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2393 - Androiden-Sinfonie

Titel: 2393 - Androiden-Sinfonie
Autoren: Unbekannt
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es so, aber immer wieder war da auch jenes Leuchten, das einfach nur sagte, sie wollte kämpfen. Vielleicht noch nicht jetzt, sondern irgendwann. Aber vielleicht konnten sie sich gegenseitig helfen. Möglicherweise ... Was hatte sie zu ihm gesagt? „Wir werden zusammen gehen - durch diese Tür ..."
    Ja, er glaubte, sie zu verstehen.
    Sie erreichten die Zentrale der EDMOND HALLEY. Das letzte Schott öffnete sich für sie. Ama Zurn hatte Angst davor. Er fürchtete sich vor dem, was er vielleicht ... oder wahrscheinlich ... zu sehen bekommen würde.
    Er dachte an Immentri Luz. Er trug bewusst kein Funkgerät bei sich. Er wollte Immentris Stimme nicht hören, wenn es zu Ende ging. Er erinnerte sich an sein Gefühl, nach Hause zu kommen, und an seine grenzenlose Sehnsucht nach Ruhe und Geborgenheit, nach Frieden...
    Er sah Atlan, vollkommen beschäftigt mit dem, was im Weltraum geschah.
    Ama Zurn schrie auf. Er hatte es befürchtet, aber es in den farbigen Holografien nun wirklich und wahrhaftig vor sich zu sehen war noch viel, viel härter als jede Schauerfantasie.
    Die Amaranthe ... sie waren da, und es waren unglaublich viele!
    Sie griffen an. Die ersten explodierten mitten im All, noch bevor die Terraner überhaupt einen Schuss auf sie abgegeben hatten. Ama Zurn sah, wie sie detonierten, die Schiffe der Schöpfer! Es war unvorstellbar. Er wollte seine Verzweiflung und den Schmerz laut hinausschreien und konnte es nicht. „Es sind nicht die Sphero, Ama!", sagte Shyla eindringlich. Sie hatte seinen Arm gefasst und rüttelte ihn. Er sah in ihr Gesicht und ihre Tränen. Wie sehr musste sie gegen sich kämpfen! Ihr Blick flackerte, die Lippen bebten. Hatte sie seine Gedanken gelesen? Hätte es ihn noch gewundert? „Es sind nicht die Erschaffer, sondern ..." Sie riss die Schultern in die Höhe. „Ich ... Wir wissen es nicht, Kind.
    Wer immer in den Amaranthen sitzt und sie befehligt - es sind die Schiffe deiner Schöpfer, aber es sind nicht sie, nicht die Sphero!"
    Ama Zurn nickte. „Aber du kannst vielleicht weiteres Blutvergießen vermeiden, Ama!", redete sie weiter auf ihn ein. „Darum bist du hier!
    Du musst mit ihnen sprechen, versuche es!"
    Der Aktivierungswächter sog schnappend die Luft ein. Für einen Moment schloss er die Augen, als ihn der Schwindel ergriff.
    Er wollte die Bilder des Krieges nicht mehr sehen, keine Gewalt mehr. Er konnte es nicht ertragen. Er würde sich abschalten, es war zu viel.
    Es war schon lange zu viel! „Versuch es, Ama! Lass uns durch diese Tür gehen!"
    Ein letztes Mal sahen sie sich an. Dann wusste der Androide, dass sein Kapitel zu Ende geschrieben war.
    Ja, er würde heute sterben - oder wie immer man es nennen wollte, wenn Androiden ihr Dasein beendeten. Er würde nach Hause gehen, aber vorher ...
    Sie hatte. recht. Es durfte nicht umsonst geschehen. Wenn er tatsächlich diesen Preis bezahlen musste, dann wollte er wissen, wofür.
    Ama Zurn zwang sich noch einmal zur Ruhe. Zum letzten Mal.
    Er ging mit weichen Knien und zitternden Füßen zu Atlan, der ihn jetzt ansah.
    Er selbst sah die Amaranthe, so viele, und dass die ersten bereits im Anflug auf den Planeten Trixal waren.
    Er sprach den Expeditionsleiter an. Zum letzten Mal.
    Atlan wies ihm einen Platz an. Ama Zurn ließ sich von einem anderen Galaktiker zeigen, was er zu tun hatte, um mit den Besatzungen der Amaranthe zu reden.
    Er befolgte die Anweisungen, zum letzten Mal. Er sagte etwas ins Feldmikrofon und wartete. Er hatte jene gerufen, die die Schiffe seiner Erschaffer flogen, und sie um ihre Antwort gebeten. Er hatte ihnen gesagt, dass die Galaktiker in Frieden zu ihnen gekommen seien. Mehr konnte er nicht tun.
    Die Sekunden vergingen, die Minuten.
    Schleppend und qualvoll. Dabei ging das Sterben weiter. Noch mehr Amaranthe vergingen in grellem Chaos, sinnlos und unnötig. Wenn sie ihn doch nur hören und endlich den Angriff einstellen würden!
    Dann aber geschah das Wunder!
    Ama Zurn hielt den Atem an, als sich direkt vor ihm ein Hologramm aufbaute. Er sah fassungslos und in wilder Hoffnung, wie sich aus dem Wirbel von sich ordnenden Pixeln ein Gesicht bildete, eine Gestalt.
    Ama Zurn stöhnte. Die Galaktiker hinter ihm redeten wirr durcheinander. Er wusste nicht, wie seine Erschaffer aussahen ... aber so konnte es nicht sein!
    Das Wesen vor ihm war wie einem Albtraum entsprungen. Es war zwar humanoid, aber grässlich verunstaltet.
    Seine Erschaffer dagegen waren rein und erhaben. Wie immer sie waren - so
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