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2400 - Zielzeit

Titel: 2400 - Zielzeit
Autoren: Unbekannt
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Manöver!"
    „Kriegt ihr den Paratron wieder hin?", fragte Ahakin schnell.
    Parara rieb seinen Schnauzbart an einem Ärmel sauber. „Keine Ahnung, Oberst. Wird sich zeigen!"
    Die weiteren Meldungen stammten von Istorico, Chefingenieur der JV-1, und Oberstleutnant Abaril Celon, Chefingenieur des Mittelstücks: Zum Glück hatten die Anlagen des K-Wandlers keinen zusätzlichen Schaden genommen. Das Abklingen der Elmsfeuer und Aureolen machte Fortschritte.
    Ahakin veranschlagte fünf bis zehn Tage, konservativ gerechnet, bis sämtliche Schäden behoben waren. „Meldung von den Ortersonden!", hörte Rhodan eine Stimme rufen. Von der Galerie des Zentraledecks 11-2 winkte Oberstleutnant Brock: „Wir filtern das hier eben aus dem Hyperäther!"
    Im Haupt-Hologobus der Zentrale erschien ein Abbild des Hantelschiffs. Keins der eigenen Bilder, sondern aus einer fremden Perspektive fotografiert, unterlegt mit Schriftzeichen auf Schohaakisch. „Die JULES VERNE wird galaxisweit per Streckbrief gesucht! Orterprofil und sämtliche Daten inklusive. Generalin Kamuko lässt das über sämtliche Funkrelais in der Milchstraße verbreiten."
    Rhodan schwieg. Er hatte es nicht anders erwartet. Die VERNE war ab sofort ein gejagtes Schiff. Die Aussichten für Operation Tempus schrumpften damit katastrophal, zumal sie nicht die Möglichkeit hatten, zu einer anderen Zeit mit einem neuen Kontextsprung einen zweiten Anlauf zu nehmen. „Schlechte Nachrichten", sagte Mondra Diamond. „Ja", bekannte er schwer, „sehr schlechte." Er kam aus seinem Sessel hoch und wandte sich zum rückwärtigen Ausgang. „Mondra, ich muss eine Weile nachdenken.
    In meiner Kabine. Du vertrittst mich bitte hier."
    Mondra Diamond kniff plötzlich die Augen zusammen. „Ich kenne dich, Perry ... Du hast doch irgendwas vor!"
     
    *
     
    Rhodan zog sich in die Unterkunft zurück, auf Zentraledeck 11-3, und da er Mondra zum Dienst verpflichtet hatte, nahm er aus ihrer Kabine Norman mit. Er stellte dem Elefanten Futter und Wasser hin, kraulte abwesend die kleinen dunklen Ohren – und blickte auf den Spind, in dem die Reisegarderobe verwahrt war.
    Dazu gehörte die Tasche, in der sich Lotho Keraetes Silberkugel befand.
    Ihm war, als höre er noch einmal Keraete: ES vermisst die Menschheit ... An dem Ort, wo sich ES heute aufhält, gibt es keine Terraner. ES erwägt deshalb, die Menschheit zu sich zu holen. In Sicherheit, Rhodan! In die Fernen Stätten der Superintelligenz! Denn in den Fernen Stätten operiert die Terminale Kolonne nicht.
    In Rhodans Gegenwart stand die Menschheit vor dem Ende. Allein der Nukleus konnte helfen. Und auch nur dann, wenn es Rhodan und der VERNE gelangt das verlorene Wissen um die Retroversion in die Gegenwart zu bringen.
    Wonach es leider nicht mehr aussah.
    Und die Alternativen? Gab es welche?
    Sie konnten vielleicht mit dem einen Kontextsprung, den sie noch hatten, in Rhodans Gegenwart zurückkehren. Einen neuen Kontext-Wandler bauen und einen zweiten Versuch unternehmen. Falls die Algorrian je wieder zu Bewusstsein kamen, mit gesundem Geist, und falls sie sich danach bereitfanden, eine zweite Maschine derselben Art zu konstruieren. Falls Jonathon, die Experimentalwelt in der Charon-Wolke, lange genug für einen zweiten Durchgang aushielt.
    Voraussetzungen, die allesamt bezweifelt werden mussten. Nein, Rhodan war nach wie vor überzeugt, dass ihre Chance jetzt bestand und dass es keine zweite geben würde.
    Und sonst?
    Ruhig abwarten, in Phariske-Erigon, bis ARCHETIM gestorben und die Retroversion Geschichte war? Wenn alle Aufregung sich gelegt hatte, konnten sie vielleicht nach Daten fahnden. Falls diese je von Tare-Scharm nach Phariske-Erigon gelangten.
    Rhodan schüttelte stumm den Kopf. Die Crew der JULES VERNE bestand aus Terranern. Er hatte nicht hundert Jahre Zeit wie bei Unsterblichen, sondern er musste handeln. „Was meinst du, Kleiner, was ich jetzt tun soll?"
    Norman hob den Rüssel und zupfte an Rhodans Hemd. Dann schnaufte er und ließ sich auf die Seite rollen, satt und mit gestilltem Durst.
    Wenn die Wahrscheinlichkeit, Operation Tempus zu einem guten Ende zu bringen, schon jetzt, im Anfangsstadium, fast auf null geschrumpft war – konnte er seine Zustimmung zu ES’ Plänen dann verweigern?
    Die Antwort lautete Nein. Er konnte nicht.
    Im Augenblick schien die VERNE in Sicherheit, in der Sonnenatmosphäre von Gagot-Blau. Doch die Vernichtung des Hantelschiffs oder seine Ergreifung war zu jeder Zeit
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