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2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt
Autoren: Unbekannt
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alleine auf mich ankommt. Und jetzt wirst du gefälligst meinen Anordnungen gehorchen!" Filicut wurde immer lauter. schrie die letzten Worte, sodass Unky, Pettonia und Lisdroht erschrocken vor ihm zurückwichen. „Ich ... gehorche." Ein leises Knacksen zeigte, dass 3556 die Verbindung unterbrochen hatte. „Was hast du vor?", fragte Unky nach längerem Schweigen. „Es läuft darauf hinaus, dass ich einen Brand mit Feuer bekämpfen will", murmelte Filicut. „Macht euch bereit.
    Kann sein, dass wir bald in einen Verbund gehen müssen. Kann sein, dass wir sterben.
     
    15.
     
    Domo Sokrat marschierte vorneweg, quetschte sich vorsichtig durch enge Gänge und Schleusen. Die meisten Lemurer spritzten panikerfüllt beiseite oder verkrochen sich in dunklen Winkeln.
    Andere blieben teilnahmslos liegen.
    Niemand von ihnen war bereit -oder dazu in der Lage ihnen über die hiesigen politischen Strukturen Auskunft zu geben.
    Manch einer lallte vorn „Bacchanal", einer alljährlichen Festivität, der sie sich mit allen Sinnen hingaben.
    Innerhalb der sogenannten Gemenge-Stadt existierte keinerlei System. Kein Schema.
    Keine Richtlinien.
    Dutzende, Hunderte ehemalige Lemurer-Schiffe waren vor Äonen beliebig aneinandergefügt worden und bildeten ein wildes Kunterbunt in- und übereinander gelagerter Stadtschichten.
    Nicht einmal mehr als eine halbe Stunde Zeit verblieb. Dann würde die AHUR hier gestrandet sein, von jeglichem hyperenergetischen Zufluss abgeschnitten.
    Ein Nachrichtensignal ertönte. Es stammte von einem Inkar-Durner. Endlich! „Kommen Sie zur Loge Siebenundfünfzig", tönte eine schwache, brüchige Stimme. „Strombeuter Filicut Cartomyst erwartet Sie dort." Die Worte versandeten, wurden von einem elektronischen Wegweiser mit einfachem Entschlüsselungslogarithmus abgelöst.
    Blitzschnell rechnete Domo Sokrat die Daten um. Ihr Ziel befand sich in unmittelbarer Nähe. In sechs oder sieben Minuten würden sie es bei gleichbleibendem Tempo erreicht haben. „Eine Falle?", fragte Fora Nam, der ihm nach wie vor folgte. „Nein." Domo Sokrat zögerte. „Ich vermute, dass die Städter mit der derzeitigen Lage selbst nicht zurechtkommen. Mag sein, dass sie mit Dingen auf einem gefährlichen energetischen Level spielen, die ihnen allmählich entgleiten."
    „Das ist eine gewagte Vermutung, die durch keinerlei Logik unterfüttert ist."
    „Ich folge meinem ... Gefühl", sagte Domo Sokrat. „Es hat mir schon mehrmals weitergeholfen, wenn ich mit den Kleinen zu tun hatte." Er lachte kurz auf. „Und wenn es sich doch um eine Falle handelt, dann erwartet uns zumindest ein wenig Spaß."
     
    *
     
    Er hob die Beine so vorsichtig wie möglich, schob sich langsam den leicht gekrümmten Gang entlang. Am Ende des Wegs warteten vier Inkar-Durner vor einem geschlossenen Schott. Drei von ihnen kauerten auf dem Boden, wandten ihnen den Rücken zu. Der vierte, ein Mann, blickte ihnen entgegen. Seine Augen, golden mit farbigen Einschlüssen, flackerten; der ganze Körper zitterte, die Atmung erfolgte stockend.
    Der Lemurerabkömmling stand kurz vor einem Zusammenbruch.
    Domo Sokrat wies Fora Nam an, hier zu warten, näherte sich schließlich mit langsamen Schritten und setzte sich im Abstand von etwa zehn Metern zu Boden, sodass sich der Städter mit ihm auf Augenhöhe unterhalten konnte. „Mein Name ist Domo Sokrat. Ich komme in Frieden."
    „Du ... bist ... ein Monstrum", brachte sein Gegenüber stockend hervor. Er stützte sich an der Wand des Ganges ab.
    Der Anblick des Haluters löste in ihm körperliche Panikreaktionen aus. „Glauben Sie, dass ich es notwendig hätte, zu lügen?", fragte Domo Sokrat ruhig. „Wenn ich wollte, könnte ich die Metallwände dieses Gangs zerreißen, sie auffressen und im Vakuum weiterleben."
    Domo Sokrat hielt während des Sprechens den Mund möglichst geschlossen. Auch der Anblick seines prächtigen Zahnwerks löste mitunter Angstreaktionen aus. „Ich meine es ernst: Ich komme in Frieden. Ich möchte Ihr Volk bitten, keine weitere Hyperenergie abzusaugen. Bitte schalten Sie die Waffensysteme zurück."
    Sein Gegenüber hatte ein wenig seiner Fassung zurückgewonnen. Er verzerrte sein Gesicht zu einem verunglückten Lächeln. „Deswegen habe ich euch hierher gebeten", sagte der Inkar-Durner. „Wir haben ein Problem, das wir nicht alleine lösen können. Ich brauche eure Unterstützung, so wie ihr die meine.
     
    16.
     
    Nichts und niemand hatte ihn auf den Anblick des Haluters vorbereitet.
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