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2384 - Das Quarantäne-System

Titel: 2384 - Das Quarantäne-System
Autoren: Unbekannt
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an der hiesigen Justierungsstation vorgenommen hatte.
    Eine weitere Gestalt trat aus dem Schatten des Scheunentors. Der Aberwitz schien kein Ende nehmen zu wollen; der Humanoide, den wir zu Gesicht bekamen, maß lediglich 80 Zentimeter. Sein wallendes rotes Haar wehte ihm im leichten Wind ins dunkelbraune Gesicht.
    Die faustgroßen, wach wirkenden Augen richteten sich kurz auf uns. Ohne eine Reaktion zu zeigen, marschierte das Männlein weiter.
    Sah er uns nicht, oder wollte er uns nicht sehen?
    Er streifte mit den kleinen Fingern über seinen hellgrünen Kittel, rief dem Ochsen ein kurzes Kommando zu, das ich nicht verstehen konnte, und bewegte sich schließlich auf die Nebelwand zu.
    Sag etwas!, drängte mich der Extrasinn.
    Macht ihn auf euch aufmerksam!
    Ich öffnete den Mund, brachte aber keinen Ton heraus. Beinahe hätte ich gelacht. Die Szene wirkte ... absurd.
    Der Ochse verschwand im Nebel. Die Hand des Aktivierungswächters fiel aus dem Tragegestell. Der kleine Mann eilte herbei, schob sie behutsam wieder über die Brust des Bewusstlosen oder Toten. Dann tauchte auch er 'in die Dunkelheit des Feldes ein. Sie verschwanden wie von einem Transmitterfeld verschluckt.
     
    *
     
    Hielten sich in der Scheune noch mehr Humanoide auf? Noch mehr „Ochsen"? Nein. Nichts bewegte sich. Das kleine Dorf lag reglos wie ehedem vor uns.
    Startac Schroeder räusperte sich nach einer langen, langen Pause. „Ich schätze mal, das waren jene Lebewesen, deren Wärmestrahlung wir in der Pyramide angemessen haben", sagte er. „Wir können davon ausgehen, dass der Aktivierungswächter - aus welchen Gründen auch immer - ultrahochfrequente Energien in die hiesigen Speicher pumpen ließ."
    Das alles ergab keinen Sinn. Nichts schien miteinander zusammenzuhängen. Es war, als liefen auf Neu-Lemur drei oder vier Ereignisse von großer Bedeutung parallel zueinander ab. Ein gemeinsamer Nenner ließ sich einfach nicht finden. „Wir müssen dieses seltsame Trio so rasch wie möglich wieder ausfindig machen."
    Ich blickte mich ein letztes Mal um, wollte diese Märchenidylle verinnerlichen, bevor ich mich wieder meinen anderen Aufgaben widmete.
    Ich desaktivierte den Schutzschirm.
    Niemand war zu sehen, nichts und niemand schien uns hier gefährlich werden zu können. „Wir springen alle drei zum Stützpunkt zurück und lassen das Datenmaterial auswerten, das unsere Anzüge - hoffentlich - gesammelt haben. Vielleicht ergeben sich aus der Auswertung unserer Kamerabilder Dinge, die wir übersehen haben. Startac bringt wie geplant einen Spezialistentrupp hierher. Auch die Suggestivstrahlung muss näher untersucht werden."
    „Und du?", fragte mich Startac. „Tut mir leid." So gerne ich auch hier mit Hand anlegen und mitforschen wollte - die angespannte Gesamtsituation auf Neu-Lemur verlangte meine Aufmerksamkeit.
    Der Teleporter nickte mir zu, packte wie gewohnt meine und Trims Hand, schloss die Augen - und sprang
     
    18.
     
    Gelbeitriger Triumph
     
    Die Präkog-Prinzessin wankte, wurde von Tu'gas't-Krebsen vor dem Umfallen bewahrt.
    Ungeheuerliches geschah: Drei Gestalten, hässlich und stinkend, materialisierten vor den Augen Deville-Kareems.
    Die bereitstehenden Soldaten zögerten, wirkten ob der Anwesenheit Catonyas wie gelähmt. Er musste ein gutes Beispiel abgeben, beweisen, dass er der Beste an Bord der VLON RADARIN war... „Schießt endlich!", brüllte der Marschall.
    Er richtete seine Waffe auf die drei verwirrt um. sich blickenden Wesen aus, feuerte eine breit gefächerte Salve ab.
    Sie glitten zu Boden.
    Aneinandergeschmiegt, gegenseitig die Hände haltend. In ihren Gesichtern, die denen der Tad de Raud auf seltsam verdreht wirkende Art ähnelten, vermeinte er grenzenloses Erstaunen zu erkennen.
    Einer von ihnen besaß jene langen und weißen Haarfäden, die auch ihr Anführer getragen hatte. War er es denn tatsächlich?
    Und - lebten die drei Wesen?
    Deville-Kareem winkte einen Mediker herbei. Mit eingezogenen Krallen tastete dieser über die plumpen, fettgepolsterten Leiber der Gefangenen. Dann schloss er ihre Augen, um sie vor dem Austrocknen zu bewahren. Er winkte dem Marschall zu; die drei Fremden hatten die hoch dosierte Paralyse-Bestrahlung überlebt.
    Techniker eilten herbei. Sie tasteten die Anzüge der Terraner ab und suchten nach Schutzmechanismen, die den Tad de Raud gefährlich werden konnten. „Isoliert sie!", befahl Deville-Kareem. Mit einem Wink vertrieb er die Soldaten, Techniker und Mediker aus dem
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