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2363 - Atem der Finsternis

Titel: 2363 - Atem der Finsternis
Autoren: Unbekannt
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und vernichten, sobald sie aus dem Ortungsschatten herausschoss und wieder beschleunigte. „Sag mir, was du denkst", forderte Pepe Bergmann den Chefmediker auf. Sie stand neben ihm, ganz nah.
    Vor allem Pepe demonstrierte es den anderen: Sie gehörten zusammen. Was immer gewesen war, war vorbei. Es gab keine Distanz mehr zwischen ihnen. Auch Ethan Endoza sah es, aber er lächelte. Er hatte nie eine reelle Chance bei ihr gehabt.
    Allerdings hatte er sie eigentlich nie als Frau begehrt, sondern als Freundin, als Ersatz für all das, was er nie gekannt und gehabt hatte. Eine Familie.
    Ja, dachte Graffel. So könnte es sein, so könnte es werden. Sie alle zusammen bildeten eine Art Familienverband, wenn sie diese Prüfung überstehen sollten. „Was denkst du?", fragte sie wieder. „Sag es mir."
    „Ich frage mich, ob die Götter das Wunder früh genug geschehen lassen", antwortete er wahrheitsgemäß. „Wir wussten, was mit dem Planeten geschehen würde. Wir waren uns darüber klar, dass uns das Warten hier in der Sonne auf eine harte Probe stellen würde. Aber diese Bilder jetzt ... Dies mit ansehen zu müssen und nichts tun zu können ..." Er sah ihr in die dunklen Augen. „Hayok war meine Heimat. Dort bin ich aufgewachsen. Ich hatte Freunde und Verwandte dort. Und jetzt das ..."
    „Ich weiß", flüsterte sie. „Ja, sie werden wahrscheinlich sterben, Zentz. Aber wir leben. Wir können leben, wenn wir daran glauben. Unser größter Feind sind jetzt nicht die Traitanks, sondern wir selbst - wenn wir es zulassen. Willst du das?"
    „Ich will leben", sagte er. „Mit dir ..."
    Er sah sie an und wusste, dass sie das Gleiche wünschte.
    Das Warten begann erneut. Der „Oberarzt" stellte sich auf eine lange Geduldsprobe ein.
    Dann ging alles sehr schnell.
     
    *
     
    Es war kaum eine halbe Stunde vergangen, als die Orter der GESUNDHEIT VII im System Hayok plötzliche und unglaubliche Aktivitäten meldeten. „Ich glaube es nicht!", sagte Arena Woywod. „Da kommen plötzlich fremde Einheiten aus dem Linearraum. Tausend und mehr!"
    Zentz E. Graffel war sofort bei ihr und überzeugte sich selbst. Er sah die leuchtenden Punkte und die rasenden Werte des Zählwerks auf den Schirmen. „Fremde Einheiten?"
    Sie schüttelte fassungslos den Kopf. „Nein, keine fremden. Kneif mich, Zentz, aber das sind LFT-BOXEN! Die Kavallerie kommt!"
    „Das ist es!" Ethan Endoza war bei ihnen. „Die Liga greift die Terminale Kolonne an! Wir bekommen die Gelegenheit, auf die wir gewartet haben!"
    „Und was für eine Gelegenheit", staunte Arena. „Die BOXEN fahren in die Reihen der Traitanks wie Furien! Sie feuern aus allen Rohren."
    „Die ersten Traitanks explodieren!", rief Marot Psaltar. „Hast du uns heimlich was in den Kaffee gegeben, Oberarzt?"
    Graffel lachte etwas hilflos. Er sah es, aber er fasste es nicht. Da war die Liga! Das waren über 2500 terranische Einheiten, und sie wüteten unter. den Diskusraumern der Kolonne. Graffel versuchte sich klarzumachen, dass er hier etwas sah, was bisher unmöglich erschienen war. „Die Liga lässt uns nicht im Stich!", sagte Endoza - ausgerechnet ein Arkonide. „Sie kämpft um Hayok!"
    „Mach dir keine Hoffnungen, Junge", kam es von Pepe Bergmann. „Diesen Kampf kann keine Flotte dieser Galaxis gewinnen.
    Aber sie geben uns Zeit: Das ist unsere Chance - das, worauf wir gewartet haben!"
    Zentz E. Graffel nickte. Gebannt sah er zu, wie sich jetzt Tausende Traitanks auf das Schlachtszenario zubewegten, mit unglaublichen Beschleunigungswerten von 950 Kilometern im Sekundenquadrat. Sie waren überlegen, daran gab es keinen Zweifel.
    Die Schiffe der Liga hatten den Überraschungseffekt auf ihrer Seite gehabt, aber gegen die Übermacht der Kolonne hatten sie keine Chance. Sie kämpften. Sie wollten Unruhe stiften und zeigen, dass man mit ihnen rechnen musste. Aber die Kolonne würde siegen, in diesem Kampf und in vielen weiteren. Graffel hoffte, dass es nicht zu viele Opfer gab, aber das musste er jetzt ganz schnell verdrängen.
    Pepe hatte recht - und wie sie recht hatte!
    Denn die GESUNDHEIT VII befand sich exakt auf der vom Schlachtgeschehen abgewandten Seite der Sonne! Wenn der Kampf lange genug dauerte, wenn die Aufmerksamkeit der Kolonne lang genug auf die Terraner gerichtet war ... konnten sie es schaffen!
    Zentz E. Graffel zögerte keinen Moment länger. Er befahl den Start.
    Arness Holftar reagierte bereits. Der Arkonide schien nur auf den Befehl gewartet zu haben. Sie alle hatten es
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