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2364 - Unternehmen KombiTrans

Titel: 2364 - Unternehmen KombiTrans
Autoren: Unbekannt
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in das gegenläufige Feld geraten bist, wurde dein Sturz radikal abgebremst.
    Der Unterschied zu einem Aufprall lag lediglich darin, dass es keinen direkten materiellen Widerstand gab." In Startacs dunklen Augen lag Mitleid. „Ein Rückenwirbel ist angebrochen. Die Lunge und diverse innere Organe haben Quetschungen erlitten. Nichts Ernstes.
    Dass du keine bleibenden Schäden davontragen wirst, verdankst du auch Captain Lucinda, der sofort medizinische Hilfe orderte. Du triebst ohnmächtig im Antigravfeld nach oben. Noch ehe du die ursprüngliche Höhe erreicht hattest, zog dich ein Medorobot aus dem Schacht und versorgte dich. Traktorfelder sind etwas ungemein Praktisches, findest du nicht?"
    Es fiel Trim zunehmend schwerer, die Augen offen zuhalten. Die Lider schienen schwer wie Blei. Eine Frage brannte jedoch auf seiner Seele. „Warum?"
    Startac verstand augenblicklich. „Warum der Schacht defekt war? Je weiter, wir uns dem Zentrum von Omega Centauri nähern, desto stärker werden die Hyperstürme und damit auch die Belastung. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen und der Kenntnis der ruhigen Enklaven häufen sich Fehlfunktionen. Auch in der Alltagstechnik."
    Seine Augen fielen zu. „Schlaf, Trim. Morgen wird es dir besser gehen."
    Das letzte Wort hörte er kaum noch. Er schlief ein und träumte. Träumte von seinem Sohn Creider, von Vergnügungsparks und Fahrattraktionen, die in freien Fall übergingen. Creider lachte im Traum, aber Trim schrie. 15. Oktober 1345 NGZ „Divak!"
    Lucindas klobige Hände patschten auf den Tisch. Die Fingernägel klickten in schnellem Rhythmus auf der Metallplatte.
    Er lachte schrill und voller Begeisterung. „Das Spiel geht an mich!"
    Seit dem Unfall und der Unterhaltung zuvor fand Trim Marath immer besseren Zugang zu Captain Lucinda. Der Terraner pflegte einen ungewöhnlichen Führungsstil - war er tagsüber unbestechlicher und korrekter Chef, traf man ihn abends in geselliger Runde mit seinen Männern, denen er kurz zuvor noch Befehle erteilt hatte. Diese dankten es ihm mit Respekt und Loyalität.
    Trim hatte die Medostation bereits gestern verlassen; nun fühlte er sich zum ersten Mal stark genug, ein Divak-Spiel zu wagen. Seine Verletzungen waren nahezu vollständig geheilt. Der Medoroboter als Erstversorger und die AraÄrztin, die ihn danach behandelt hatte, hatten gute Arbeit geleistet.
    Ein Druckverband stützte seinen Rücken, und ein kleiner Chip stimulierte mit ständigen genau dosierten Stromstößen die Regeneration der stark überdehnten Nackenmuskulatur. Trim nahm sie kaum bewusst wahr, er fühlte sich lediglich wie zerschlagen und zugleich unerhört munter. „Noch hast du nicht gewonnen!" Er setzte alles auf die Neun, drehte das Rad, forderte Konfrontation und verschränkte triumphierend die Arme vor der Brust.
    Lucinda kratzte sich über die Bartstoppeln, die dank seines starken Haarwuchses am Abend stets deutlich hervortraten, obwohl er jeden Morgen seinen Dienst perfekt rasiert antrat. „Ein sehr raffinierter Spielzug! Wer hätte gedacht, dass du ein Profi bist."
    „Vielleicht habe ich deshalb nicht mitgespielt, um euch nicht zu frustrieren."
    Frahen Tines, der hagere Kampftrainer der HALLEY-Landetruppen, schüttelte demonstrativ den Kopf. Sein gestreckter Zeigefinger wies auf Trims Gesicht. „Mich wirst du nicht besiegen!"
    „Nimm den Finger runter", forderte der Monochrom-Mutant. „Oder stimmt das Gerücht nicht, dass du damit dank einer speziellen ertrusischen Kampftechnik im Bruchteil einer Sekunde töten kannst?"
    Die Umstehenden brachen in Gelächter aus. Der kleine Aufenthaltsraum war brechend voll; um den zentralen Spieltisch standen mehr als ein Dutzend Männer dicht gedrängt. Die Luft stand, es roch leicht nach Schweiß. Eine Atmosphäre, die zu einem Divak-Spiel gehörte wie das Salz zur Suppe.
    Frahen führte den Finger zum Mund und hauchte darauf. „Meine beste Waffe."
    Die Stimmung war bestens und animierte dazu, die Anspannung für einige unbeschwerte Augenblicke abzuschütteln.
    Trims Unfall war nicht der einzige gewesen. Zeitgleich waren im ganzen Schiff mehr als zehn Antigravschächte ausgefallen, und nicht alle Benutzer hatten so geistesgegenwärtig gehandelt wie Trim.
    Die Defekte hatten drei Tote gefordert. Ein Mediker war gelähmt und hatte nur überlebt, weil er sich nur wenige Meter über dem Boden des Schachts befunden hatte, als die Technik ausfiel.
    Auf zwei Decks hatte außerdem die Regelung der künstlichen Schwerkraft
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