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2397 - Die Halbspur-Changeure

Titel: 2397 - Die Halbspur-Changeure
Autoren: Unbekannt
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der mehr als pflaumengroßen Kugeln ab und schob sie sich gedankenverloren in den Mund.
    Die Gärquitte schmeckte abscheulich.
    Rhodan war nahe daran, sie sofort wieder auszuspucken, aber letztlich schluckte er sie krampfhaft hinunter in der Gewissheit, dass sein Aktivatorchip jede schädliche Nebenwirkung kompensieren würde. Den Rest der Gärquitte strafte er jedoch mit Nichtbeachtung und erhob sich. „Ihr wart zufrieden, Herr?" Der Roboter stand wieder neben ihm, und sein glattes Kunstgesicht verzog sich zu einer offensichtlich bedauernden Grimasse, als Rhodan verneinte. „Was bin ich schuldig?"
    „Schuldig, Herr? Jegliche Verpflegung ist auf dem Weg zwischen den Transporthöfen inbegriffen. Wusstet Ihr das nicht?"
    „Aber natürlich", antwortete Rhodan. „Danke."
    Im Umdrehen sah er noch, dass sich der Tisch und die darum herumgruppierten Sessel flirrend auflösten und eine neue, einfachere Form annahmen. Offensichtlich erfuhren Halbspur-Changeure eine Sonderbehandlung.
    Er dachte darüber nach, wie sein Gegenüber reagiert und wie überraschend auskunftsfreudig es sich gezeigt hatte.
    Vom menschlichen Standpunkt aus schien dessen moralische Ausrichtung zweifellos gut. Diese halbmateriell erscheinenden Intelligenzen hatten die Plattform nicht gestohlen, sondern „verwalteten" sie nur.
    Auch wenn niemand je Anspruch darauf erheben würde.
    Und wenn er sich umsah - die Passagiere des Transporthofs BLEU RIMBER hätten unterschiedlicher kaum sein können.
    Trotzdem lebten sie friedlich nebeneinander. Sie tranken und aßen gemeinsam, sie redeten miteinander, lachten zusammen - alles das, von dem Perry Rhodan sich wünschte, es würde in der Milchstraße und den umliegenden Galaxien Wirklichkeit werden. Aber leider schien der Friede im Kosmos ein rares Gut zu sein.
    In dem Augenblick entschloss er sich, dieses Lokal am Rand der Rohrbahnstrecke noch nicht zu verlassen.
     
    *
     
    Im Gegensatz zu der Frucht war das Blasen werfende giftgrüne Getränk eine wirkliche Gaumenfreude. Wie selbstverständlich hatten die Gäste des Lokals Perry Rhodan in ihre Mitte aufgenommen, möglicherweise auch nur deshalb, weil sie ihn bei dem Halbspur-Changeur hatten sitzen sehen. Perry fragte nicht danach, gleichwohl versuchte er hartnäckig, die Gespräche der anderen mit gezielt eingestreuten Bemerkungen in die von ihm gewünschte Richtung zu lenken. Dabei gab er sich weiterhin wortkarg und schwieg lieber bedeutungsvoll, bevor er ungewollt seine Unwissenheit eingestehen musste.
    Dass alle mit großer Hochachtung von den Changeuren redeten, überraschte ihn nicht mehr. Die unterschiedlichsten Wesen erklärten übereinstimmend, dass ihre Völker den Changeuren Wohlstand und eine anhaltende Weiterentwicklung verdankten. Die Changeure, sagten sie, sähen nicht nur so aus, als würden sie von einer unsichtbaren Sonne angestrahlt, sie alle zeigten sich überzeugt davon, dass dem tatsächlich so war. Sie behaupteten, dass die kleinwüchsigen Humanoiden in zwei Kontinua gleichzeitig existierten und deshalb ohne Unterbrechung Sonnenaufgang und Sonnenuntergang erlebten. „Große Geheimnisse ranken sich um ihren Heimatstern", zirpte ein Geschöpf, das Rhodan mit einer mehr als zwei Meter großen Gottesanbeterin verglich. „Viele sprechen davon, dass aus dem Lichteinfall in den Gesichtern der Changeure mühelos der Stand ihrer Sonne Andury-Aphanur abgelesen werden kann. Aber wem nützt das? Ihre Heimatwelt liegt so gut verborgen, dass niemand je mehr als solche Gerüchte erfahren wird."
    Perry Rhodan reagierte wie elektrisiert, und er war überzeugt davon, dass es Gucky und Tolot keinen Deut anders erging.
    Natürlich gab der Mausbiber konstant alles, was er esperte, an den Haluter weiter.
    Ob an der Behauptung hinsichtlich zweier Kontinua wirklich ein Körnchen Wahrheit war, vermochte er nicht abzuschätzen. Für denkbar hielt er das angesichts des technischen Entwicklungsstands der Fremden durchaus. Tricks wollte er aber keineswegs ausschließen. Das wirklich Interessante war für ihn ohnehin der einzige Name, der gefallen war: Andury-Aphanur!
    Icho Tolot musste sofort darauf reagiert haben. Aus Atlans Bericht über das Gulver-System war Perry Rhodan die Querverbindung zwischen den Telomon und der Geschichte der Andury-Ahnen geläufig. Tolot kannte das, weil er selbst dabei gewesen war.
    Frag ihn, Gucky, ob sein Planhirn ebenfalls der Meinung ist, dass wir auf eine Spur der Andury-Ahnen gestoßen sind!, dachte Perry intensiv.
    Bis vor
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