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2346 - Chyndors Weg

Titel: 2346 - Chyndors Weg
Autoren: Unbekannt
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Friedensfahrer war auf sich gestellt und trat für den Frieden entlang der Galaxien der Universellen Schneise ein, wie er es für richtig hielt - aber sie waren dem grundlegenden Credo verpflichtet, das besagte, dass kein Friedensfahrer sich in die Belange der Hohen Mächte einmischen dürfe, also der Kosmokraten und der Chaotarchen. Ein Vorgehen gegen die Negasphäre, die eindeutig auf die Bestrebungen der Chaotarchen zurückging, verbot sich damit von selbst.
    Also hieß es, einen Haufen extremer Individualisten auf eine gemeinsame Aufgabe einzuschwören und zugleich die Enthonen von der Sache zu überzeugen.
    Eine Versammlung aller Friedensfahrer konnte einen gemeinsamen Einsatz für eine Sache durchaus beschließen; ob es in diesem Fall allerdings gelingen würde, war mehr als unsicher, obwohl ein Anfang bereits gemacht war. Nur war dieser Anfang zu klein, um bereits die gesamte Organisation neu auszurichten.
    Alaska wanderte am Strand entlang. Die Sonne brannte heiß. Er begann zu schwitzen, an den Rändern der Maske juckte es. Er versuchte es zu ignorieren, was ihm aber nicht gelang, bis ihn jemand ansprach.
    Eine angenehme, schmeichelnde Stimme nannte seinen Namen. Zweifellos gehörte sie einer Frau. Der Unsterbliche hatte sie nicht kommen hören. Er wandte sich rasch um, fragte sich, ob er so sehr in Gedanken versunken gewesen war und dem Rauschen des Meeres gelauscht hatte, dass sie sich hatte anschleichen können.
    Oder hatte sich die Unbekannte nicht angeschlichen? Das Wort unterstellte Heimlichkeit und negative Absichten.
    Alaska beschloss, der Fremden neutral und offen gegenüberzutreten. .„Mein Name lautet Cosmuel Kain, ich bin Terranerin", stellte sie sich vor, noch während er sie einer ersten Musterung .unterzog. Weißblondes Haar, ein kecker seitlicher Zopf, schlank und klassisch schön. „Was führt dich zu mir?" Saedelaere widmete ihr mehr Aufmerksamkeit, als er es normalerweise getan hätte. Etwas stimmte nicht mit ihr. Er allein hätte es nicht bemerkt, wohl aber das Cappin-Fragment. Seit diese Kain anwesend war, irrlichterte es stärker unter der Maske. „Ich möchte eine Bitte vorbringen, ziemlich direkt und ohne lange Umschweife. So bin ich nun einmal, deswegen schätzt man mich beim TLD.
    Sagte ich schön, dass ich dort Agentin bin?" Sie lächelte schmallippig und wandte den Blick zu Boden, als sei sie schüchtern.
    Alaska spürte, dass es nichts mit seinem ungewöhnlichen Aussehen zu tun hatte.
    Cosmuel Kain hatte genau gewusst, was sie erwartete. Sie schauspielerte. Jede ihrer Gesten war genau berechnet und ihre Stimme so angenehm und nach Aufmerksamkeit heischend, dass der Maskenträger sich unwillkürlich fragte, ob sie irgendeinen quasihypnotischen Trick anwandte. „Ich bitte darum, euch an Bord der FORSCHER zu den Friedensfahrern begleiten zu dürfen."
    Das war allerdings ein dreistes und wenig verblümtes Anliegen. „Ich bin erstaunt."
    Er wollte durch diese Aussage etwas Zeit gewinnen. Noch immer reagierte das Cappin-Fragment auf die Gegenwart der TLD-Agentin, falls es sich überhaupt um eine solche handelte. Alaska bezweifelte es.
    Für ihn stand nur eins fest: Cosmuel Kain war alles andere als die normale Terranerin, für die sie sich ausgab.
     
    *
     
    Kantiran traf .alle Startvorbereitungen in der Zentrale der FORSCHER. Alaska Saedelaere hatte gemeldet, dass er an Bord gekommen war. Es sprach nichts mehr gegen einen sofortigen Aufbruch.
    Die OREON-Kapsel ging in ein kurzes Überlichtmanöver Richtung TERRANOVA-Schirm. Die Verantwortlichen wussten Bescheid; in Kürze würde sich für die Friedensfahrer eine kleine Strukturlücke öffnen.
    Es gab nichts zu tun. Kantirans Blick verlor sich in der kleinen Stelle der Wand, an der jenes Material zu sehen war, das auch die Außenhülle der FORSCHER bildete. Es sah aus wie hellgrünes Glas, das auf jedem Quadratzentimeter von Millionen winziger Risse durchzogen war.
    Kantiran wusste nicht, woraus es bestand, und auch der Vorbesitzer der FORSCHER, Xa-Va-Riin Qaar, jener Friedensfahrer, der Alaska Saedelaere in den -Geheimbund eingeführt hatte, hatte die Geheimnisse nicht lüften können. Die überlegene Technik der Friedensfahrer war nicht von diesen entwickelt, sondern lediglich übernommen worden.
    Heute verwalteten die Enthonen den Bestand der OREON-Kapseln. Es existierten etwas mehr als 8000 dieser Fluggefährte, die die Quartale Kraft nutzten: nur 4500 von ihnen wurden tatsächlich von den Friedensfahrern genutzt, denn mehr
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