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2363 - Atem der Finsternis

Titel: 2363 - Atem der Finsternis
Autoren: Unbekannt
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Umkreisung in Kauf genommen werden, ehe der Orbit des Ortungsschutzes verlassen werden konnte - und dann dauerte die Beschleunigung auf fünfzig Prozent Licht nach den Hochrechnungen der Positronik immer noch rund fünfzig Minuten. Die erhoffte Irritation der Kolonne musste mindestens sechzig Minuten dauern, um ein Entkommen zu ermöglichen.
    Müsste, wenn, falls, vielleicht...
    Pepe, sag etwas! Irgendetwas!
    Doch Pepe Bergmann schwieg.
    Die GESUNDHEIT VII flog weiter. Die Minuten verstrichen, und die Unruhe an Bord nahm zu.
    Darian Miloton und seine Kumpane hatten etwas vor. Graffel war sicher. Der Verwaltungsrat war wieder in der Zentrale gewesen und hatte unsinnige Forderungen gestellt. Miloton wollte, dass das Medoschiff die Sonne nur tangierte und sich zusätzlichen Schub holte, um dann in den Linearraum hineinzuschießen - wieder viel zu früh und vor den Augen der Kolonne. Graffel und Holftar hatten ihn abgewiesen und den „Gehorsam" verweigert. Miloton verschwand wieder, aber er würde wiederkommen und dann vielleicht nicht allein.
    Wahrscheinlich, so dachte der Chefmediker, hetzte er die anderen Verwaltungsratsmitglieder und die Patienten auf. Im schlimmsten Fall konnte das auf eine Meuterei hinauslaufen - bis vor kurzem eine vollkommen verrückte Idee, aber mittlerweile realistisch genug, um ein leichtes Gefühl des Unbehagens hervorzurufen.
    Es dauerte keine Stunde, dann war es so weit. Zentz E. Graffel hatte sich vorbereitet, aber nicht mit dem Wahnsinn gerechnet. Er hatte die Unzufriedenen und die Macht der Angst unterschätzt.
     
    *
     
    Darian Miloton kam mit Sonja Nafmoh - ausgerechnet! - und fünf weiteren Männern und Frauen. Und sie waren bewaffnet mit allem, was sich in einem Kampf gebrauchen ließ: Laserwerkzeugen, Messern, Metallstangen, und so weiter... „Wir werden nicht zusehen, wie die Menschen an Bord dieses Schiffes langsam zugrunde gehen", verkündete der Verwaltungsrat. „Ich übernehme das Kommando über die GESUNDHEIT VII.
    Die Crew hat mir zu gehorchen."
    Zentz E. Graffel sagte nichts, obwohl er genau dies erwartet hatte. Es war wie in einem schlechten Trivid. Er sah die Waffen und die entschlossenen Gesichter der Meuterer und rechnete sich ihre Chancen durch. Sie hatten keine, nur die Vernunft.
    Und diese hatte sich noch selten gegen „Argumente" durchgesetzt, wie Milotons Leute sie in der Hand hatten. „Ja", echote Sonja Nafmoh. „Die Zeit der Abrechnung ist gekommen. Wir sehen nicht mehr länger zu, wie Ignoranten alles kaputt machen. Wir werden an der Sonne vorbei- und in den Linearraum schießen, bevor uns die Traitanks angreifen können."
    „Das haben wir schon versucht", knurrte Holftar. „Schon vergessen?"
    „Diesmal werden wir schneller sein", erwiderte Miloton. „Was ihr vorhabt, ist der langsame Tod. Wir aber wollen leben!
    Es muss endlich gehandelt werden, statt das Ende hinauszuzögern!" .
    Sonja bekräftigte: „Ihr habt ..."
    In diesem Augenblick gingen die beiden Rädelsführer zu Boden. Pepe Bergmann und Zentz E. Graffel rieben sich die Fingerknöchel und musterten einander verdutzt. „Hättest du gedacht, dass wir so gut zusammenarbeiten würden, ganz ohne Worte?"
    Pepe lachte, bis ihr die Tränen kamen. „Im Leeeeben nicht!
     
    15.
     
    CRULT
     
    Der Progress-Wahrer kehrte zurück.
    Dantyren sah, wie er langsam materialisierte, wie sich seine Gestalt an seinem angestammten Platz in der Anthrazit-Sphäre formte und manifestierte.
    Antakur von Bitvelt war wieder da und lebte - und erfüllte sofort die Sphäre und ganz CRULT mit seiner unglaublich starken Präsenz.
    Dantyren trat vor den vierarmigen Giganten hin und wartete mit erzwungener Geduld, bis sich der Blick seiner zwei Köpfe endlich auf ihn richtete. Erst dann wagte er zu fragen, was im Dunklen Distrikt geschehen war und ob die Bedrohung für die Dienstburg gebannt sei.
    Sie ist es, antwortete die mächtige Stimme des Progress-Wahrers in ihm. Ja, ich war in der Distriktstadt der Dunklen Ermittler.
    Es hat ein Kampf stattgefunden. Die Ermittler haben in ihrer Mitte einen Verräter ausgemacht, der für den Anschlag auf mich verantwortlich war, und in einem Gefecht ausgelöscht. Die phasenweise Finsternis war eine Folge dieses Gefechts.
    Der Dual wartete. Er hoffte auf Einzelheiten dieses Kampfs und welche Rolle der Progress-Wahrer genau gespielt hatte. Er wollte wissen, was die Motive des Verräters gewesen waren. Antakur ließ sich abermals Zeit und beantwortete die bohrenden Fragen seines
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