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2393 - Androiden-Sinfonie

Titel: 2393 - Androiden-Sinfonie
Autoren: Unbekannt
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„Ableben" mitzuteilen. Vielleicht war es feige - er konnte es nicht. Es war auch kein Zaudern.
    Er würde es tun, aber zum richtigen Zeitpunkt. Niemand hatte etwas davon, wenn Luz in Panik geriet, denn ihm konnte in jedem Moment das Gleiche passieren.
    Im Augenblick war der Kampf zwar vorbei, doch vielleicht genügte ja auch schon allein der Gedanke daran, eine verhängnisvolle Reaktion dessen auszulösen, was immer einen Aktivierungswächter steuerte. Und der Tod seines Gefährten war vielleicht noch schlimmer als der Krieg draußen im All.
    Atlan brauchte ihn aber! Ohne die Hilfe wenigstens eines Aktivierungswächters konnte er nie hoffen, die Anlagen des Sonnentransmitters, beziehungsweise die Komponenten der Spektralen Aggregate zu beherrschen, ganz zu schweigen von der Hyperweiche.
    Es war so weit. Domo Sokrats Konterfei erschien in den Holos der beginnenden Konferenz, sein Artgenosse Tolot neben ihm. Atlan holte Luft und nickte ihnen zu. „Also, Sokratos - es ist schön, dich wieder unter uns zu sehen. Nun lass uns hören, was zum Teufel euch von uns abgeschnitten hat ..."
     
    *
     
    Domo Sokrat hatte ausführlich berichtet.
    Atlan, Tolot und alle an der Konferenz teilnehmenden Galaktiker erfuhren so, wie die AHUR quasi im Moment des erwarteten Transmitterdurchgangs von einer fremden Kraft erfasst worden war und mitten im Leerraum zwischen den Galaxien materialisierte - und zwar genau an den Koordinaten, an denen sich nach den Unterlagen das Jiapho-Duo - befinden sollte.
    Doch es gab keine Doppelsonne weit und breit.
    Sie hörten vom Auftauchen der „Gemenge-Stadt" Inkar-Durn und dem Kontakt mit deren Bewohnern, die zweifellos Nachkömmlinge der alten Lemurer waren, in einer aus Teilen der alten Technik „zusammengebastelten" Weltraumstadt. Sokrat erzählte von der seltsamen Kultur der Lemurerabkömmlinge und von ihrer Geschichte. Er berichtete davon, dass sein Schiff nicht wie die anderen Einheiten, die sehr wohl ganz kurz an der vermeintlichen Position des Sonnentransmitters herausgekommen waren, festgehalten worden war, während die anderen noch in derselben Sekunde „weitertransportiert" wurden.
    Atlan fragte nach - Weitertransport?
    Der Haluter bejahte. Das ganze Geschwader war dort materialisiert, wo es nach den Unterlagen der Gemenge-Städter nie eine Doppelsonne gegeben hatte.
    Als Sokrat bei der Entsorgung gefährlicher Psi-Materie half, vermochte das Kantorsche Ultra-Messwerk in dem urplötzlich hereingebrochenen psionischen Orkan ein Gebilde zu orten, das „wie ein Hyperkokon" im Hyperraum eingelagert war - die Spektralen Inselstaaten! Die Haluter entdeckten, als sich der Aufriss bereits schloss, den darin noch existierenden Hypertunnel, der sich genau dort gebildet hatte, wo die anderen Schiffe des Verbands weitergeleitet worden waren.
    Domo Sokrat und seine Mannschaft hatten die richtigen Schlüsse gezogen und alles riskiert, sich dem Tunnel anvertraut in der Hoffnung, durch ihn dorthin zu gelangen, wohin das Geschwader transportiert worden war.
    Und es hatte funktioniert.
    Atlan war tief beeindruckt. Er schwieg lange, während Tolot weiter mit seinem weißhäutigen Artgenossen redete. Vor allem ein Punkt sprang immer wieder durch seine Gedanken und setzte sich fest: Domo Sokrat hatte Bilder von den Bewohnern der Stadt Inkar-Durn mitgebracht. Sie hatten in Grün, Azurblau und strahlendem Gold gesprenkelte Augen.
    Der sogenannte Ani-Sferzon, der sich per Funk an Ama Zurn gewendet hatte, besaß genau dieselben Augen. Der Anruf lag vor.
    Atlan ließ ihn sich ins Holo geben und studierte ihn abermals.
    Sie besaßen die gleichen Augen.
    Atlan fragte sich, ob das ein Zufall sein konnte. Wenn es so nicht war: Was hatten die Nachfahren der alten Lemurer mit den Ani-Sferzon zu tun?
     
    *
     
    Als der Arkonide mit dem einzig noch verbliebenen Aktivierungswächter, Immentri Luz, über die Übereinstimmung sprechen wollte, erlebte er die nächste Überraschung des noch jungen Tages. Es war keine angenehme. Immentri Luz war nicht mehr da.
    Er bat Cornor Lerz, ihm dies näher zu erklären. Dieser konnte es nicht. Der Androide war spurlos verschwänden.
    Niemand hatte ihn gehen sehen, nachdem er sich stabilisiert hatte und nicht mehr „bewacht" werden musste. Die Galaktiker in der Justierungsstation hatten ihn aus den Augen verloren, und nun war er fort.
    Cornor Lerz konnte es nicht begreifen und gab sich die Schuld. Dabei beteuerte er, dass der Wächter noch vor Kurzem mit auffallend großem Interesse
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