viel war klar. Thoregon und Negasphäre ... Laosoor und Panther ... Maahks und Pluquats.
    Während Perry Rhodan zur Untätigkeit verdammt in seiner Zelle saß, floss die Zeit dahin und trieb die Entwicklung vorwärts. Der Treck des GESETZES unter Generalin Kamuko brach vielleicht auf, der Negasphäre entgegen und damit zu einer Galaxis, von der niemand an Bord der JULES VERNE wusste, wo sie überhaupt lag. Die Koordinaten von Tare-Scharm wurden wie ein Staatsgeheimnis behandelt. Wenn sie den Treck verpassten, würde die JULES VERNE womöglich nie beobachten können, wie ARCHETIM die Retroversion durchführte.
    Und wenn Operation Tempus scheiterte, gab es keine den Galaktikern bekannte Möglichkeit mehr, das nötige Wissen zu erlangen, um die Negasphäre
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