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2355 - Die Ressourcen-Welt

Titel: 2355 - Die Ressourcen-Welt
Autoren: Unbekannt
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es persönlich, die Umgebung der Wohnung zu beobachten.
    Am Ende des langen Korridors lebten noch andere Akonen, die übrigen Wohnungen schienen vollständig verlassen., Entschlossen aktivierte der „Agent im Krankenstand" die Kodefunktion, öffnete die schwere Stahltür und trat ein. Der Handstrahler baumelte entsichert an seiner Seite, die Hand schwebte Millimeter über dem Auslöser.
    Nach einer kurzen Inspektion atmete er auf. Niemand befand sich hier, es gab keine ungewöhnlichen Abhöreinrichtungen, und an der Positronik hatte auch niemand herummanipuliert. Die Wohnung akzeptierte seine Dienstkodes, alle Systeme standen auf Abruf bereit.
    Taje holte die anderen. Auf einen Funkspruch verzichtete er, den der Feind schließlich hätte mithören können.
    Gemeinsam sahen sie sich das Areal mit seinen insgesamt zehn Zimmern an. Die Räume waren kleiner, als die Außenmaße der Wohnung es vermuten ließen. „Hinter den Wänden ist alles aus Terkonit", erläuterte Taje. „Die Wohnung gehört zu den schwerstbefestigten Unterschlüpfen des Energiekommandos.
    Um sie zu zerstören, bedarf es Waffen von Raumschiffskaliber."
    Eniva kümmerte sich um die Positronik und ging die Datenbänke durch. „Schön und gut, aber die Gleiterdecks sind alle leer. Im Gebäude und in seiner Nähe befindet sich kein einziges Fahrzeug."
    Genau das brauchten sie aber. Ein unauffälliger Zivilgleiter ermöglichte es ihnen, schnell von einem Standort zum nächsten zu gelangen. Zur Not musste er als Fluchtfahrzeug herhalten.
    Taje zeigte ihnen die Garage unmittelbar im Außenbereich der Wohnung, gut versteckt hinter der Fassade. „Ich kümmere mich um ein Fahrzeug."
     
    *
     
    Die Mündung des Nadlers zeigte unmissverständlich auf seinen Bauch. „Wer bist du?"
    „Der Hausmeister", log Taje Karoon-Baal.
    Er zückte umständlich eine Plakette, die der andere auf die zehn Meter Entfernung unmöglich genau erkennen konnte. Sein Gesicht trug den Ausdruck matten Desinteresses und absoluter Gelassenheit.
    Der Nadler zitterte ein wenig, als der andere versuchte; die Schriftzüge zu lesen.
    Vielleicht flößte ihm der „Hausmeister" auch Angst ein, was bei der riesenhaften Größe von 2,12 Metern durchaus verständlich gewesen wäre. Langsam senkte sich der Lauf der Waffe. Jetzt wies er auf Tajes Beine. „Eine derartige Plakette kann auch gefälscht sein, ich brauchte ein Lesegerät, um sie zu überprüfen. Weißt du, was ich glaube? Du bist kein Hausmeister, sondern schnüffelst hier herum." Der Akone klang extrem misstrauisch. „Ich habe dich hier jedenfalls noch nie gesehen."
    „Normalerweise fällt einem auch kein Hausmeister nich' auf, der seine Sache gut macht", behauptete Taje. „Aber jetzt is' eh alles anders. Ich räum auf. Ein Teil der Bewohner is' geflohen, die Fahrzeuge steten kreuz und quer rum. 'ne Schande is' das, verstehste?"
    „Ich denke, du bist ein Dieb!"
    „Pass mal auf", sagte Taje in einem Tonfall, der für gewöhnlich Gesprächen mit Schwachsinnigen vorbehalten blieb, und ging ganz in seiner Rolle als etwas langsamer, dafür aber besonders sturer Hausmeister auf. „Ich krieg den Ärger, nich' du. In meinem Kontrakt steht, dass ich für 'ne freie Ein- und Ausfahrt zu sorgen hab, verstehste? Und das gilt für das ganze Zeug hier, Bodenfahrzeuge und Gleiter, Antigravboards und alles andere.
    Solang jemand hier wohnt, isses meine Pflicht, verstehste?"
    Der Nadler verschwand in der Jackentasche. „Angesichts der Umstände akzeptiere ich deine Argumente."
    „Siehste, war doch gar nich' so schwer.
    Und jetzt lässte mich meine Arbeit machen, ja? Oder willste mir helfen?"
    „Du wirst dafür bezahlt", gab der Akone arrogant zurück, jetzt, nachdem die Hierarchie für ihn klar zu sein schien. „Mach keinen Lärm und arbeite schnell und sorgfältig. Ich will hier keine Probleme, wenn ich zurückkomme."
    Damit ging er davon.
    Taje verkniff sich ein Lächeln und verschwand durch eine Tür in den Kontrollraum. Er rief den Statusbericht auf. „Alle Ausfahrten sind frei, die Einfahrten ebenfalls", plärrte der Automat.
    Das Sprechmodul hatte auch schon bessere Zeiten gesehen.
    Taje zappte durch die Kameras, bis er den Akonen an einem schlichten Personengleiter sah. Der Mann stieg ein, startete das Feldtriebwerk und raste mit viel zu hoher Geschwindigkeit Richtung Ausflugkanal.
    Taje klinkte sich in den Kabinenfunk ein. „Du bist zu schnell. Drossle dein Tempo, sonst knallste noch gegen 's Tor, verstehste?"
    Ein genervtes
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