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2346 - Chyndors Weg

Titel: 2346 - Chyndors Weg
Autoren: Unbekannt
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Mitglieder besaß der Geheimbund, der entlang der Universalen Schneise operierte, nicht. 4500 Friedensfahrer ... Kantirans Gedanken fingen sich an dieser Zahl. Im kosmischen Maßstab gesehen mochten es nicht viele sein, als konkrete Gegenüber jedoch eine beinahe unüberschaubare Masse.
    Ein Vorgehen gegen die Entstehung der Negasphäre war bislang vom Patronat, in letzter Konsequenz den Enthonen. verhindert worden. Direkte Aktionen gegen die Terminale Kolonne TRAITOR wurden unterbunden. Der Kampf gegen die Mächte des Chaos galt als zu gefährlich: allzu leicht könnte der Geheimbund der Friedensfahrer vollständig ausgelöscht werden.
    So lautete die starre Meinung des Patronats, und diese war für die Friedensfahrer verbindlich. Gegen diese Ordnung begehrte man nicht auf ... oder man legte sein Amt als Friedensfahrer nieder. Dafür sorgte der Revisor, der abtrünnige Friedensfahrer zur Ordnung rief und notfalls aus dem Geheimbund ausschloss.
    Kantiran ballte die Hände zu Fäusten.
    Diese alte Ordnung musste aufgebrochen werden, das starre Gerüst fallen! Nur wenn die Friedensfahrer geschlossen den Kampf gegen die Negasphäre von Hangay aufnahmen, gab es Aussicht auf Erfolg, und sei sie noch so gering.
    Ihre große Chance war die Aktionsgemeinschaft Negasphäre. die es sich zum Ziel gesetzt hatte. diesbezüglich einen Umschwung herbeizuführen. Die AGN rekrutierte sich aus etwa einem Drittel aller Mitglieder des Geheimbundes.
    Wenn sie all ihre Kontakte ausnutzten, musste es möglich sein, eine Vollversammlung der Friedensfahrer einzuberufen.
    Auf diese Zusammenkunft setzte Kantiran seine Hoffnungen. Sie konnte die Keimzelle für den Aufbruch in ein neues Zeitalter bilden.
    Kantiran plante, nicht direkt Rosella Rosado anzusteuern, sondern zuvor zu einem kurzen Abstecher zum Bahnhof Devolter II zu fliegen. Von dort konnte über das Funksystem der Bahnhöfe der Aufruf zur Vollversammlung nicht nur an sämtliche Mitglieder der AGN, sondern an alle Friedensfahrer verbreitet werden.
    Die Distanz des Bahnhofs zu Terra betrug gerade einmal 9071 Lichtjahre; ein Katzensprung von einer guten halben Stunde Flugzeit bei vollem Überlichtfaktor.
    Kantiran bereitete eine entsprechende Botschaft vor.
    Von außerhalb der wohnlich eingerichteten Zentrale hörte Kantiran Schrittgeräusche.
    Sehr gut. Alaska kam.
    Doch etwas stimmte nicht. Kantiran schreckte hoch. Gefahr!
    Die Schrittgeräusche stammten nicht nur von Alaska Saedelaere! Dort draußen hielten sich zwei Personen auf.
    Kantiran wappnete sich auf einen Kampf, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, welche Bedrohung ausgerechnet auf Terra, auf der Isla Bartolomé, an Bord gekommen sein sollte. Und Alaska war nicht der Typ, der sich ohne weiteres übertölpeln ließ.
    Der Mann mit der Maske betrat die Zentrale. Tatsächlich war er nicht alleine, aber die Person neben ihm bildete genauso wenig eine Gefahr.
    Cosmuel Kain.
    Kantiran presste die Zähne zusammen.
    Zorn stieg in ihm auf. Er hatte die weißblonde TLD-Agentin abgewiesen, doch Saedelaere war ihr offenbar ins Netz gegangen. „Du hast sie mitgenommen?"
    „Wie du siehst", meinte Alaska kühl.
    Kantiran hätte seinen Gefährten am liebsten angeschrien. In diesem Moment öffnete sich der Kristallschirm. Der Sternenvagabund warf Cosmuel einen kalten Blick zu. „Ich aktiviere die OREON-Haube."
    Erst einmal galt es, unter dem Tarnschirm der Kapsel den patrouillierenden Traitanks zu entwischen, die Terra jenseits des Kristallschirms belagerten. Das gelang erfreulich problemlos, und wenig später sprang die FORSCHER in den Hyperraum.
    Bis zur Ankunft am Bahnhof der Friedensfahrer blieb eine halbe Stunde: Kantiran schwor sich, die Zeit nicht ungenutzt verstreichen zu lassen. Sein arkonidisches Erbteil ließ die Augen vor Erregung tränen. „Wie kommst du dazu, sie mitzunehmen? Sie' hat an Bord der FORSCHER nichts zu suchen! Sie ist eine völlig normale Terranerin, vielleicht eine fähige TLD-Agentin ..." Und vielleicht ist sie obendrein zum Verzweifeln hübsch. „... aber das ist kein Grund. Ihr Wunsch, Friedensfahrerin zu werden, ist grotesk!"
    Er warf Alaska einen stechenden Blick zu.
    Der Maskenträger schwieg, Cosmuel ebenso. Ihm war es nur recht. Er war noch lange nicht am Ende angekommen! „Was willst du mit ihr anfangen? Sie wird nicht in die Zentrale der Friedensfahrer vorgelassen werden. Willst du sie über Monate oder Jahre in der FORSCHER einsperren? Oder sie im Nest Inggaran aussetzen?"
    „Bist du fertig?",
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