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2346 - Chyndors Weg

Titel: 2346 - Chyndors Weg
Autoren: Unbekannt
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Kantiran, „aber hinsichtlich des eigentlichen Ziels ist unsere Mission fehlgeschlagen."
    Irgendetwas geschah mit dem Nukleus.
    Kantiran konnte es zunächst nicht beschreiben, fühlte nur, dass etwas anders war „Die Nachricht versetzt ihn in Aufregung", flüsterte Alaska.
    Plötzlich verstand Kantiran. Die Lichtkugel pulsierte kaum wahrnehmbar - was nichts anderes als das Äquivalent zu hastigem, erregtem Atmen darstellte. „Er hyperventiliert."
    Fawn Suzukes ohnehin große Augen weiteten sich. Einen Augenblick lang sah es so aus, als wolle sie Kantirans Äußerung kommentieren. Doch die Lippen schlossen sich wieder; bildeten einen schmalen Strich.
    Sie wandte sich dem Nukleus zu. „Das ist eine Katastrophe von nicht absehbaren Konsequenzen!", rief sie, lauter als gewohnt. „Wenn tatsächlich nicht mehr auf ARCHETIMS Wissen zugegriffen werden kann, wenn der Nukleus nicht erfährt, wie die Superintelligenz einst die Retroversion der Negasphäre von Tare-Scharm ausführte ..."
    „Ich weiß", unterbrach Kantiran. „Ohne dieses Wissen kann er die Negasphäre von Hangay nicht angreifen."
    Fawns blasse Lippen zitterten und formten einige unverständliche Silben. Dem jungen Marc London stand die Verzweiflung ins Gesicht geschrieben. Ob die Nachricht vom Fehlschlag der Mission oder Fawns Zustand ihm mehr zusetzte, wagte Kantiran nicht zu beurteilen. Einen Augenblick lang fühlte der Sternenvagabund eine starke Verbundenheit mit dem jungen Terraner.
    Suzuke gelang es, die Kontrolle über sich zurückzugewinnen. „Wenn das alte Wissen verloren ist, bedeutet das für Terra, das Solsystem und die Menschheit möglicherweise das Ende."
    Sie brachte die Worte wie eine düstere Prophezeiung vor. Kantiran wollte aufbegehren, doch die Sprecherin fuhr bereits fort: „Der Nukleus muss nachdenken. Er sucht nach einer anderen Lösung."
    „Wir werden uns entfernen", sagte Saedelaere. „Noch nicht", widersprach Fawn. Dem Tonfall fehlte jeder bittende Einschlag. „Zuerst habe ich euch noch etwas zu sagen, dann mögt ihr gehen, denn tatsächlich werdet ihr bei dem Prozess des Nachdenkens nicht benötigt. Verlasst Terra und macht euch auf den Weg nach Rosella Rosado."
    „Zum Hauptstützpunkt der Friedensfahrer?"
    „Für den Fall, dass der Nukleus eine Lösung findet, wird er nicht nur der Hilfe einer einzigen OREON-Kapsel bedürfen.
    Die Friedensfahrer müssen helfen, auch wenn sie dazu noch nicht bereit sind.
    Wenn es überhaupt eine Lösung gibt, braucht Terra den kompletten Geheimbund hinter sich."
     
    *
     
    „Das wird keine leichte Aufgabe", stellte Kantiran wenig später nüchtern fest. „Auf das Thema Negasphäre reagieren die meisten Friedensfahrer allergisch."
    Saedelaere gab ein zustimmendes Brummen von sich. „Deshalb sollten wir möglichst rasch aufbrechen."
    „Wir müssen vorher noch Einzelheiten besprechen. Fawn Suzuke sagte, sie stehe für weitere Fragen zur Verfügung."
    „Erledige du das. Ich muss nachdenken."
    Der Maskenträger hielt den Blick auf seinen vollbärtigen Begleiter gerichtet und erkannte die typischen Anzeichen von leichtem Unbehagen in dessen Mimik.
    Kantiran würde es niemals zugeben, und wahrscheinlich war es ihm nicht einmal bewusst, aber Alaska entging es nicht.
    Nur wenige blieben in seiner Gegenwart wirklich ruhig und gelassen. Seine ältesten Wegbegleiter wie Perry Rhodan, Gucky und Reginald Bull hatten sich in- zwischen daran gewöhnt - oder sie erinnerten sich noch gut genug an die Zeit, in der er zum ersten Mal ein Cappin-Fragment getragen hatte.
    An das neue Fragment und damit seine neue Maske hatte sich noch niemand gewöhnen können, nicht einmal er selbst.
    Die Frau Samburi Yura, die Kosmokratendienerin, die dafür gesorgt hatte, dass er es trug, hatte behauptet, es sei ein Geschenk, das ihm zum Besten diene, weil es seine wahre Persönlichkeit darstelle...
    In Gedanken versunken entfernte sich Alaska weiter von Kantiran und hörte noch, wie er ein angeregtes Gespräch mit Fawn Suzuke und Mondra Diamond begann.
    Saedelaere wollte sich momentan nicht an der genaueren Planung beteiligen, sondern mit den Konsequenzen des neuerlichen Auftrags beschäftigen. Den kompletten Geheimbund der Friedensfahrer in den Kampf gegen die Negasphäre von Hangay zu rufen bedeutete, dass gewaltige Schwierigkeiten auf sie zukamen.
    Es hieß, die Führungsspitze des Ordens von der Sache zu überzeugen. Die Enthonen als Gründervolk der Friedensfahrer-Organisation mussten zustimmen. Jeder
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