Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2398 - Aufbruch nach Hangay

Titel: 2398 - Aufbruch nach Hangay
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Jarett, wie steht es mit der Evakuierung von Kharag?"
    „Ist angelaufen. Die Arbeiten in der Stahlwelt sind abgeschlossen. Wir nehmen gerade per Transmitter die letzten einhundertfünfzig Techniker und Haluter auf. Das Manöver wird nur wenige Minuten in Anspruch nehmen. Fünfzig sind bereits an Bord ... sechzig ..."
    Ich rief die aktuellen Daten ab. Noch keine Veränderung bei den Traitanks. Sie waren noch immer manövrierunfähig. „Achtzig Personen ... einhundert ..."
    Allmählich stellte sich bei mir der Eindruck ein, dass wir es tatsächlich schaffen würden. Noch vor weniger als einer halben Stunde hatte das ganz anders ausgesehen. „Einhundertzwanzig ... einhundertvierzig ..."
    Wir hatten Glück gehabt, unwahrscheinliches Glück. Wenn Perry nicht in letzter Sekunde mit dieser uralten lemurischen Plattform eingetroffen wäre... „Einhundertsiebenundvierzig ... einhundertachtundvierzig ... einhundertneunundvierzig ..." Oberst Varasin hielt verblüfft inne. Ich hatte den Eindruck, dass ihm das „Einhundertfünfzig" auf der Zunge lag, er es unbedingt aussprechen wollte. „Einhundertneunundvierzig ...", wiederholte er. „Start", sagte ich. „Volle Beschleunigung zum Sonnentransmitter!" Es überraschte mich nicht, dass einer fehlte. Ich wusste, um wen es sich handelte.
    Varasin hatte nicht meine Informationen und öffnete den Mund. „Energie", fiel ich in einen uralten Jargon, bevor er etwas sagen konnte. „Machen Sie es so."
    Als die HALLEY Fahrt aufnahm, dachte ich voller Respekt an einen Haluter, der vor Jahrhunderten zum Freund der Menschheit geworden war. Obwohl die Entscheidung, die er getroffen hatte, die einzig mögliche war, galt ihm meine volle Bewunderung.
     
    *
     
    Wir schaffen es, dachte Rhodan. Wir schaffen es tatsächlich.
    ZEUT-80 näherte sich unaufhaltsam der Markierung im Holo, die die Abstrahl-Position kennzeichnete. Jeden Augenblick würde ein orangeroter Strahl aus der Energieballung hervorzucken und fast gleichzeitig eine ungeheure Kugelblitz-Entladung aufblenden .und die Plattform erfassen.
    Hangay, dachte er. Die Entstehung einer Negasphäre. Wir müssen sie verhindern.
    Ich muss sie verhindern. Ich muss dabei sein, die Expedition leiten...
    Er zögerte, bis es fast zu spät war. Alles in ihm drängte danach, mit der ZEUT-80 durch den Transmitter zu gehen.
    Aber er konnte es nicht. Er durfte es nicht.
    Was er erfahren hatte ... wo er gebraucht wurde ... was er tun musste...
    Eine große Verantwortung lastete auf ihm.
    Er fragte sich, ob er ihr gewachsen sein würde. „Kommandantin", sagte er dann, „Start!"
    Die BEIJING stieg von der lemurischen Plattform empor und legte Gegenkurs ein.
    Voller Schrecken erkannte Perry, dass er fast zu lange gewartet hatte. Die ZEUT-80 wurde von dem Transmissions-Strahl erfasst, während die Triebwerke der BEIJING aufdröhnten - wovon Rhodan freilich nichts bemerkte -, während der EXPLORER im letzten Moment aus dem Randbereich des Strahls entkam.
    Er spürte geradezu die Blicke, die Löcher in die Haut seines Nackens brannten, und drehte sich um.
    Icho Tolot hatte alle drei Stielaugen auf ihn gerichtet. Das Blitzen in Guckys Augen hätte einen Dualen Kapitän ohne weiteres Hinzutun seiner Psi-Kräfte in Flammen aufgehen lassen können.
    Der Augenblick währte eine Ewigkeit. „Warum", sagte der Mausbiber schließlich, „sind wir nicht mit nach Hangay geflogen, um zu versuchen, die Entstehung der Negasphäre zu verhindern?"
    Rhodan hätte es den beiden liebend gern erklärt. Aber er konnte es nicht. Er durfte es nicht. „Vertraut mir", sagte er nur. „Wartet ab.
    Ihr werdet es erfahren. In vierzehn Tagen oder so ..."
    Er verstummte. So schwer es ihm auch fiel, er musste eisern den Mund halten. Schweigen.
    Er musste sich in anderer Funktion seiner Verantwortung stellen.
    Er räusperte sich. „Fabina", sagte er dann, „eine letzte Grußbotschaft an Atlan. Ich wünsche ihm alles Glück des Universums."
    „Verstanden", bestätigte die Kornmandantin. „Grußbotschaft gesendet."
    „Danke", sagte Rhodan, und im nächsten Moment verschwand die BEIJING im Linearraum.
     
    *
     
    Wir sind die Letzten, dachte ich, während die HALLEY mit höchster Beschleunigung in Richtung Haupt-Transmitterzone raste.
    Ein Blick auf die Holos verriet mir, dass soeben die ersten Traitanks mit geringen Werten Fahrt aufnahmen und die Verfolgung einleiteten. Aber sie hatten keine Chance, die Schiffe meiner Flotte noch aufzuhalten.
    Kharag war nun schutzlos.
    Aber
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher