Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2336 - Das Wunder von Terra

Titel: 2336 - Das Wunder von Terra
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Press-Schlag, der ihn von den Beinen holte. - Noch während Solari in der Luft war, die Augen aufgerissen, die Beine knieabwärts gefühllos, hörte er den Pfiff. Strafstoß.
    Ihm wurde schwarz vor Augen, sein Atem stockte, bis er endlich zu schreien anfing.
    Die Physiomeds stürmten heran und sprühten ihm die Schmerzen weg. Solari lag für Sekunden still, die Augen fest geschlossen. Er dachte an das letzte Spiel auf Luna, die Qualifikation gegen Sonnenlicht Merkur, als er hochgesprungen war, statt seine Knochen hinzuhalten. - Dieses Mal hatte er es recht gemacht.
    D'Accuzu rüttelte an seiner Schulter. „Komm hoch, Weichei! Gut so!"
    D'Accuzu grinste breit und streckte ihm die Hand hin.
    Solari griff zu und ließ sich hochziehen.
    Einen Moment verharrten sie reglos, wie in einem Händedruck. „Tut's weh?"
    Solari humpelte demonstrativ. „Dann schieße ich", sagte D'Accuzu, und Solari vermerkte, dass der Sechser auf das Okay von Solari wartete. „Du schießt." Solari nickte.
    D'Accuzu schnappte sich den Ball und legte ihn auf den Elfmeterpunkt. Die Nordstern-Spieler stellten sich rings um den Strafraum auf, dazwischen Totmacher und ein paar andere von Levitator, für den Nachschuss, falls der Torwart hielt. Die Ränge brüllten Protest ins Rund.
    Fünfzigtausend Menschen, davon fünfundvierzigtauend Nordstern-Fans.
    D'Accuzu lief an. Solari wandte den Blick ab.
    Von fern schaute er zu Catalina Tampa, der Frau auf der Levitator-Bank, die als Einzige nicht hochgesprungen war. Für Catalina hatte er schon jetzt gewonnen, begriff er, egal wie der Elfmeter ausging.
    Mit einem Mal wurde es still.
    Fünfzigtausend Menschen holten Atem - und entließen mit enttäuschtem Stöhnen ihre Spannung.
    Solari reckte still die Fäuste in den Himmel. Er sah D'Accuzu mit den Levitator-Spielern Richtung Mittelkreis sprinten, und dann waren sie alle über ihm, ein Tonnengewicht, das ihn mit Jubelschreien zu Boden presste.
    Solari rückte nach dem Wiederanpfiff tief zurück zum Mittelkreis. Acht Minuten noch, plus Nachspielzeit. Van Zeldern schickte Attacke auf Attacke in den Levitator-Strafraum, doch Totmacher, Klumpfuß - mittlerweile im Spiel - und D'Accuzu hämmerten die Bälle egal wohin, nur aus der Gefahrenzone.
    Achtundneunzig Minuten. Hundert. „Pfeif ab!" ,schrie Alderfarn ins Spiel, „Pfeif endlich ab!", und der Schiedsrichter blickte auf den Armbandchronografen.
    Solari nahm den letzten Ball auf, täuschte links an, rannte rechts, fast bis zur Außenlinie, wo die Trainerbänke standen.
    Drei Pfiff etönten kurz aufeinander folgend, es war vorbei, und Solari ließ sich fallen, wo er war.
    Die Spielertraube deckte ihn Sekunden später zu. „Levitator! Levitator!", brüllte jemand, Totmachers Organ, heiser, als hätte er bei den Fans gestanden. Solaris Kopf war leer. Gewonnen - gegen Nordstern Terrania, das Team der Götter aus der Hauptstadt. Er raffte sich schließlich hoch und kam auf die Beine.
    Das fassungslose Gesicht Van Zelderns brannte sich in sein Gedächtnis: Es konnte nicht sein. Geschlagen von den Mond-Touristen.
    Wie besinnungslos taumelte Solari über den Platz, bis er schließlich Catalina Tampa fand.
     
    *
     
    Der Turmkomplex, in dem sie wohnte, lag am Rand von Sirius River City. Der Himmel dräute düsterrot, und die Lichter von Terrania spiegelten sich im Wasser des Flusses, der im Nordosten zum Crest Lake führte. Solari folgte ihr in das Apartment. „Dein Trivid läuft noch", bemerkte er. „Weiß ich. Als Alderfarn mich angerufen hat, lief die Fußballübertragung. Schalt bitte schon mal aus, ich brauche was Frisches anzuziehen. Im Schrank stehen Fruchtsäfte."
    Er blickte auf das Bild, das TTC-Logo, und auf ein Piktogramm, das eine Reihe Traitanks zeigte; daneben stand eine Ziffernfolge, die wie ein Zählwerk ratterte. 9000
     
    9500.
     
    Perry Rhodan sprach mit ernster Miene, als Einblender am Rand des. Bildes. Als die Zahl Zehntausend erreicht war, blickte Solari weg. Die Traitanks wurden wieder mehr, und was wollte Rhodan sagen, das nicht hundertmal gesagt war.
    Solari schaltete den Projektor ab.
    Er schenkte Maracujasaft ein, trank in kleinen Schlucken und blickte müde aus dem Fenster über das Lichtermeer.
    Mit einem Mal dimmte das Zimmerlicht. „Junior?"
    Sie stand in der dunklen Tür zum Schlafzimmer. Catalina Tampa trug ein weißes Top mit tiefem Ausschnitt, das kastanienbraune Haar fiel wie ein geheimnisvoller Vorhang, und die Augen glitzerten wie Scheinwerfer hinter einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher