Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2363 - Atem der Finsternis

Titel: 2363 - Atem der Finsternis
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
mehr.
    Der Kurswinkel veränderte sich, langsam, aber sicher.
    Ja!, dachte Ethan. Sag ja, Arness! „Wir könnten es, wenn der Kasten noch ..."
    „Wir werden es", verbesserte Pepe Bergmann.
    Ethan nickte. „Die GESUNDHEIT VII muss in den Ortungsschatten von Hayok gehen. Sie muss in eine enge Umlaufbahn einschwenken und dann warten."
    „Ha!", machte Miloton. „Worauf denn, du junger Träumer?"
    „Das wirst auch du begreifen, wenn es so weit ist", erwiderte Ethan, ohne indes recht zu wissen, worauf sie warten sollten. Aber er vertraute. „Oberarzt" Graffel zuckte die Achseln. „Eins nach dem anderen. Wenn wir es in den Ortungsschatten schaffen, werden wir erst einmal Zeit haben. Wir müssen nur den Mut aufbringen, zu warten."
    Zentz E. Graffel nickte Ethan zu, lächelnd und neidlos, obwohl auch er den Blick sehen musste, den Pepe Bergmann dem Dieb zuwarf.
    Ethan glaubte zu wachsen. Er war unter Menschen, die ihn ernst nahmen. Denen er helfen konnte und sie ihm. Zu denen er gehörte.
    Er war da, wohin er immer gewollt hatte.
    Und er hatte es sich noch nicht einmal stehlen müssen
     
    13.
     
    CRULT
     
    Es dauerte genau 93 Minuten, bis sich die Finsternis über CRULT wieder hob.
    Dantyren stand in der Anthrazit-Sphäre und verfolgte äußerlich gelassen, wie sich ein Distrikt der Dienstburg nach dem anderen wieder klar meldete. Die Bewohner CRULTS kehrten an ihre Plätze zurück.
    Als Nächstes stellte er die Einsatzbereitschaft der Terminalen Kolonne TRAITOR im System Hayok wieder her. Dantyren ließ zu den Einheiten im System Kontakt aufnehmen. Alle meldeten sich einsatzklar. Nach einer halben Stunde wusste der Dual, dass die Kolonne keinen einzigen Ausfall zu verzeichnen gehabt hatte.
    Alles war bereit für die Verwertung des Planeten Hayok. Doch Antakur von Bitvelt war nicht wieder aufgetaucht.
    Dantyren zwang sich zur Ruhe. Der Progress-Wahrer war zu lange fort, die Finsternis längst geschwunden. Wenn Dantyrens Vermutungen stimmten und er sich in die Distriktstadt der Dunklen Ermittler begeben hatte, hätte er nach der Rückkehr des Lichts zurückkommen müssen.
    Aber er kam nicht. Seine große Gestalt schälte sich nicht aus dem Nichts.
    Angstvoll fragte sich Dantyren, was wirklich im Dunklen Distrikt geschehen war.
    Lebte der Progress-Wahrer überhaupt noch?
    Allein der Gedanke daran, dass er tot sein könnte, war grauenhaft. Dantyren war nicht gefühlsmäßig an ihn gebunden, das war es nicht. Aber er brauchte ihn. Die Kolonne brauchte ihn. Er gab die Befehle, die selbst der mächtigste Dual nicht geben konnte.
    Ohne Antakur von Bitvelt lief nichts mehr.
    Die Kolonnen-Einheiten warteten. Sie waren im System Hayok versammelt, um den Planeten in Kabinette zu zerlegen. Sie warteten. Warteten auf den Progress-Wahrer.
    Was war mit ihm geschehen? Was ereignete sich im Dunklen Distrikt?
    Die Danton-Komponente des Doppelwesens wusste, dass es falsch war, die Aktionsfähigkeit von der Existenz eines einzelnen Wesens abhängig zu machen, sei es auch noch so mächtig.
    Schaltete man dieses eine Wesen aus, war die ganze Kolonne verwundbar. Ohne ihren Kopf war sie tot und handlungsunfähig. Niemand war da, der Antakur von Bitvelts Platz einnehmen konnte.
    Die Yrendir-Komponente hielt es für richtig, denn sie hatte es nie anders kennen gelernt. Sie hinterfragte nicht.
    Und das, was einmal Roi Danton gewesen war, tat es auch nicht, als ihn die Kralle des Laboraten zur Loyalität und in seine geistigen Fesseln zurückdrängte
     
    14.
     
    Hayok
     
    Zentz E. Graffel wusste, dass die Ruhe nur trügerisch war. Arness Holftar hatte die GESUNDHEIT VII so gut im Griff, wie es unter den Umständen eben ging. Er flog einen Kurs, der so weit wie möglich quer zur bisherigen Flugrichtung lag und der sie, knapp an der Sonne Hayok vorbei, in deren Ortungsschatten führen würde.
    Ständige Hochrechnungen der Positronik bestätigten es oder korrigierten den Piloten.
    Aber es würde Stunden dauern, bis das Raumschiff in Sicherheit war. Und jede Minute konnte eine Ortung durch die Kolonne erfolgen. Sie durften nicht aufatmen, nicht einmal im Ortungsschatten. Sie hatten keine Wahl, konnten kaum agieren, durften nur reagieren. Sie mussten nach jedem Strohhalm greifen, der sich ihnen bot.
    Dem sicheren Untergang auf dem Planeten waren sie zwar entronnen, doch sie konnten nicht Wochen oder gar Monate im Ortungsschatten der Sonne abwarten, bis die Kolonne abzog. Falls sie abzog.
    Sie hatten Nahrung und Wasser für Tage, aber nicht für
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher