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2357 - Camp Sondyselene

Titel: 2357 - Camp Sondyselene
Autoren: Unbekannt
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werdet nun eure Arbeit tun", sagte er monoton. „Wir werden nun unsere Arbeit tun", wiederholten die zehn Urban-Killer. „Koste es, was es wolle."
    „Koste es, was es wolle."
    „Zum Wohl der Ay'Va."
    „Zum Wohl der Ay'Va."
    Taresk öffnete eine in rotes Flechtleder gebundene Flasche, goss Flüssigkeit in einen hölzernen Becher und reichte sie dem ersten Urban-Killer, einer kleinwüchsigen und von tiefen Narben im Gesicht gezeichneten Frau.
    Sie nippte mit geschlossenen Augen daran und schluckte schließlich den gesamten Inhalt in einem Zug hinunter.
    Der Becher wanderte weiter. Schweigend nahm jeder der Hauri eine genau bemessene Menge.
    Ushekka beobachtete die Urban-Killer genau. Er hatte diese ... Verwandlung schon einige Male miterlebt, doch jedes Mal faszinierte sie ihn aufs Neue.
    Allmählich beschleunigte sich der Atem der zehn Hauri. Schweiß stand ihnen plötzlich auf der Stirn; unruhig schlossen und öffneten sie ihre Hände. Unter der eng anliegenden Einheitskleidung zeichneten sich sehnige Muskelstränge ab. „Sie sind so weit ...", flüsterte Ushekka. „Misch dich nicht ein!", herrschte ihn Taresk an. „Ich allein bestimme, wann sie einsatzbereit sind!"
    Er wartete zu, wartete, wartete ...
    Die Urban-Killer hatten sich kaum mehr unter Kontrolle, fauchten sich Bösartigkeiten zu, rempelten umher, spuckten einander an, verbissen sich richtiggehend ineinander.
    Ushekka wich einen Schritt zurück. Ja. Er hatte Angst. Er fühlte Emotionen, die ein Hauri nicht haben durfte. Er war minderwertig - und, wie ihm plötzlich durch den Kopf schoss, doch um so viel mehr als die anderen seines Volkes.
    Und was war mit den Urban-Killern, die soeben Wasser getrunken hatten? Was waren denn sie? Emotionsbündel, die all ihre Aggressionen in Mord und Totschlag münden lassen würden!
    Sie wurden für die Qualen, die sie auf sich nahmen, gemeinhin wie Heilige behandelt.
    Aber waren sie es denn auch? Eigentlich taten sie dasselbe wie er, Ushekka: Sie lebten ihre Emotionen, allerdings in einer weitaus drastischeren Qualität, als er es jemals während der Einnahme des Ospeno-Gifts getan hatte. „Los jetzt!", gab Taresk das erlösende Signal. „Geht und tötet den Stolzen Herrn.
    Bringt mir die Kristalle. Koste es, was es wolle."
    „Koste es, was es wolle", wiederholten die mit dem schrecklichen Wassergift gedopten Urban-Killer kaum verständlich.
    Sie stürmten drauflos, rempelten ohne jegliche Rücksichtnahme die Gäste des kartanischen Freizeitparks beiseite und fielen über Naigon her
     
    21.
     
    Plötzlich waren Hauri um sie. Erst vier, dann sechs, schließlich zehn. Rücksichtslos stießen sie die Kartanin beiseite, schlossen ihn und Cajanthas in einem Kreis ein. „Was soll das?", fragte sein Führer, unwillig und ängstlich sogleich.
    Zwei der nahezu einheitlich gekleideten Wesen kümmerten sich um Kirmizz' Begleiter, während der Kreis um ihn noch enger wurde.
    Ein hässliches Röcheln, gefolgt von einem verzweifelten Wimmern, dann war es vorbei mit Cajanthas. Einer der Hauri hielt dessen blutige Hand wie im Triumph in die Höhe. Die Fingernägel glänzten violett.
    Kirmizz durfte sich nicht von seinem eigenen Kampf ablenken lassen. Es ging um sein Leben. Er vermochte sich kaum zu bewegen; zu wenig Spielraum ließen ihm die Meuchler. So wuchtig er konnte, stieß er mit dem Kopf zu, zerschmetterte einem der Hauri das Stirnbein, fegte einen anderen mit einer knapp angesetzten Beinschere vom Boden. Eine schmale Lücke tat sich im Kreis auf, während seine Gegner Hiebe gegen seinen Rücken, gegen die Beine und den Brustbereich setzten.
    Ein ausgeprägter Muskulaturpanzer schützte ihn vor größeren Verletzungen, wie er erstaunt feststellte.
    Musste er sich um Cajanthas kümmern?
    Sicherlich nicht. Sein Führer war tot.
    Bedauerlich, aber nicht zu ändern.
    Sollte er sich dem Kampf stellen oder Fersengeld geben? Zehn Gegner stellten selbst für ihn ein nicht zu unterschätzendes Risiko dar.
    Kirmizz musste die Bedingungen zu seinen Gunsten ändern. Er konnte seine Augen nicht überall haben. Zudem brauchte er Bewegungsfreiheit, um seine Schläge mit mehr Wucht einsetzen zu können.
    Kurzerhand traf er eine Entscheidung. Er stützte sich an den Schultern zweier Hauri hoch, ließ sich über ihre Körper hinweg abrollen, kam wieder auf den Beinen zu stehen. Er lief davon, an verängstigten und zornigen Kartanin vorbei, rechts am Turm der Pfotenflug-Anlage vorbei.
    Eine Sackgasse. Fünf Meter hohe Mauern links,
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